Handball: Handball: Starke erste Halbzeit der Burgenländer

Dessau - „So also fühlt sich Profi-Handball an“, wird sich mancher Spieler des Drittliga-Aufsteigers HC Burgenland nach der mit 23:33 verlorenen Partie beim Zweitbundesligisten Dessau-Roßlauer HV gedacht haben. Aber auch ein „Wir können da ja tatsächlich mithalten“ könnte in den Köpfen der HCB-Akteure umhergeschwirrt sein, denn vor allem in der ersten Halbzeit „haben wir durchaus ein Spiel auf Augenhöhe erlebt“, wie Gästetrainer Steffen Baumgart die Begegnung am Mittwochabend einschätzte.

Sein Team hatte schnell mit 5:2 in Führung gelegen. „Wir wollten aus einer sicheren Deckung Tempogegenstöße fahren. Tatsächlich haben wir aber auch im Positionsangriff gut agiert, die Ruhe bewahrt und Tore erzielt“, so Baumgart. Mit der Leistung seiner Mannschaft vor allem im ersten Abschnitt, der mit einer 14:11-Führung des gastgebenden Favoriten endete, ist der Coach der Burgenländer „sehr zufrieden“. Besonders auch vor dem Hintergrund, dass er zunächst lediglich drei, später sogar nur zwei Wechselspieler zur Verfügung hatte. Nach etwa einer Viertelstunde musste nämlich Daniel Zele, ausgerechnet einer der drei Ex-Dessauer in Baumgarts Team, mit einer Nasenverletzung vom Feld. „Er hat den Ellenbogen seines ungestüm zu Werke gehenden Gegenspielers ins Gesicht bekommen. Hoffentlich ist die Nase nicht gebrochen, und es ist nur eine Prellung, denn Handballer dürfen leider nicht mit Gesichtsmaske spielen“, sagte der HCB-Trainer.

In der zweiten Halbzeit hätten seinen Schützlingen dann die nötigen Körner gefehlt, um die Partie länger offen gestalten zu können. „Während wir auf die verletzten Max Neuhäuser, Marcel Popa, Philipp Große, Stephan Meyer und Hendrik Taube verzichten mussten, war die Bank des Zweitligisten viel besser besetzt“, berichtet Baumgart.

Das HCB-Team hatte sich vor dem Spiel gegen Dessau-Roßlau einem Corona-Test unterziehen müssen. Dieser wird aktuell von allen Gegnern der Erst- und Zweitbundesligisten gefordert. Ein wenig zur Farce gerät das Hygienekonzept allerdings, wenn die Referees vor dem Anpfiff - ebenfalls auf Anweisung von oben, versteht sich - den Spielern der beiden Teams den obligatorischen Handshake verwehren. „Das ist schon putzig, wenn sich anschließend die Männer in die Zweikämpfe stürzen - nachdem sie sich mit ihren jeweiligen Gegenspielern auf dem Feld abgeklatscht haben“, bemerkt Baumgart süffisant.

Torschützen des HCB: Kenny Dober 6, Tom Hanner 5, David Heinig 4, Chris Hoffmann 3, Hannes Zerrenner 2, Niklas Hagenow 2, Daniel Zele 1.