RB Leipzig sortiert Kapitän aus RB Leipzig sortiert Kapitän aus: Für und Wider: Ist Daniel Frahn eine Option für den HFC?

Halle (Saale) - Paukenschlag in Leipzig: Rasenballsport Leipzig hat Kapitän Daniel Frahn aussortiert. Das berichtet die Bildzeitung. Am Montag stand der Publikumsliebling im Heimspiel gegen 1860 München überraschend in der Startelf. Was die meisten nicht wussten: Es war Frahns Abschiedsspiel. Wahrscheinlich am Sonntag hatte Trainer Alexander Zorniger den Kapitän über die Aussortierung informiert. Nach seiner Auswechslung verabschiedete sich der Stürmer von der Fankurve, marschierte dann sauer in die Kabine. Zuvor hätte er beinah noch sein 94. Tor für die Leipziger Rasenballer erzielt. Der Treffer in der 19. Minute wurde aber abgepfiffen. In 19 Zweitligaspielen traf er drei Mal.
Daniel Frahn wurde in den vergangenen Jahren mehr und mehr zum Gesicht der Rasenballer. 2010 kam er für 200.000 Euro Ablöse aus Babelsberg. In drei Jahren Regionalliga und einer Drittligasaison traf der heute 27-Jährige fast wie er wollte. Die Mannschaft strebte permanent nach Höherem und wurde deshalb permanent verändert. Frahn war eine der wenigen Konstanten und wurde auch deshalb zum Liebling der Fans. 2011 bestimmte ihn der damalige Trainer Peter Pacult zum Kapitän - er blieb es bis Montag.
So schnell wie möglich in die Bundesliga
RB Leipzig wollte die Trennung von Frahn sowie dessen Sturmkollegen Matthias Morys gegenüber der Leipziger Volkszeitung noch nicht bestätigen. Der Schritt würde aber zum Verein passen. In der Hinrunde zeigte die Mannschaft durchwachsene Leistungen. Nicht unnormal für einen Aufsteiger, doch der vom österreichischen Brausekonzern Red Bull betriebene Klub will schnellstmöglich in die Bundesliga.
Und die Verantwortlichen haben den Angriff als Schwachstelle erkannt. Während die Abwehr die beste der zweiten Liga ist, rangiert die Offensive bestenfalls im Mittelfeld der Liga. Wenn der Durchmarsch von der Regionalliga in die Bundesliga also schon in dieser Saison gelingen soll, sind Veränderungen notwendig. Potentielle Kandidaten gibt es genug, für Frahn scheint da kein Platz mehr zu sein.
Wechsel zum HFC?
Doch wie geht es nun weiter mit Daniel Frahn? Dass der Stürmer einen neuen Verein finden wird, steht außer Frage. Ist er vielleicht eine Option für den Halleschen FC?
Was dafür spricht: Daniel Frahn lebt nach eigenen Angaben sehr gerne in Leipzig. Bei einem Wechsel nach Halle könnte er in der Messestadt wohnen bleiben. Zudem ist der Weg in seine Heimatstadt Babelsberg nicht weit, was dem Stürmer ebenfalls wichtig ist, wie er früher betonte.
Der Hallesche FC ist zudem auf der Suche nach einem Stürmer. Offiziell schauen die Verantwortlichen in dieser Transferperiode zwar nur in unteren Ligen nach einem Nachwuchsangreifer. Doch auch im vergangenen Jahr überraschte der HFC mit dem zweitligaerfahrenen Francky Sembolo, Timo Furuholm wechselte ein Jahr zuvor gar aus der Bundesliga nach Halle. Der HFC ist, zumindest im Winter, also durchaus in der Lage, dicke Stürmerfische an Land zu ziehen. Im Mittelfeld sind die Rot-Weißen ohnehin schon gut besetzt. Mit Frahn und Furuholm hätte der Verein dann auch eine der besten Sturmreihen der Liga und könnte mittelfristig den Aufstieg angehen.
Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich
Was gegen Frahn spricht: Das Hauptargument gegen Frahn ist wohl in erster Linie sein Gehalt. Es ist kein Geheimnis, dass Frahn, als er noch in der Regionalliga für RB stürmte, zahlreiche Angebote von Zweitligisten hatte. Seinen Verbleib im "Amateurfußball" wird ihm Red Bull angemessen versüßt haben. Ein monatliches Einkommen von mindestens 30.000 Euro im Monat erscheint dabei realistisch. Der Hallesche FC könnte maximal die Hälfte zahlen. Ob sich beide Seiten bei dieser Differenz einigen könnten, ist fraglich. Dass es nicht unmöglich ist, zeigen die schon erwähnten Furuholm und Sembolo, bei denen die Konstellation ähnlich war.
Das zweite Argument gegen Frahn ist sein bisheriger Verein. Der "Retortenklub" RB Leipzig wird von vielen Fußballfans in ganz Deutschland abgelehnt. Die HFC-Fans gehören zu den lautesten in der Gruppe jener, die regelmäßig ihre Verachtung für das "Produkt" kund tun. Dass sie den Publikumsliebling ihres Feindbildes freundlich willkommen heißen würden, darf getrost bezweifelt werden - zumal schon früher ein ehemaliger Rasenballer und Magdeburger bei einem Probetraining massiv beschimpft wurde. Andererseits würden einige Tore von Frahn die Proteste wohl ziemlich schnell verstummen lassen ...
Fazit: Ein Wechsel von Frahn zum Halleschen FC ist ziemlich unwahrscheinlich. Unmöglich ist er aber nicht. Und sollte der Stürmer tatsächlich beim HFC unterm Weihnachtsbaum liegen, ist in der Rückrunde träumen erlaubt. (mz)