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Kommentar zum Fifa-Präsidenten Kommentar zum Fifa-Präsidenten: Sepp Blatter bleibt das größte Problem des Fußballs

Von Frank Nägele 29.05.2015, 17:57
Fifa Präsident Blatter freut sich über seine gewonnene Wahl.
Fifa Präsident Blatter freut sich über seine gewonnene Wahl. dpa Lizenz

Köln - Unabhängig von allen unmoralischen, kriminellen und bizarren Vorgängen, in deren Zentrum sich der Fußball-Weltverband derzeit für alle sichtbar befindet, war die Wiederwahl des Schweizers Sepp Blatter alleine eine Frage der Arithmetik. Wie viele Länder von Afghanistan bis Zypern würden einen Grund haben, dem Präsidenten, der keinen Skandal verhindert, aber jeden übersteht, ihre Stimme zu verweigern und stattdessen den jordanischen Prinzen Ali bin-al Hussein wählen? Die leider vorhersehbare Antwort lautete: zu wenige. Deshalb hat der Gegenkandidat auch aufgegeben, obwohl er Sepp Blatter den Denkzettel einer verwehrten Zweidrittel-Mehrheit beschert hat. Das wird das Schweizer Chamäleon aber nur kurz gegrämt haben.

Man kann das eine Verhöhnung aller Werte des Sportes nennen, eine Schande, einen Schlag ins Gesicht aller, die Fußball lieben und sich wünschen, dass seine Belange in die Hände von Sachwaltern gelangen, die verantwortlich damit umgehen. Aber wer soll sie auswählen? So lange die ganze Welt mit jeder Nation paritätisch den Weltverband bildet, darf die ganze Welt abstimmen. Es ist die Welt, in der Kriege geführt, Menschen gefoltert, Minderheiten unterdrückt und Waffen verkauft werden. Es ist die Welt, in der gelogen, betrogen und verleumdet wird. Es ist die Welt, die man vergessen will, wenn Fußball gespielt wird.

Sepp Blatter wird für weitere vier Jahre das größte Problem des Fußballs bleiben. Das ist die schlechte Nachricht. Aber er ist nicht das größte Problem der Welt. Und das ist eine noch schlechtere.