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Corona, Modus, TV-Zeiten Handball-WM 2021: TV-Übertragung, Modus, Spielplan zum Mega-Turnier in Ägypten

11.01.2021, 07:00
Deutschland geht mit Bundestrainer Alfred Gislason in die Handball-WM in Ägypten.
Deutschland geht mit Bundestrainer Alfred Gislason in die Handball-WM in Ägypten. www.imago-images.de

Halle (Saale) - Die 27. Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten ist in der 83-jährigen WM-Geschichte ein Novum: Erstmals werden 32 Teams um den Titel kämpfen, acht mehr als zuvor. Die WM findet zum zweiten Mal nach 1999 in Ägypten statt und zum dritten Mal auf dem afrikanischen Kontinent.

Größte bisherige Erfolge der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) sind die WM-Titel 1938, 1978 und 2007. Silber gab es 1954 und 2003, der dritte Platz gelang 1958. Rekord-Weltmeister ist Frankreich mit sechs Titeln. Titelverteidiger ist Dänemark.

Wie stark beeinflusst die Corona-Pandemie die WM?

Die Austragung des Mega-Turniers war keinesfalls selbstverständlich - und wird seit Wochen stark kritisiert. Deutsche Leistungsträger wie Patrick Wiencek oder Hendrik Pekeler verzichten coronabedingt freiwillig auf eine Teilnahme.

Der Handball will jedoch Vorreiter sein und als erste große Mannschaftssportart während der Pandemie eine WM, an der natürlich auch eine Menge Geld hängt, austragen. Die Teams und alle näher Beteiligten befinden sich während des Turniers in einer Blase.

Wie sicher ist diese Blase?

Die Frauen-EM im Dezember in Dänemark hat bewiesen, dass solch ein Konzept funktionieren kann. Am Sonntagabend entschieden die Organisatoren zudem, dass die Spiele ohne Zuschauer ausgetragen werden. Zuvor hatte es deutliche Kritik der Spieler an den Plänen gegeben, die Hallen mit 20 Prozent ihrer Zuschauerkapazität auszulasten.

Gruppe A: Deutschland, Kap Verde, Ungarn, Uruguay in Gizeh
Gruppe B: Brasilien, Polen, Spanien, Tunesien in New Capital
Gruppe C: Angola, Japan, Katar, Kroatien in Alexandria
Gruppe D: Argentinien, Bahrain, Dänemark, DR Kongo in Kairo
Gruppe E: Frankreich, Norwegen, Österreich, USA in Gizeh
Gruppe F: Algerien, Island, Marokko, Portugal in New Capital
Gruppe G: Ägypten, Schweden, Tschechien, Chile in Kairo
Gruppe H: Belarus, Russland, Slowenien, Südkorea in Alexandria

1. Spieltag
Mittwoch, 13. Januar
Ägypten - Chile (18.00)
Donnerstag, 14. Januar
Österreich - USA (18.00)
Norwegen - Frankreich (20.30)
Algerien - Marokko (18.00)
Portugal - Island (20.30)
Schweden - Tschechien (20.30)
Belarus - Russland (15.30)
Slowenien - Südkorea (18.00)
Freitag, 15. Januar
Deutschland - Uruguay (18.00)
Ungarn - Kapverden (20.30)
Spanien - Brasilien in New Capital (18.00)
Tunesien - Polen in New Capital (20.30)
Katar - Angola (15.30)
Kroatien - Japan (18.00)
Argentinien - DR Kongo (18.00)
Dänemark - Bahrain (20.30)

2. Spieltag
Samstag, 16. Januar
Österreich - Frankreich (18.00)
USA - Norwegen (20.30)
Marokko - Portugal (18.00)
Algerien - Island (20.30)
Ägypten - Tschechien (18.00)
Chile - Schweden (20.30)
Belarus - Südkorea (15.30)
Russland - Slowenien (18.00)
Sonntag, 17. Januar
Kap Verde - Deutschland (18.00)
Ungarn - Uruguay (20.30)
Tunesien - Brasilien (18.00)
Polen - Spanien (20.30)
Katar - Japan (15.30)
Angola - Kroatien (18.00)
Argentinien - Bahrain (18.00)
DR Kongo - Dänemark (20.30)

3. Spieltag
Montag, 18. Januar
Südkorea - Russland (15.30)
Tschechien - Chile (15.30)
Slowenien - Belarus (18.00)
Portugal - Algerien (18.00)
Frankreich - USA (18.00)
Schweden - Ägypten (18.00)
Island - Marokko (20.30)
Norwegen - Österreich (20.30)
Dienstag, 19. Januar
Japan - Angola (15.30)
Uruguay - Kap Verde (18.00)
Spanien - Tunesien (18.00)
Bahrain - DR Kongo (18.00)
Kroatien - Katar (18.00)
Brasilien - Polen (20.30)
Dänemark - Argentinien (20.30)
Deutschland - Ungarn (20.30)

Der Handball-Weltverband IHF hat den Modus für die WM in Ägypten noch einmal geändert. Erstmals nehmen 32 Mannschaften teil, die Vorrunde wird in acht Vierergruppen gespielt. Deutschland trifft in Gizeh in Gruppe A auf die Außenseiter Uruguay und Kap Verde sowie den EM-Neunten Ungarn. Weitere WM-Spielorte sind Kairo, New Capital und Alexandria.

Die ersten drei Mannschaften jeder Vorrundengruppe ziehen in die Hauptrunde ein. Die beiden bestplatzierten Mannschaften der insgesamt vier Hauptrundengruppen erreichen dann die Finalrunde beginnend mit dem Viertelfinale. Ab dem Halbfinale (29. Januar) finden die Spiele nur noch in der größten Halle in Kairo statt.

Das Endspiel geht am 31. Januar über die Bühne. Der Weltmeister hat am Ende neun Spiele absolviert. (sid)

1938 in Deutschland: Deutschland
1954 in Schweden: Schweden
1958 in der DDR: Schweden
1961 in Deutschland: Rumänien
1964 in der Tschechoslowakei: Rumänien
1967 in Schweden: Tschechoslowakei
1970 in Frankreich: Rumänien
1974 in der DDR: Rumänien
1978 in Dänemark: Deutschland
1982 in Deutschland: UdSSR
1986 in der Schweiz: Jugoslawien
1990 in der Tschechoslowakei: Schweden
1993 in Schweden: Russland
1995 in Island: Frankreich
1997 in Japan: Russland
1999 in Ägypten: Schweden
2001 in Frankreich: Frankreich
2003 in Portugal: Kroatien
2005 in Tunesien: Spanien
2007 in Deutschland: Deutschland
2009 in Kroatien: Frankreich
2011 in Schweden: Frankreich
2013 in Spanien: Spanien
2015 in Katar: Frankreich
2017 in Frankreich: Frankreich
2019 in Deutschland und Dänemark: Dänemark
2021 in Ägypten: ???

Zurück zum Sport: Wer sind die Favoriten?

WM-Rekordsieger Frankreich, Vize-Weltmeister Norwegen, Europameister Spanien sowie Titelverteidiger Dänemark. Deutschland ist dieses Jahr angesichts der Absagen von gleich sieben (!) Stammkräften maximal ein Geheimfavorit.

Eine sportliche Prognose ist in Corona-Zeiten jedoch äußerst schwer. Am Ende dürfte mehr denn je eine Rolle spielen, welches Team mit den Rahmenbedingungen vor Ort am besten zurechtkommt. Und bei insgesamt neun Spielen bis zum Titel dürften natürlich auch die Energiereserven entscheidend sein.

Was spricht für Deutschland?

Auf dem Papier nicht viel. Durch die verletzungsbedingten oder freiwilligen Absagen geht die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason stark ersatzgeschwächt in das Turnier. Gislason, der im Frühjahr 2020 die Nachfolge des glücklosen Christian Prokop antrat, will mit seinem neu formierten Team aus der Not eine Tugend machen - und mit Teamgeist in seinem ersten Turnier als DHB-Coach möglichst weit kommen.

Mut macht der Blick in die jüngere Vergangenheit: Auch bei der EM 2016 ging Deutschland unter Dagur Sigurdsson mit reichlich Personalsorgen in das Turnier, am Ende stand der EM-Titel. Sechs Europameister von damals sind auch in Ägypten dabei.

Wer sind die Stars?

Im deutschen Team stehen nach den zahlreichen Ausfällen vor allem Kapitän Uwe Gensheimer sowie Torhüter Andreas Wolff im Fokus. International gilt das Hauptaugenmerk in der erneuten Abwesenheit von Superstar Nikola Karabatic (Frankreich/Kreuzbandriss) besonders Mikkel Hansen (Dänemark) und Domagoj Duvnjak (Kroatien).

Zudem dürfte der norwegische Spielmacher Sander Sagosen, frisch gebackener Champions-League-Sieger mit dem THW Kiel, dem Turnier erneut seinen Stempel aufdrücken. 2019 war er als WM-Torschützenkönig (65 Tore) einer der prägendsten Spieler.

Ist die WM im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen?

Ja. Dank eines vor zwei Jahren abgeschlossenen Deals, der die Übertragung aller Welt- und Europameisterschaften bis 2025 beinhaltet, werden sämtliche deutschen Spiele von ARD und ZDF übertragen.

Auch Eurosport zeigt neben den deutschen Spielen 15 weitere Begegnungen kostenfrei live. Zudem streamt die Online-Plattform Sportdeutschland.TV alle 108 Partien, dazu ist die Buchung eines Turniertickets notwendig. (sid/mz)