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Tim Kruse Tim Kruse wechselt vom Hallschen FC zu Energie Cottbus

Von Andreas Mann 28.06.2016, 19:34

Halle (Saale)/Cottbus - Endlich hatte es geklappt. Zum 1. August hatten Tim Kruse und seine Frau Katarina nach langem Warten einen Kindergartenplatz für Sohn Sebastian im halleschen Stadtteil Reideburg bekommen. Die Freude darüber währte aber nur kurz, denn seit vergangenen Freitag ist klar: Die Suche nach einem Kita-Platz beginnt von vorn. Dieses Mal aber in Cottbus. „Logistisch wird das nicht so leicht, aber wir sind zuversichtlich“, sagt Tim Kruse.

Nach zweieinhalb Jahren beim Halleschen FC hat der Fußballer in der Lausitz bei Energie Cottbus eine neue Heimat gefunden. „Wir freuen uns tierisch, dass es noch mit einem guten Verein geklappt hat“, sagt der Mittelfeldspieler erleichtert.

Nachdem sein Vertrag beim HFC nicht verlängert worden war, blieb seine Zukunft lange unklar. Mit 33 Jahren steht man schließlich nicht mehr ganz oben auf dem Wunschzettel der Klubs, „da macht man sich schon Gedanken, was passiert wenn ich keinen neuen Verein finde“.

Bis 2018 muss man sich im Hause Kruse um die Zukunft erstmal keine Sorgen machen. „Dass wir das jetzt für zwei Jahre nach hinten schieben können, ist super“, sagt Kruse. Bei Drittliga-Absteiger Cottbus soll der defensive Mittelfeldspieler in einer komplett neuen und vor allem jungen Mannschaft als einer der wenigen erfahrenen Spieler eine Führungsrolle einnehmen. „Tim Kruse ist ein robuster, disziplinierter und mannschaftsdienlicher Fußballer, der in seiner Karriere schon viel erlebt hat und ein absoluter Führungsspieler auf und neben dem Platz ist“, sagte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz über den Rheinland-Pfälzer auf der Vereinshomepage.

Klein, aber fein

Im Gegensatz zur Suche nach einem Kita-Platz ging der Wechsel nach Cottbus ruckzuck über die Bühne. „Vom Interesse bis zur Unterschrift ging es quasi von heute auf morgen.“ Heißt: Am vergangenen Donnerstag schaute sich Tim Kruse den FC Energie und die Stadt Cottbus an, am Freitag unterschrieb er einen Zweijahres-Vertrag. „Der Verein ist top und die Bedingungen sind super“, schwärmt Kruse. Und auch die Stadt gefällt ihm. „Es ist klein und überschaubar. Aber wir sind eh keine Stadtmenschen, von daher ist alles in Ordnung.“

Nach dem Gespräch mit Trainer Wollitz musste Kruse nicht lange überlegen, seine Profi-Karriere nach den Stationen in Leverkusen, Düsseldorf, Oberhausen, Saarbrücken und Halle in Cottbus fortzusetzen. „Er ist nicht nur temperamentvoll“, sagt Kruse über seinen neuen Chef, sondern „von Grund auf ehrlich und geradeaus.“ Ein kleiner Seitenhieb in Richtung HFC-Führung? Eher nicht. „Die letzte Saison war zwar nicht zufriedenstellend für mich, aber so ist das Geschäft. Ich hatte eine schöne Zeit in Halle, aber jetzt herrscht die Vorfreude auf die neue Aufgabe in Cottbus.“

74 Mal lief Tim Kruse im HFC-Trikot auf, jetzt soll die Lausitz für den zweifachen Familienvater zur neuen Heimat werden. Im Moment wohnt Kruse im Hotel, aber die Suche nach einem Haus läuft auf Hochtouren. „Das gestaltet sich zwar auf den ersten Blick ein bisschen schwierig, aber der Verein hat mir schon Hilfe angeboten.“

Ziel: Wiederaufstieg

Ein Stück Halle wird Kruse aber auch in Cottbus begleiten. Vor ihm krallte sich Energie schon Marcel Baude, der beim HFC ebenso aussortiert wurde. „Das ist ein schöner Nebeneffekt“, freut sich Kruse, „mit ihm hatte ich auch in Halle am meisten zu tun.“ Gute Freunde kann halt niemand trennen.

Ein Wiedersehen mit dem Ex-Verein wird es für beide vorerst nicht geben. Nach dem Abstieg heißt die Realität in Cottbus Regionalliga Nordost. „Wir wollen aber so schnell es geht raus der vierten Liga“, sagt Kruse selbstbewusst. In seiner neuen Heimat dürfte keiner etwas dagegen haben.

(mz)