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French Open Coco Gauff gewinnt in Paris und dankt Gott

Coco Gauff ist die Tennis-Königin von Paris. Die erst 21 Jahre alte Amerikanerin gewinnt im Finale gegen die Nummer eins der Welt.

Von Lars Reinefeld, dpa Aktualisiert: 07.06.2025, 18:49
Coco Gauff hat erstmals die French Open gewonnen.
Coco Gauff hat erstmals die French Open gewonnen. Aurelien Morissard/AP/dpa

Paris - Nach einem spektakulären und fast vom Winde verwehten French-Open-Finale flossen bei beiden Spielerinnen die Tränen. Coco Gauff konnte den zweiten Grand-Slam-Titel ihrer Tennis-Karriere kaum fassen, Aryna Sabalenka erlebte eine der größten Enttäuschungen ihrer Laufbahn. Im Endspiel von Paris setzte sich die Amerikanerin mit 6:7 (5:7), 6:2, 6:4 durch und stemmte danach erstmals den Coupe Suzanne Lenglen in die Höhe.

Zuvor hatte Gauff 2023 bereits die US Open gewonnen, in Paris hatte sie 2022 im Endspiel aber klar gegen die Polin Iga Swiatek verloren. Gegen Sabalenka nutzte Gauff nach 2:38 Stunden ihren zweiten Matchball und gewann als erste Amerikanerin seit Serena Williams vor zehn Jahren den Titel in Paris.

Nach der Umarmung mit Sabalenka am Netz kniete Gauff auf der roten Asche des Court Philippe-Chatrier und schaute ungläubig zu ihrer Mutter auf der Tribüne. Gauff formte mit den Händen ein Herz und hatte Tränen in den Augen. Sabalenka verfolgte die Szenen tief enttäuscht auf ihrem Stuhl. Die Nummer eins der Welt muss weiter auf ihren ersten Titel im Stade Roland Garros warten.

Gauff besiegt die Selbstzweifel

„Zuallererst möchte ich Gott danken. Ich musste nach meiner Niederlage vor drei Jahren eine Menge durchmachen, hatte Selbstzweifel. Ich bin einfach glücklich, hier zu sein“, sagte Gauff, nachdem sie die Trophäe aus den Händen der ehemaligen French-Open-Siegerin Justine Henin in Empfang genommen hatte.

Sabalenka war dagegen untröstlich. „Diese Niederlage schmerzt so sehr. Bei diesen schrecklichen Bedingungen so schreckliches Tennis zu spielen, das tut weh“, sagte die Weltranglisten-Erste und entschuldigte sich dann auch noch bei ihrem Team auf der Tribüne. „Sorry für dieses schreckliche Finale. Wie immer werde ich stärker zurückkommen“, sagte Sabalenka, der im Finale 70 vermeidbare Fehler unterliefen.

Spektakuläres Herren-Finale

Auch im Herren-Finale stehen sich an diesem Sonntag (15.00 Uhr/Eurosport) die Nummer eins und zwei der Tennis-Welt gegenüber. Branchenprimus Jannik Sinner aus Italien trifft auf Titelverteidiger Carlos Alcaraz. Sinner hat die letzten beiden Grand-Slam-Turniere in Melbourne und New York gewonnen und ist nach seiner dreimonatigen Doping-Sperre im Stade Roland Garros noch ohne Satzverlust.

Sabalenka und Gauff lieferten sich bei schwierigen Witterungsbedingungen ein packendes Duell. Bei starkem Wind hatten beide Spielerinnen große Probleme mit ihrem Aufschlag. So gab es allein im ersten Satz acht Aufschlagverluste. Sabalenka kam mit dem Wetter zunächst besser zurecht und zog schnell auf 4:1 davon. Die Belarussin dominierte das Geschehen mit ihren wuchtigen Schlägen und schien auf einen schnellen Satzgewinn zuzusteuern.

Doch dann steigerte sich Gauff und kämpfte sich zurück. Die Amerikanerin glich zum 4:4 aus, sah sich dann aber zwei Satzbällen von Sabalenka gegenüber. Aber auch diese Phase überstand Gauff, es ging in den Tiebreak. Dort hatte Sabalenka die besseren Nerven und holte sich mit dem dritten Satzball nach 77 Minuten den ersten Durchgang.

Gauff dominiert Satz zwei und drei

Danach agierte Sabalenka kurz unkonzentriert. Gauff nutzte das und zog mit zwei Breaks schnell auf 4:1 davon. Der Wind legte sich nun etwas, Gauff kam mit den neuen Bedingungen besser zurecht. Zwar machte Sabalenka einen Aufschlagverlust wett, doch Gauff war jetzt die bessere Spielerin und schaffte den Satzausgleich.

Die Amerikanerin, die im Vorfeld der French Open bei den beiden Masters-1000-Events in Madrid und Rom jeweils im Finale stand, hatte das Momentum nun auf ihrer Seite. Auch im entscheidenden Satz gelang Gauff ein Break mehr als ihrer Gegnerin. Zwar stemmte sich Sabalenka gegen die Niederlage, in den entscheidenden Phasen agierte die Nummer eins der Welt aber zu wild. Gauff blieb dagegen cool und gewann am Ende verdient.