MBC-Niederlage nach Overtime MBC-Niederlage nach Overtime: Starkes Finish der "Wölfe" nicht belohnt

Weißsenfels - Es hat wieder nicht gereicht. Sechs Punkte machten beim 89:95 im Weißenfelser Wolfsbau am Ende in der Overtime gegen die Fraport Skyliners den Unterschied aus.
Mir hängenden Köpfen und versteinerten Mienen verabschiedeten sich die Wölfe des MBC kurz nach Spielende von ihren Fans. Hans Brase sucht kurz nach den richtigen Worten und sagt: „Es ist schon schwer, so zu verlieren. Es war die ganze Zeit knapp und am Ende denkt, man hätte es in ein oder zwei Situationen besser machen können. Aber egal, wir haben verloren, das nervt.“
MBC hat gegen Frankfurt Moral gezeigt
Den besseren Start hatten sicher die Gäste aus Frankfurt in einem offensiv geprägten Spiel. Die Gäste beendeten den ersten Abschnitt mit einer 27:23-Führung, konnten den knappen Vorsprung über weite Teile des Spiels behaupten, bauten diesen auf bis zu dreizehn Punkte aus. Es spricht für die Moral des Mitteldeutschen BC, dass sie bis zur Schlussminute an sich glaubten. Folgerichtig kamen sie im letzten Abschnitt mit einer starken Schlussoffensive wieder zurück und glichen knapp eine Minute vor dem regulären Spielende zum 79:79 aus.
Man mag spekulieren, ob es ein nicht geahndetes Foul der Frankfurter in der Verlängerung war, dass den Unterschied ausmachte. Die Wölfe, deren bester Werfer erneut Trevor Releford mit 22 Punkten war, verpassten es bereits in der regulären Spielzeit, den berühmten Sack zuzumachen.
MBC-Trainer Aleksandar Scepanovic: „Wir sind zu spät aufgewacht“
„Wir haben oftmals unsere Bonus-Chancen nicht genutzt. Wir sind dann zu spät aufgewacht. Ich habe manche Dinge heute gesehen, die mir nicht gefallen, aber wir werden darüber sprechen und es ändern und vor allem weiter nach vorne schauen. Wir haben nicht aufgegeben, genauso wie in Bayreuth, dennoch haben wir nicht gewonnen. Aber genau das muss man im Profi-Basketball bewerkstelligen“, fasst Coach Aleksandar Scepanovic das Spiel zusammen.
Damit spricht er auch die kleinen taktischen Fehler an, die sich bei seinem Team vornehmlich im ersten und zweiten Abschnitt eingeschlichen hatten. Immer wieder forderte er da von seinen Spielern, auf mögliche taktische Fouls zu gehen.
Hans Brase erklärt dazu: „Wir dürfen viermal foulen, ohne dass sie Freiwürfe bekommen. Wir versuchen immer mit Fouls zu spielen, aber manchmal hat es nicht geklappt.“ Aber nicht nur die machten den Unterschied. Wichtige Punkte wurden bei Freiwürfen verpasst, einige Aktionen zu hastig und damit ohne Punkte abgeschlossen. Auch waren es einige bedenkliche Schiedsrichterentscheidungen, die nicht nur das Publikum in Rage brachten.
Dramatische Sekunden in der Schlussphase
Die letzten beiden Angriffe der regulären Spielzeit werden die Wölfe daher noch lange beschäftigen, denn hier ging das Spiel verloren. Als James Farr zum Korb zog und sein Wurf nach Berühren des Bretts abgeräumt wurde ohne das die Unparteiischen es ahndeten, fehlten den Weißenfelser die eigentlich wohlverdienten Zähler zur 81:79 Führung.
Im letzten Angriff dann hatten es die Wölfe dann noch einmal selbst in der Hand, aus eigener Kraft den Heimsieg einzufahren, hatten jedoch nicht die Nerven den Ball in letzter Sekunde einzunetzen.
Hans Brase glaubt nicht, das die Frankfurter abgezockter oder gar besser waren, sieht die Fehler im eigenen Team. Auf die Frage, ob es an der Defensive oder am Abschluss lag, erwidert er: „Es ist schwierig, das so kurz nach dem Spiel zu sagen. Wir müssen uns erst das Video anschauen, aber es war sicher ein bisschen von beiden. Wir müssen beides besser machen.“
Mangelnde Moral kann man den Wölfen nicht vorwerfen. Allerdings müssen sie mehr Cleverness an den Tag legen. Für sie heißt es jetzt, das Spiel schnell abzuhaken. „Wenn man verliert, kann man ein paar Stunden sauer sein. Aber dann muss man sich am nächsten Tag auf das kommende Spiel fokussieren. Man versucht, das bis Anfang der Woche aus dem Kopf zu bekommen. Man muss immer positiv bleiben und in die Zukunft schauen“, versucht Hans Brase, auf seine Art und Weise das Spiel zu verarbeiten. (mz)