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Eishockey-Playoffs „Jetzt machen wir den Sack zu“: Saale Bulls vor Spiel in Memmingen siegessicher

Auf zwei Kantersiege ließen die Saale Bulls einen durchwachsenen Auftritt gegen Memmingen folgen. Gelingt nun die Entscheidung in der Halle des Gegners?

Von Fabian Wölfling 24.03.2023, 07:00
Die Heimniederlage gegen die Memmingen Indians soll für die Saale Bulls ein einmaliger Ausrutscher bleiben.
Die Heimniederlage gegen die Memmingen Indians soll für die Saale Bulls ein einmaliger Ausrutscher bleiben. (Foto: Objektfoto)

Halle (Saale)/MZ - Die Strecke hat landschaftlich durchaus ihren Reiz. Von Halle aus geht es rund 500 Kilometer in den Süden, Thüringen, Oberfranken, Schwaben heißen Regionen auf dem Weg, Zielort ist Memmingen im Allgäu.

Was nach einer schönen Fernfahrt klingt, ist für die Saale Bulls eine ungewollte, aber zugleich selbst eingebrockte Zusatzbelastung. „Eigentlich wollten wir es verhindern, noch einmal die weitere Fahrt machen zu müssen“, sagt Trainer Marius Riedel.

An diesem Freitag muss der Eishockey-Oberligist die Strecke aber doch zum zweiten Mal innerhalb einer Woche bewältigten. Um 20 Uhr steht bei den Memmingen Indians Spiel vier in der ersten Runde der Playoffs an.

Saale Bulls verpassen schnelle Entscheidung gegen Memmingen

Eingehandelt hatte sich der Vizemeister der Nordstaffel die weite Reise und mindestens ein weiteres Duell mit dem Siebten der Südstaffel durch einen wenig berauschenden Auftritt im dritten Spiel am Dienstagabend. Nach zwei Kantersiegen in den ersten beiden Partien, 5:0 und gar 10:2 lauteten die Resultate, schien mit dem Heimvorteil im Rücken die schnelle Entscheidung in der Serie nur noch Formsache. Zumal Gegner Memmingen mit Krankheitsfällen zu kämpfen hatte.

Für den „Sweep“ fehlte es im Spiel der zuvor so formstarken Mannschaft, mit elf Siegen in Folge gingen die Bulls in das Spiel, aber plötzlich an vielem. Womöglich im falschen Vertrauen auf die eigene Überlegenheit agierten die Gastgeber zu umständlich in ihren Angriffsbemühungen, verzettelten sich oft, statt konsequent den Abschluss zu suchen. 44 Schüsse gab es am Ende trotzdem auf das Tor des Gegners, aber es fehlte auch bei den Abschlüssen meist am richtigen Fokus und daher an der Genauigkeit.

Mit zwei katastrophalen Aussetzern in der Abwehr, erst ein Fehlpass und dann ein an schlimmer Scheibenverlust vor dem eigenen Tor, luden die Bulls dann auch noch die keinesfalls überragenden Memminger ein, die Partie nach dem halleschen Führungstor durch Tatu Vihavainen zu drehen. Auch das mentale Aussetzer. „Wir waren im Kopf nicht smart genug, die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor hat gefehlt, dazu machen wir blöde Fehler vor den Gegentoren“, analysierte Riedel.

War Heimniederlage gegen Memmingen nur ein Ausrutscher?

Die Partie sollte ein Weckruf sein. Offensichtlich waren sich die Bulls ihrer Sache vor allem angesichts des einseitigen zweiten Spiels zu sicher. Es waren vielleicht nicht viele Prozente, die am Dienstag zur Bestform fehlten, aber selbst die dürfen in den Playoffs eben nicht fehlen. So sah es auch Kai Schmitz. „Memmingen hatte nichts mehr zu verlieren, hat alles reingeworfen, gekämpft, zwei Prozent mehr als wir“, befand der Sportchef der Bulls.

Lesen Sie hier: So laufen die Playoffs für die Saale Bulls

Hart ins Gericht wollten aber weder der Kaderplaner noch der Trainer mit der zuvor überzeugend agierenden Mannschaft gehen. Ein einmaliger Ausrutscher, kann passieren, so war die Lesart der Niederlage. „In den Playoffs gewinnst du eben nicht jedes Spiel“, sagte Schmitz, der langjährige Kapitän der Bulls. „Jetzt machen wir Freitag den Sack zu.“

Ähnlich kämpferisch äußerte sich Riedel. „Jetzt müssen wir deren Saison eben in deren Stadion beenden.“ Dafür muss aber eine deutliche Steigerung, wieder der richtige Fokus her. Ein Selbstläufer, das sollte seit Dienstagabend endgültig klar sein, ist keine Partie in den Playoffs.

Bei Weiterkommen sind drei Gegner für die Saale Bulls möglich

Fünf Achtelfinalserien sind bereits entschieden, die Hannover Scorpions, Weiden, Rosenheim, Deggendorf und Riessersee weiter. Neben den Saale Bulls führen auch die Tilburg Trappers mit 2:1-Siegen gegen Peiting und die Hannover Indians 2:1 gegen Höchstadt.

Durch die Setzliste können bereits die möglichen Gegner der Bulls eingegrenzt werden. Setzt sich Tilburg durch, würden die Bulls beim eigenen Weiterkommen gegen Deggendorf spielen. Setzt sich Peiting durch, geht es entweder gegen die Indians, wenn die weiterkommen, oder Riessersee, wenn sich Höchstadt durchsetzt.