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RBL-Spielführer RB Leipzig: Warum Ralph Hasenhüttl Willi Orban zum neuen RBL-Kapitän machte

Von Ullrich Kroemer 11.08.2017, 15:45

Leipzig - Willi Orban ist nicht gerade der geborene Entertainer, doch mit seinem trockenen Humor hatte der Abwehrchef von RB Leipzig die Lacher am Freitagmittag auf seiner Seite.

Bei seiner Vorstellung als neuer Kapitän von RB Leipzig kam die Frage auf, ob er zum Einstand habe eine Rede halten oder singen müssen. Orban antwortete cool: „Der neue Kapitän kann selbst entscheiden, was er macht.” Da er selbst von sich sagt: „Ich bin nicht der Typ für viele Worte”, habe er eine Rede oder ähnliches besser gleich vermieden. Das fand auch Trainer Ralph Hasenhüttl witzig.

Schließlich wählte der Trainer des Vize-Meisters Orban nicht wegen seiner rhetorischen Fähigkeiten aus, sondern aufgrund anderer Begabungen. „Nicht nur die große Akzeptanz in der Truppe spricht für ihn, sondern auch meine große Wertschätzung ihm gegenüber”, sagte Hasenhüttl.

RB Leipzig: Teamkollegen stimmen überwiegend für Willi Orban

Bei der Wahl zum Mannschaftsrat gaben die mit Abstand meisten Kicker ihre Stimme für Orban ab. Der neue Kapitän sei „mit seiner professionellen Art einfach ein Spieler, der immer vorangeht und der für unsere Philosophie steht”, sagte der Österreicher, der den den Pfälzer Orban als „Vorbild für die anderen Jungs” bezeichnete.

Der bisherige Spielführer Dominik Kaiser wurde abgelöst, weil Hasenhüttl möchte, dass der Kapitän möglichst viele Einsatzzeiten bekommt. Das sei bei Innenverteidiger Orban wahrscheinlich; der Cheftrainer hofft, „dass ihm das Amt des Kapitäns zusätzlich Auftrieb gibt”.

RB Leipzig: Dominik Kaiser gratuliert seinem Nachfolger

Kaiser habe seinem Nachfolger gratuliert. „Domme ist weiterhin ein sehr wichtiger Bestandteil der Mannschaft und wird auch weiterhin sehr viele Aufgaben neben dem Platz haben.” Bereits in der vergangenen Saison, als Orban Kaiser in 21 Spielen als Kapitän vertrat, habe die Arbeitsteilung zwischen beiden gut funktioniert. „Deswegen steht jetzt nicht die ganz große Veränderung an”, so Orban.

Neuer RBL-Kapitän: So will Willi Orban seine Aufgabe angehen

Der gebürtige Kaiserslauterer selbst bezeichnete sich als „Typ, der gern Verantwortung übernimmt. Das ist ein Riesen-Vertrauensvorschuss vom Trainer und von der Mannschaft – dem möchte ich gerecht werden.”

Als moderner Spielführer versteht er sich nicht als Lautsprecher auf dem Platz, sondern als Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainerteam, „wenn da Aufgaben anstehen und Themen angesprochen werden müssen, um die Interessen von beiden zu verwalten und kommunikativ da zu sein”.

Fast stoisch ruhig saß der 24-Jährige auf dem Podium im Medienraum der Akademie von RB am Cottaweg und sagte: „Aber in erster Linie will ich auf dem Platz Leistung bringen und vorangehen, das ist mein erster Anspruch.”

Natürlich auch am Sonntag im DFB-Pokal (15.30 Uhr), wenn in Aalen gegen Sechstliga-Aufsteiger Sportfreunde Dorfmerkingen das erste Pflichtspiel der Saison ansteht. Hasenhüttl hörte lächelnd und mit Wohlwollen zu. Nicht nur wegen Orbans trockenem Spruch. (mz)