Pressestimmen zum Fall Scharapowa Pressestimmen zum Doping-Skandal um Maria Scharapowa

Berlin - Die fünfmalige Grand-Slam-Turniersiegerin Maria Scharapowa ist nach einem positiven Dopingtest vorläufig suspendiert worden. Der 28 Jahre alten Tennisspielerin aus Russland wurde während der Australian Open im Januar die Einnahme der verbotenen Substanz Meldonium nachgewiesen. Ihr droht eine längere Sperre. Weltweit bestimmt ihre Doping-Beichte die Schlagzeilen. Die englischen Medien schreiben von „Shazzas Dopingschande“ und verpassen der 28-Jährigen den Spitznamen „Sharadopa“.
Die internationalen Pressestimmen
Russland
Sport-Express: „Das Geschehene ist schwer zu begreifen. Nicht die Tatsache, dass Maria Scharapowa, Weltstar und Publikumsliebling, überführt wurde, ein verbotenes Präparat genommen zu haben. Umso mehr aber, dass das Mittel Meldonium als „unnütz“ gilt und keinen besonderen Wettbewerbsvorteil bringen soll. Schockierend ist zudem etwas anderes: der Umstand, dass die Tennisspielerin den Moment verpasst hat, als das Mittel verboten wurde (...).
Die Tennisspielerin hat selbst betont, dass sie nicht will, dass ihre Karriere so endet. Selbstverständlich gefällt uns diese Aussicht auch nicht. Daher bleibt uns nur, Maria zu wünschen, dass sie so schnell wie möglich auf den Court zurückkehrt.“
Italien
La Repubblica: „Maria, was für ein hässliches Match. Sie ist in nüchternes Schwarz gekleidet, der Blick geht in die Ferne, die Arme sind vor der Brust verschränkt. Im Ambiente eines traurigen Kongress-Saals in einem zweitrangigen Hotel in Los Angeles verliert Maria Scharapowa das Spiel ihres Lebens. (...) Die Welt liegt in Trümmern, sicherlich die Welt der russischen Tennisspielerin, aber auch die der Tennis-Welt.“
Corriere della Sera: „Die Tennisspielerin der Titelseiten war noch nie so zerknittert. (...) Live und mit einer Dringlichkeit, die sofort verdächtig erschien, wird der traurige Moment der blonden Spitzensportlerin aus Sibirien (...) übertragen, die sich mit der schlimmsten Schande beschmutzt hat: dem Doping. (...) Das Make-up, das Hollywood für sie maßgeschneidert hat, für die ausgewanderte Russin, der die USA die Chance ihres Lebens bieten, ist abgebröckelt. Sie, die auf dem Platz so vorhersehbar und roboterhaft wirkt, wird vom wahren Leben überrascht.“
Großbritannien
Times: „Den Sport in Misskredit zu verlassen, das Image zu zerstören, das sie sich so hart erarbeitet hat, wäre ein schwerer Schlag. Sicher ist, dass diese einzigartige Frau, die ihr ganzes Leben lang gekämpft hat, die Schlacht um Herzen und Verstand nicht ohne Gegenwehr verlieren wird.“
Sun: „Shazzas Dopingschande. Scharapowas Tennis-Karriere liegt in Trümmern.“
Mirror: „Scharapowa schockt die Sportwelt. Nun steht der Superstar vor dem Kampf um seine Karriere.“
Daily Mail: „Der positive Test ist eine Katastrophe fürs Tennis (...) Jetzt ist einer der größten Stars des Sports der Geschichte gesperrt und für immer befleckt.“
USA
USA Today: „Scharapowa überbrachte die Nachricht von ihrem positiven Dopingtest mit dem gleichen Geschick und der gleichen Anmut, die sie auf dem Court zeigt. (...) Sie übernahm die Verantwortung, anstatt ihre Ärzte, die Doping-Agentur oder irgendjemanden außer sich selbst zu beschuldigen.“
FRANKREICH
Le Monde: „Maria Scharapowa - das jüngste 'Opfer' der Meldonium-Epidemie.“ Le Parisien: „Scharapowa fällt von der Spitze.“
Rumänien
Gazeta Sporturilor: „Wie viel lügt sie, wie viel Wahrheit ist dabei? Was esst ihr in Russland? Maria will uns weismachen, dass sie kein Team hat, das sich um eines der kompliziertesten Themen im Tennis kümmert: die Anpassung an die neuesten Anti-Doping-Vorschriften. (...) Was sollen wir von der Nummer 500 in der Weltrangliste erwarten, wenn die reichste Spielerin der Welt die Anti-Doping-Frage dem Zufall überlässt?“ (sid/dpa)