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Forsberg gesperrt RB Leipzig sucht eine Alternative auf der Spielmacher-Position - Drei Kandidaten für die Zehn

Von Ullrich Kroemer 17.01.2017, 17:05
Naby Keita feiert mit Timo Werner und Yussuf Poulsen (von links) eines der vier Tore gegen die Rangers.
Naby Keita feiert mit Timo Werner und Yussuf Poulsen (von links) eines der vier Tore gegen die Rangers. GEPA

Leipzig - Die Profis von RB Leipzig haben an diesem Dienstag frei – der letzte Tag zur Regeneration vor dem Start in die verbleibenden 18 Bundesliga-Partien. Das gilt für fast alle, jedoch nicht für Naby Keita. Der Guineer muss sich von den Ärzten und Physiotherapeuten auch an seinem freien Tag behandeln lassen. Zwar hinterließ er beim Training am Montag bereits wieder einen fitten Eindruck. Doch der 21-Jährige genießt dieser Tage eine Sonderbehandlung bei RB Leipzig.

Da er sich mit seinen Leistungen in den bisherigen 14 Liga-Einsätzen unentbehrlich im RB-Spiel gemacht hat, wird auch gegen Eintracht Frankfurt am Samstag viel von ihm abhängen. Die wegen der Sperre von Emil Forsberg vakante „Zehner“-Position im offensiven Mittelfeld ist Keita zugedacht. Was aber, wenn der 15-Millionen-Euro-Mann trotz intensiver Betreuung nicht rechtzeitig fit wird?

Beim überzeugenden 4:0 im Testspiel gegen die Glasgow Rangers stellte der 1,72 Meter große und 64 Kilogramm schwere Spieler wieder einmal eindrücklich unter Beweis, wie wichtig er für RBL ist. Wie er nach seiner Einwechslung zu Beginn der zweiten Hälfte die Tore drei und vier einleitete, zeigte seine Klasse. Mit ihm verbesserten sich Tiefgang und Kombinationsfreude bei RBL sichtbar. Der filigrane Spieler erkennt Situationen sofort, ist technisch brillant und spielt chirurgisch präzise Pässe. So komplett wie er ist kein anderer Kicker bei Rasenballsport.

Wenn der Muskel zumacht

Umso bitterer, dass er das Spielfeld nach 35 Minuten vorzeitig wieder verlassen musste. Keita hatte am Sonntag zum ersten Mal seit seiner vermeintlichen Oberschenkelverletzung bei Bayern München wieder unter voller Belastung gespielt. Doch nach dem 4:0 hielt er sich immer wieder den Rücken. „Ein Muskelstrang hat zugemacht“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl. „Deswegen haben wir gar kein Risiko genommen, und ihn sofort wieder heruntergenommen. Ob er vielleicht auf der Zehn spielt, wird davon abhängen, wie fit er am kommenden Wochenende ist.“

Denn auch das Trainingslager in Lagos hatte Keita vorzeitig beenden müssen, um sich in Konstanz behandeln zu lassen. In der von Spezialist Kurt Mosetter entwickelten Myoreflextherapie hatte sich herausgestellt, dass Keitas vermeintlichen Oberschenkelbeschwerden nur Kompensationsschmerzen für Rückenprobleme waren. „Wir müssen weiter daran arbeiten, um ihn wieder dahin zu bekommen, wo er mal war“, sagte Hasenhüttl nun.

Für den Fall, dass das nicht gelingt oder der sensible Patient während des Eintracht-Spiels erneut verletzt passen muss, braucht Hasenhüttl einen Plan C. „Wir haben jetzt drei ganz schwere Spiele, vermissen einen sehr wichtigen Spieler und müssen Lösungen finden“, sagte Leipzigs Fußballlehrer.

Den Plan, Timo Werner zurückzuziehen und mit Davie Selke und Yussuf Poulsen im Sturm zu spielen, hat er wohl ad acta gelegt. Denn gegen die Rangers spielte Werner im Sturm durch, stattdessen testete der Österreicher alle zur Verfügung stehenden „Zehner“ je eine Hälfte lang. Dabei überzeugte Marcel Sabitzer, der gesetzt sein dürfte, mit einer feinen Torvorlage auf Timo Werner. Und auch der Schotte Oliver Burke sammelte Pluspunkte, unter anderem durch den Treffer zum 2:0 gegen seine Landsleute.

Schotte überzeugt gegen Schotten

Der Mann, den sie „Bürki“ nennen, sagte erleichtert: „Es war mein erster Startelfeinsatz in der Red-Bull-Arena. Dann auch noch gegen die Glasgow Rangers zu treffen, war ein großartiges Gefühl für mich.“ Und auch bezogen auf seine Einsatzchancen gegen die Eintracht äußerte sich der urgewaltige Offensivspieler. „Natürlich will ich spielen, ich will im Team involviert sein und so gut helfen wie nur möglich. Hoffentlich habe ich heute gezeigt, dass ich dazu fähig bin.“

Der Trainer bestätigte Burkes Aufwärtstrend. „Mit Oli haben wir viel gearbeitet in der Vorbereitung. Gerade im Spiel gegen den Ball hat er immer mehr Automatismen drin, das ist toll, er ist sehr lernwillig.“ Doch Hasenhüttl bemerkte auch, dass der Youngster „noch ein paar Fehler in seinem Spiel“ habe, „die gegen einen stärkeren Gegner vielleicht gefährlich werden können. Daran müssen wir noch arbeiten.“

Weil Kapitän Dominik Kaiser die taktischen Abläufe besser kennt als Burke, ist auch er gegen die Eintracht wieder ein Startelf-Kandidat – als konservative Variante. „Ich bin optimistisch, möchte im ersten Spiel nach der Winterpause zum Einsatz kommen“, sagt Kaiser. Hasenhüttl mochte sich indes noch nicht konkreter äußern, sagte nur lächelnd, dass er auch gegen die Rangers „interessante Eindrücke“ gewonnen habe.   (mz)