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Aufstiegsheft von RB Leipzig Aufstiegsheft von RB Leipzig: Hier nehmen sich die "Roten Bullen" selbst auf die Hörner

Von Ullrich Kroemer 18.05.2016, 09:30
Diego Demme (RB 31), Dominik Kaiser (RB 24), Massimo Bruno (RB 14), Stefan Ilsanker (RB 13), John-Patrick Strauv? / Strauss (RB 2), Rani Khedira (RB 6), Emil Forsberg (RB 10) (l-r) bei der Aufstiegsfeier
Diego Demme (RB 31), Dominik Kaiser (RB 24), Massimo Bruno (RB 14), Stefan Ilsanker (RB 13), John-Patrick Strauv? / Strauss (RB 2), Rani Khedira (RB 6), Emil Forsberg (RB 10) (l-r) bei der Aufstiegsfeier imago sportfotodienst

Leipzig - RB Leipzig ist für seine ironische Fankultur bekannt. Bekanntlich singen die treuesten Anhänger in Sektor B unter anderem stets: „Wir sind Schweine, rote Bullenschweine”.

Der Verein selbst war in der Vergangenheit vor allem um Seriosität bemüht, um keine zusätzlichen Angriffsflächen zu bieten. Doch die von der Red Bull Media House GmbH produzierte Aufstiegsausgabe der hauseigenen Sportpostille „The Red Bulletin” nimmt den selbstironischen Ton aus der Kurve auf. Dem im Editorial formulierten Anspruch, dass sich diese Ausgabe als satirische Schrift verstehe, wird das PR-Heft tatsächlich gerecht.

So stellen die Redakteure unter anderem fiktive Fanprämien für den Aufstieg vor, die einige überzogene Klischees bedienen. Darunter finden sich Freikarten für die Bundesliga, denn: „Ihr wisst ja: RBL-Fans zahlen nichts für ihre Tickets.” Oder: „Neue Klatschpappen – Werdet Euerm Ruf gerecht und klatscht, was das Zeug hält! Das ultimative Bundesliga-Stimmungstool!” Und: „Gratis-Karren: Mit dem Fanbus nach München? Nicht mit uns! Die Porsche-Flotte vom Vorjahr gehört jedes Wochenende Euch.”

Stadion-Leak und Vereinsnamen-Persiflage

Ein paar Seiten weiter „enthüllen” die Blattmacher den Leipziger Stadion-Leak: Geheime Entwürfe für die nächste Ausbaustufe der Red-Bull-Arena”; unter anderem mit Transformer-Tribünen, die auf Wunsch als Gelbe Wand ausgefahren werden können, wenn etwa Borussia Dortmund zu Gast ist. Oder einem „Bauchladen der Lüfte: Der Fan der Zukunft kriegt seinen Snack direkt zum Platz geflogen”.

Da der Stadionum- oder Neubau zum derzeit meist diskutierten Thema bei RBL gehört, keine schlechte Idee, mit dem Thema derart überspitzt umzugehen.

Und auch den viel kritisierten Vereinsnamen Rasenballsport (RB) thematisiert das Aufstiegsheft ungewohnt offen. So zeigt das Heft neun verschiedene fiktive Namensvorschläge, die angeblich bei der Gründung existiert hätten: „Rhythmische Ballbehandlung”, „Runde Bier”, „Ralles Boys”, „Ritch Bitch” oder „Rechtsabteilungs-Beschäftigungsprogramm Leipzig”.

Duell mit dem FC Bayern und fiktive Presseschau

Zum Abschluss karikiert das Heft noch das herbeigeredete Duell zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern München mit einem „ultimativen Vergleich”. Da werden dann die berühmten Töchter der Stadt (Sissi vs. Micaela Schäfer) gegen Logoänderungen seit Vereinsgründung ausgespielt (17:3).

Und in einer erdachten Presseschau heißt es unter anderem auf der Titelseite der sozialistischen Tageszeitung Neues Deutschland: „Volkskammer beschloss RB-Aufstieg zur Verbesserung der Bundesliga”. Insgesamt schlägt diese Ausgabe einen forscheren und witzigeren Ton im RBL-Reich an, als das bislang der Fall war. (mz)