Basketball-Bundesliga Mitteldeutscher BC: Welche Rolle Djordje Pantelic beim MBC spielen soll

Weißenfels - Auch in diesem Jahr gab es ihn wieder, diesen bangen Moment des Wiedersehens. Als sich die Bundesliga-Profis des Mitteldeutschen Basketball Clubs (MBC) Mitte August zum Trainingsauftakt trafen, richteten sich die Blicke der Vereinsbosse auf ihren Centerspieler, den 2,04 Meter großen Djordje Pantelic. „Wir wissen ja, dass er nicht immer im fittesten Zustand aus dem Urlaub wiederkommt“, sagt Manager Martin Geissler und lacht, denn: „Diesmal hatten wir nichts zu meckern.“
Pantelic kehrte fit zurück nach Weißenfels – und soll in der Saison, die am Sonnabend mit dem Heimspiel gegen die Oettinger Rockets beginnt, eine entscheidenden Rolle im Kampf um den Klassenerhalt spielen.
Voller Emotionen
Djordje Pantelic und der MBC – das passt. Der Serbe geht bereits in seine fünfte Saison für Weißenfels. Von 2012 bis 2015 hatte er erheblichen Anteil am guten Abschneiden der Wölfe in der höchsten deutschen Spielklasse. Am Ende jeder Saison stand der Klassenerhalt. Nach einem einjährigen Intermezzo in Ungarn kehrte Pantelic im Sommer 2016 zum MBC zurück und half mit 9,8 Punkten, 5,8 Rebounds und 1,3 Blocks im Schnitt beim direkten Wiederaufstieg in die Basketball-Bundesliga (BBL). „Pante“, so sein Spitzname, habe sich „in der BBL einen Namen gemacht“, wie Martin Geissler meint. „Er weiß genau, was zu tun ist, um erfolgreich zu sein.“
Und was wäre das, Herr Pantelic? „Wir müssen als Einheit auftreten. Voller Energie. Wir dürfen nie aufgeben“, sagt der 33 Jahre alte Serbe. „Wir müssen verstehen, dass wir nicht die talentierteste Mannschaft haben und um jeden Punkt kämpfen.“
So wie er mit seinen offiziell 117 Kilogramm Kampfgewicht. Pantelic geht dahin, wo es wehtut. Er räumt auf unter den Körben der Republik. Kein Gegner spielt gerne gegen ihn. Und: „Genau das muss auch unser Ziel sein“, erklärt Geissler. „Wir müssen die unangenehmste Mannschaft der Liga sein. Niemand darf gerne nach Weißenfels kommen. Niemand darf gerne gegen uns spielen. Djordje und seine Emotionen sind deshalb sehr wichtig für uns.“
Djordje Pantelic und seine Familie, Ehefrau Mariana und ihre zwei kleinen Kinder Alexandra und Nikola, fühlen sich unheimlich wohl in Weißenfels. Doch auf dem Parkett soll der bullige Center für die Kontrahenten zum Unwohlfühl-Faktor werden. Igor Jovovic, der Chefcoach des MBC, sieht den langen Serben auf einem guten Weg dahin. „Er brauchte nach der Sommerpause etwas Zeit, um wieder seinen Rhythmus zu finden“, sagt Jovovic, „aber er hat sich zuletzt von Spiel zu Spiel verbessert. Djordje ist ein guter Charakter, sehr wichtig für unser Team.“
Die Fans als Faustpfand
Mit Spielmacher Marcus Hatten (36 Jahre alt), Kapitän Malte Schwarz (28) und Pantelic gehört ein routiniertes Trio zum Aufgebot, auf dem große Hoffnungen ruhen. Jovovic schätzt die Erfahrungen, doch stellt vor dem Saisonstart auch klar: „Du kannst in unserem Geschäft nicht von der Vergangenheit leben. Was zählt, sind deine Leistungen in der Gegenwart.“ Und da könnten alle seiner Spieler – auch bedingt durch die von Verletzungen geplagte Vorbereitung – noch besser werden. „Wir müssen individuell und im Zusammenspiel als Mannschaft noch stärker werden“, sagt auch Pantelic.
Zum Faustpfand im Abstiegskampf könnten laut dem Serben die Fans des MBC werden. „Wenn sie uns unterstützen, fühlt es sich an, als wären wir sechs Spieler auf dem Parkett“, sagt er. Die Stadthalle Weißenfels müsse wieder zur Festung werden. Denn auch Coach Jovovic meint: „Kein Gegner darf sich hier wohlfühlen.“
Djordje Pantelic wird seinen Teil dazu beitragen.
(mz)