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Judo Judo: Luise Malzahn verpasst bei Olympia knapp das Treppchen

11.08.2016, 21:55
Luise Malzahn (r.) ist enttäuscht.
Luise Malzahn (r.) ist enttäuscht. dpa

Rio/Halle (Saale) - Es hat wohl eine ganze Weile gedauert, bis Luise Malzahn erfasst hat: Das war’s. Mit hochrotem Kopf lag die Hallenserin auf der Matte. Sie wirkte benommen. Und tieftraurig zugleich. Der Kampfrichter, der kurz zuvor das Duell mit Anamari Velensek beendet hatte, versuchte Halles Judoka schließlich sogar hochzuhelfen. Mit einer Würge-Technik hatte die Slowenin ihre Kontrahentin im kleinen Finale ausgeschaltet. Die freute sich am Ende unbändig über Bronze.

Und Malzahn, die zuletzt bei WM und EM auf diesen ebendiesen dritten Platz ein Abonnement zu haben schien, versuchte dennoch Haltung zu bewahren. „Es war schon eine Riesen-Sache, dass ich überhaupt um die Medaillen mitkämpfen konnte“, sagte sie. „Aber ich bin bis hierhin gekommen, ich wollte das Ding nach Hause bringen und bin daher schon sehr, sehr traurig.“

Der Kommentator im Fernsehen hatte kurz zuvor verraten, was die Polizeikommissarin vorher für sich behalten hatte. Das vordere Kreuzband im rechten Knie nämlich war ihr gerissen Ende Mai im Vorbereitungs-Camp. Sie selbst sprach damals von einem verdrehten Knie, Reha und Physiotherapie. Ein stabiles Muskelkorsett sollte ihr helfen, das Turnier durchzustehen.

Die Rechnung schien anfangs aufzugehen. Doch schon im zweiten Kampf, im Viertelfinale hatte die Brasilianerin Mayra Aguiar das bessere Ende für sich, weil Malzahn eine Bestrafung wegen Passivität kassierte. Also ging sie den Umweg über die Hoffnungsrunde und bezwang da zuerst die Britin Natalie Powell. Doch dann kam Velensek und ihre Spezialtechnik.

Dem Sieg übrigens holte sich in der Klasse bis 78 Kilo wie schon 2012 die US-Amerikanerin Kayla Harrison Olympiasiegerin, Silber sicherte sich die Französin Audrey Tcheuméo.

 (mz)