SV 1890 Westerhausen in der Verbandsliga Neue Saison, alte Geschichte
Das Spiel zwischen dem SV Edelweiß Arnstedt und dem SV 1890 Westerhausen endet mit einem Unentschieden. Warum es dennoch eine ansehnliche Partie war.

Arnstedt/Westerhausen/MZ - Es war wie so oft in den letzten Partien zwischen dem SV Edelweiß Arnstedt und dem SV 1890 Westerhausen: Beide Teams kämpften; Arnstedt überließ den Harzern das Spielgerät und verteidigte engagiert, um sich so einen Punkt zu sichern. So stand es nach 90 Minuten schließlich 1:1. Dabei sahen die 314 Zuschauer doch eine ansehnliche Partie mit einigen schönen Spielzügen und Highlights.
Westerhausens Trainer Marco Wagner hatte fast seinen gesamten Kader zur Verfügung, musste aber auf seinen angeschlagenen Kapitän Marcel Fricke verzichten. Auch Max Köhler und Dean Justin Müller standen nach Trainingsrückständen noch nicht wieder im Kader. So begannen mit Florian Köhler, Kevin Zimmermann, Marcelo Franceschi und Denis Neumann vier Neuzugänge.
Auf beiden Seiten herrschte Nervosität
Beiden Teams merkte man zudem eine gewisse Nervosität an, keine Fehler machen zu wollen und das Spiel erst einmal einfach zu gestalten, wobei Westerhausen wesentlich mehr den Ball hatte als der Gegner. Arnstedt versuchte dennoch immer wieder blitzschnell umzuschalten, um der Defensive der Harzer mit dem Tempo Probleme zu bereiten. Einen ersten zaghaften Abschluss gab es in der dritten Minute durch Pawel Kudyba, doch sein Abschluss war kein Problem für Christoph Klötzer im Tor der Wolfsberg-Elf. Die erste Annäherung der Gäste wurde zudem abgeblockt.
Dann schepperte es aber in der Arnstedt-Arena. Marcelo Franceschi stand zum Freistoß parat, doch sein gut getretener Freistoß prallte vom Lattenkreuz zurück ins Spiel. Nur kurze Zeit später eine knifflige Aktion: Victor Ramon Roldan Arias nahm einen Diagonalball mit der Brust an, legte sich das Spielgerät an Gegenspieler Axel Böttger vorbei und wurde von diesem „abgeblockt“ - eine mehr als grenzwertige Aktion im Sechzehner.
Im direkten Gegenstoß bekam dann Florian Köhler den gelben Karton, als er den Konter regelwidrig stoppte. Hier kochte es erstmals etwas hoch. In der 41. Minute lag der Ball schließlich im Tor. Steffen Hägemann spitzelte das Leder auf den einlaufenden Marcelo Franschechi, der brachte es scharf vors Tor, und Victor Ramon Roldans Ablage nutzte schließlich Philipp Neubauer zum 1:0 der Gäste. Doch Arnstedt fand postwendend die Antwort und Westerhausen hatte mehr als Glück nicht den direkten Ausgleich zu kassieren, einzig Keeper Klötzer - an diesem Tag als Kapitän - sicherte seiner Mannschaft die Führung.
Kein flaches und direktes Spiel bei den Gästen
Mit dem 1:0 ging es schließlich in die Kabine. Doch in Hälfte zwei ließ Westerhausen in den ersten zehn Minuten einiges vermissen und war zu „passiv“, wie auch Trainer Marco Wagner feststellen musste. So war es ein Freistoß, der die Gastgeber zurück ins Spiel brachte. Den gut geschlagenen Ball auf die linke Seite verwertete Enrico Mania zum Ausgleich für die Gastgeber.
Westerhausen spielte in dieser Phase zu fahrig, verpasste es, den Ball flach, direkt und schnell zu spielen und versuchte zu oft den langen Ball. Arnstedt verteidigte das über die erfahrenen Pfeifer und Hernacki in der Innenverteidigung sehr gut weg und ließ nur wenig gefährliche Aktionen zu. Doch Westerhausen näherte sich immer mal wieder an, so war es Franceschi, der mit einem Schlenzer knapp scheiterte (64. Minute). Ein Kolzenburg-Abschluss aus guter Position konnte geblockt werden (69.). Viel mehr gefährliche Aktionen gab es nicht, weil auch vieles einfach bis zum Strafraum verpuffte, Arnstedt jedoch immer nach schnellen Gegenstößen gefährlich blieb. Als Robby Richter dann in der vierten Minute der Nachspielzeit den letzten Freistoß abgefangen hatte war die Partie schließlich gelaufen, und der Auftakt endete mit einem 1:1.
Zufrieden konnte Trainer Marco Wagner mit diesem Ergebnis nicht sein, stellte aber bereits vor der Partie fest, dass sein Team „noch vier bis fünf Wochen braucht, bis die Abläufe einstudiert und die Neuzugänge integriert sind“. Und letztlich waren es genau diese Dinge: Die Abläufe passten noch nicht richtig, wodurch Wagner „ein ernüchterndes Ergebnis, aufgrund der passiven zweiten Hälfte“ sah.
Die Chance, es besser zu machen, hat sein Team dann am nächsten Samstag zum Heimspiel gegen den SV Kelbra.