1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. RB Leipzig
  6. >
  7. Europa-League-Los St. Petersburg: Europa-League-Los St. Petersburg: Eine neue Erfahrung für RB Leipzig

Europa-League-Los St. Petersburg Europa-League-Los St. Petersburg: Eine neue Erfahrung für RB Leipzig

Von Martin Henkel 24.02.2018, 11:05
Eric Abidal, ehemaliger französischer Nationalspieler, zieht das Los für RB Leipzig.
Eric Abidal, ehemaliger französischer Nationalspieler, zieht das Los für RB Leipzig. KEYSTONE

Leipzig - Abwechslung ist gut für den Geist. Sie beugt Erschlaffen vor, weshalb RB Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl am Freitagmittag nach der Auslosung der nächsten Europa-League-Runde nicht den Eindruck erweckte, als habe er Probleme damit, dem nächsten Gegner etwas Gutes abzugewinnen.

Der nächste Gegner ist Zenit St. Petersburg, die Sachsen spielen zuerst am 8. März daheim und eine Woche später in Russland. Es wird also ungemütlich, und es wird kalt im Rückspiel. Minus zehn Grad sind im März Standard. „Stimmt“, sagte Hasenhüttl, er nannte die Aussichten „frisch“. Aber er freue sich drauf. „Jetzt haben wir mal eine andere Himmelsrichtung erwischt.“

RBL international: Viermal in der Sonne

Die vier Auswärtsfahrten zuvor, drei in der Champions League nach Istanbul, Porto und Monaco, die jüngste nach Neapel, führten alle in den wärmeren Süden. Jetzt ist der Norden dran, und weil der Vorjahresaufsteiger jede neue Erfahrung aufsaugt wie ein Schwamm, kommt die Reise ins WM-Land doch sehr zupass. „Jetzt spielen wir in einer K.o.-Runde das erste Mal zu Hause, da können wir wieder was lernen.“

Eine Schulklasse auf Exkursion also. Zuletzt hat sich der Eindruck wieder verstärkt, dass der Verein vom Cottaweg darauf bedacht ist, die zuletzt schwankende Leistung ins rechte Licht zu rücken. Hasenhüttl jedenfalls warnte davor, St. Petersburg zu unterschätzen. Die sind momentan Liga-Zweiter. „Wir fahren da nicht als Favorit hin, im Gegenteil. Das wird keine Betriebsurlaubsreise.“

Was Hasenhüttl zum Neapel-Spiel sagt

Erfolge: 4x russischer Meister (zuletzt 2015), 3x russischer Pokalsieger (zuletzt 2016), 4x russischer Supercup (zuletzt 2017), 1x sowjetischer Meister (1984), 1x sowjetischer Pokalsieger (1944).
Europacup-Sieg: 1x UEFA-Cup (2008), 1x UEFA-Supercup (2009)
Platzierung in der abgelaufenen Saison: Dritter
Stars: Juri Schirkow, Branislav Ivanovic, Domenico Criscito, Alexander Kokorin Trainer: Roberto Mancini (seit 2017)
(sid)

Zugleich versuchte er auch, die Desaster-Stimmung rund um das Vorabend-Spiel gegen den SSC Neapel aus dem Presseraum zu fächeln. 0:2 hatte RB das Rückspiel durch Tore von Piotr Zielinksi (33.) und Lorenzo Insigne (86.) verloren, war durch das 3:1 aus dem Hinspiel aber in den Achtelfinal-Lostopf gelangt, wo sie gut auch hätten auf Borussia Dortmund treffen können. Der BVB muss sich jetzt mit dem RB-Mutterverein FC Salzburg duellieren.

Vor allem die Spieler hatten erklärt, Neapel hätte Grenzen aufgezeigt und den jungen Leipziger Kader vorgeführt. „Wir haben uns nicht ins Achtelfinale gezittert“, stellte sich Hasenhüttl dagegen. Der Österreicher räumte ein: „Ja, wir waren unterlegen“, weitete aber den Blick für das größere Panorama. „Unterm Strich bleibt: Wir haben den Tabellenführer der Serie A aus dem Wettbewerb geworfen.“

Dagegen war schlecht etwas einzuwenden. Hasenhüttl warnte davor, den Erwartungsdruck auf sein Team größer zu machen, als er ohnehin schon sei. Das gelte auch für das Heimspiel am Sonntag gegen den Tabellenletzten 1. FC Köln. Dass die Rheinländer die Rote Laterne tragen, sei nicht von Belang. „Die stehen da vor allem wegen der Hinrunde.“ Jetzt aber hätte der kommende Gegner Stürmer Simon Terodde zugekauft und Nationalspieler Jonas Hector sei zurück. „Das ist ein anderes Köln als in der Hinrunde“, in der RB knapp 2:1 gewann. Aber: „Wir spielen zu Hause, da wollen wir natürlich gewinnen.“

Druck aus eigenen Reihen

Dass Hasenhüttl das sagen würde, war zu erwarten. Weniger aber, dass der Druck, den der Österreicher wie Blei auf seine Mannschaft fallen sieht, gar nicht mal von auswärts kommt. Er ist auch eine heimische Angelegenheit, die der Partie gegen St. Petersburg dann doch das Exkursive nimmt. Passgeber Emil Forsberg sagte nach der Partie gegen Neapel: „Ich möchte die Europa League gewinnen.“

(mz)