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Nach Trumps Boykott-Aufruf Nach Trumps Boykott-Aufruf: Brady kritisiert den US-Präsidenten

25.09.2017, 18:45
Quarterback Tom Brady während des Spiels gegen Houston Texas.
Quarterback Tom Brady während des Spiels gegen Houston Texas. AP

Foxborough - Football-Superstar Tom Brady hat US-Präsident Donald Trump nach dessen Attacken deutlich kritisiert.

Brady will Respekt, Liebe und Vertrauen

„Ich bin überhaupt nicht einverstanden mit dem, was er gesagt hat. Das war entzweiend“, sagte Brady in einem Interview mit dem Sport-Radiosender WEEI zu den Aussagen Trumps über die Hymnen-Proteste in der US-Profiliga NFL.

„Ich möchte einfach nur meine Teamkollegen unterstützen. Ich war noch nie jemand, der anderen erklärt hat, was richtig oder falsch ist. Aber ich glaube daran, Menschen zusammenzubringen und an Respekt, Liebe und Vertrauen. Das sind die Werte, die meine Eltern mir vermittelt haben. Danach versuche ich jeden Tag zu leben“, so Brady weiter.

17 Mannschaftskollegen Bradys sind auf die Knie gegangen

Trump hatte die Football-Fans in den letzten Tagen mehrfach via Twitter aufgefordert, Spiele zu boykottieren, solange die Proteste der Profis während der amerikanischen Nationalhymne anhalten. Von den Klub-Besitzern hatte Trump verlangt, hart gegen die protestierenden Spieler durchzugreifen und diese zu feuern oder zu suspendieren.

Am Sonntagabend nach dem Sieg seiner New England Patriots gegen die Houston Texans (36:33) hatte sich Brady, dem eine gewisse Nähe zu Trump nachgesagt wird, noch mit Kommentaren zurückgehalten. 17 seiner Mannschaftskollegen waren beim Abspielen der Hymne auf die Knie gegangen, Brady selbst stand mit untergehakten Armen in einer Reihe mit weiteren Mitspielern. Von den Fans wurden die knieenden Spieler ausgebuht.

Brady ist nicht der erste

„Jeder hat das Recht zu tun, was er möchte“, sagte Brady über die Unmutsäußerungen der Patriots-Anhänger. „Wenn du mit etwas nicht einverstanden bist, ist das in Ordnung, dann sprichst du das aus. Das ist Teil unserer Demokratie, solange es in einer respektvollen und friedlichen Art und Weise geschieht.“

Zuvor hatten sich bereits zahlreiche Sportstars, unter anderem Basketball-Ikone Michael Jordan oder Steve Kerr, Trainer von NBA-Champion Golden State Warriors klar gegen Trumps Aussagen positioniert. Auch in der NFL bezogen zahlreiche Verantwortliche Stellung gegen den Präsidenten. (sid)