VfL Osnabrück VfL Osnabrück: Ordner muss nach Tritt gegen HFC-Fan ins Gefängnis

Osnabrück / Halle (Saale) - Jetzt ist das Urteil amtlich: Der 27-jährige Konstantin S. muss für 15 Monate ins Gefängnis, nachdem er einem Fan des Halleschen FC mit voller Wucht und zielgerichtet gegen den Kopf getreten hatte. Der Vorfall ereignete sich bereits am 6. November 2015, damals spielte der HFC beim VfL Osnabrück und verlor mit 0:2. Nach dem Spiel kam es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Ordnungsdienst und einem Teil der rund 400 mitgereisten HFC-Anhänger.
Video beweist: Osnabrücker Ordner griffen HFC-Fans an
Vor Gericht bewies ein Video: Die Aggression ging allein von den eingesetzten Sicherheitskräften aus, Opfer waren die Hallenser Fans, ganz besonders Benjamin H.. Den 18-Jährigen trat der nun Verurteilte zunächst mit voller Absicht gegen den Kopf, mit einem zweiten gegen den Oberkörper.
„Sie treten zu mit der klaren Absicht zu verletzen, zweimal! Ohne jeden Grund ticken Sie aus – das ist unglaublich!“ wird der vorsitzende Richter Holger Janssen in seinem Urteilsspruch von der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zitiert.
Landgericht bestätigt Urteil vom Dezember
Nachdem der bereits acht Mal Vorbestrafte im Dezember vom Schöffengericht zu 16 Monaten ohne Bewährung verurteilt wurde, bestätigte das Landgericht nun dieses Urteil weitestgehend. Dass Benjamin H. keine schweren Verletzungen erlitt, weil er die Arme schützend um den Kopf hielt, waren die einzigen strafmildernden Gründe, die das Gericht noch berücksichtigte. Einen Ansatz, die Strafe zur Bewährung auszusetzen, sah der Richter jedoch nicht mehr.
Dafür kritisierte er einmal mehr den Verein und das beauftragte Sicherheitsunternehmen. „Wie konnte man einen solchen Mann als Ordner einsetzen?“, fragte Janssen. Der Verein hatte sich bereits im Vorfeld entschudligt und die Zusammenarbeit mit seinem Sicherheitsdienst beendet. Der hatte - angeblich ohne Wissen des VfL - ein Subunternehmen eingesetzt. Aus dessen Reihen stammt auch der nun verurteilte Konstantin S.. (cbo/mz)