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Erschreckende Frühe-Gegentreffer-Regel So wichtig ist das erste Tor bei HFC-Spielen

Aktualisiert: 19.4.2021, 19:56

Halle (Saale) - Der Hallesche FC hat aktuell viele Probleme - das im Abstiegskampf bedrohlichste sind mit Sicherheit die Gegentore. Mit 53 Gegentreffern stellt der Klub seit dem Wochenende die Schießbude der 3. Liga. Aber auch in Sachen eigene Treffer ist der HFC mit 36 nicht sehr überzeugend unterwegs.

Schaut man sich die Zahlen getrennt nach Hin- und Rückrunde an, so fällt schnell auf: Der Trend muss dem Klub durchaus Sorgen machen. Denn es wird in beiden Kategorien eher schlimmer als besser. Im Fußballjahr 2021 schoss Halle nur 13 Tore in 16 Pflichtspielen, kassierte zugleich aber schon 27.

Und Gegentore, besonders ganz frühe, sind im Jahr 2021 Gift für die Punkteausbeute des HFC. Bereits elf Mal geriet das Team von Trainer Schnorrenberg in Rückstand, lediglich bei der emotionalen Last-Minute-Aufholjagd gegen den KFC Uerdingen (2:1) reichte es danach noch zum Sieg.

HFC: Erstes Tor entscheidet häufig über Sieg oder Niederlage

Die Bilanz ist verheerend: Nur sechs von 33 möglichen Punkten holte der HFC nach Rückständen im aktuellen Jahr - ein Punkteschnitt von 0,55. Sogar nur drei Zähler von 30 waren es nach Pausenrückständen. Andersrum gilt aber auch: Geht Halle selbst in Führung - fünf Mal war das in 2021 der Fall -, geht kein Spiel mehr verloren. Neun von 15 Punkten wurden so gesammelt. Ein starker Schnitt von 1,8.

All diese Zahlen zeigen die große Bedeutung des ersten Tores bei HFC-Spielen. Was auch den Absturz in den Abstiegskampf erklärt. Denn Halle war in der Rückrunde immer wieder anfällig für frühe Gegentore. Vier waren es allein in den ersten zehn, sogar sieben in den ersten 19 Minuten. Damit waren die Spiele, obwohl noch reichlich Zeit blieb, quasi schon früh verloren.

Bei Rückstand offenbaren sich die HFC-Probleme besonders

Denn liegt die Schnorrenberg-Elf einmal hinten, wird es für sie doppelt schwer. Der simple Matchplan, möglichst lange die Null zu halten, ist früh dahin. Stattdessen mus Halle muss dann selber das Spiel machen - und tut sich damit bekanntlich sehr schwer. Der Gegner kann den aufrückenden, aber oft harmlos agierenden HFC in der Folge auskontern - wie bei den 0:4-Niederlagen gegen Bayern II oder 1860 München gut zu sehen war.

Auch Halles nächster Gegner SC Verl passt zu dieser verheerenden Frühe-Gegentor-Regel: Im Hinspiel Anfang Dezember 2020 lag der Aufsteiger nach sechs Minuten bereits mit 2:0 in Führung - am Ende war bei der 2:4-Niederlage nichts zu holen. Damit es am Dienstagabend (19 Uhr) im Erdgas Sportpark für Punkte reicht, sollte Halle mal wieder selbst in Führung gehen. Das schont nicht nur Nerven von Spielern und Fans, sondern bringt auch statistisch sichere Punkte. (mz/Benjamin Binkle)