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Heimpleite gegen Bonn Mitteldeutscher BC: Was beim MBC ganz schnell besser werden muss

Von Daniel George 19.03.2018, 10:12
Marcus Hatten #1 kämpft für sein Team.
Marcus Hatten #1 kämpft für sein Team. Andreas Bez

Weißenfels - Es war diese eine Szene im dritten Viertel, die symbolisch stand für den Auftritt des Mitteldeutschen Basketball Clubs (MBC) gegen die Telekombaskets Bonn. Gästeprofi Malcolm Hill versenkte auf der einen Seite einen schwierigen Distanzwurf bei enger Verteidigung scheinbar mühelos. Im Gegenzug warf Andrew Warren, Scharfschütze des MBC, einen vergleichsweise freien Dreierversuch völlig daneben – der Ball berührte nicht einmal den Ring.

Es war ein Sonntagnachmittag zum Vergessen für Weißenfels: Vor 2.800 Zuschauern in der heimischen Stadthalle musste sich der MBC deutlich mit 61:87 geschlagen geben. Und die Pleite, die vierte in Serie, war auch in dieser Höhe verdient.

Der MBC war schwach unter den Körben

Durch einen niemals gefährdeten 102:42-Heimsieg gegen den Tabellenvorletzten Weser Baskets Bremen/BTS Neustadt haben die BSW Sixers aus Bitterfeld, Sandersdorf und Wolfen den sportlichen Aufstieg in die 2. Bundesliga Pro B perfekt gemacht. Drei Spieltage vor dem Saisonende sind die Sixers um Trainer Tomas Grepl nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Die BSW Sixers sind Kooperationspartner des MBC und werden durch junge MBC-Akteure verstärkt.

„Das Ziel jeder Bundesligamannschaft ist es, in der entscheidenden Phase den besten Basketball zu spielen, der mit der Truppe möglich ist“, sagte Bonns Aufbauspieler Malcolm Hill, mit 20 Zählern der beste Punktesammler der Partie, nach dem Schlusspfiff. Und er durfte zu Recht hinzufügen: „Wir sind da auf einem guten Weg.“

Das von Predrag Krunic, früher auch beim MBC an der Seitenlinie, trainierte Team nimmt nach dem Auswärtssieg in Weißenfels den vierten Tabellenplatz und damit das Heimrecht in den Play-offs ins Visier.

Beim MBC dagegen war am Sonntag von Weiterentwicklung keine Spur. Die Gastgeber liefen von Beginn an einem Rückstand hinterher. Die überschaubaren guten Phasen des MBC stoppte Bonn stets frühzeitig. Ein Knackpunkt: Weißenfels verlor das Reboundduell deutlich, sammelte lediglich 24 Abpraller – bei Bonn waren es 39. Außerdem fand die Mannschaft von Cheftrainer Igor Jovovic zu keinem Zeitpunkt ihre Treffsicherheit aus der Distanz, nur 25 Prozent der Dreipunktewürfe fanden den Weg ins Ziel. Bonn versenkte mehr als die Hälfte seiner Versuche.

MBC verliert im dritten Viertel den Anschluss

„Sie haben besser gespielt und besser getroffen, die Niederlage geht in Ordnung“, sagte Malte Schwarz, der Kapitän des MBC, dessen Team nach dem ersten Viertel mit 15:16 zurücklag. Bis zur Pause hatte sich Bonn eine Sieben-Punkte-Führung erarbeitet (41:34). Doch noch war der MBC in Reichweite.

Das änderte sich im dritten Viertel, die Gäste zogen bis auf 67:50 davon und schraubten ihre Führung im letzten Spielabschnitt sogar noch nach oben. „Als wir ein paar Dinger daneben geworfen haben, haben wir die Energie und das Selbstvertrauen verloren“, sagte Schwarz. Wieder einmal auffällig: Dem MBC fehlte vor allem in der Defensive die Aggressivität. Hinzu kam eine von starker Bonner Verteidigung provozierte Offensivleistung, die einen Negativwert der Saison wiederholte: So wenige Zähler wie am Sonntag hatte der MBC bislang nur bei der 61:71-Pleite Mitte November vergangenen Jahres gegen Würzburg erzielt.

Kapitän Schwarz fordert Konstanz

Kapitän Schwarz tat also gut daran, sogleich nach vorne zu schauen auf die kommende Aufgabe. Am Samstagabend gastiert der MBC beim Mitaufsteiger in Erfurt. Die Rockets belegen derzeit den ersten Abstiegsplatz. Noch hat Weißenfels drei Siege Vorsprung. „Wir müssen uns jetzt sammeln, denn das Spiel gegen Erfurt ist sehr wichtig für uns“, sagte Malte Schwarz. „Das müssen wir auf jeden Fall gewinnen.“

Mit so einer Leistung wie gegen Bonn dürfte das schwer werden. Was besser werden muss? „Wir müssen konstanter spielen“, sagte Schwarz. „Heute hatten wir ein paar gute, aber auch ganz schlechte Phasen.“ (mz)