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Landespokalfinale FCM gegen HFC Landespokalfinale FCM gegen HFC: Randalierer täuschen Sicherheitskräfte

Von karl Ebert 15.05.2014, 18:40
Ein großes Polizeiaufgebot sicherte das Spielfeld nach dem Abpfiff im Finale um den Landespokal 1. FC Magdeburg gegen Hallescher FC im Erdgas Sportpark.
Ein großes Polizeiaufgebot sicherte das Spielfeld nach dem Abpfiff im Finale um den Landespokal 1. FC Magdeburg gegen Hallescher FC im Erdgas Sportpark. Eckehard Schulz Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Nach der Fan-Randale während des Finales im Fußball-Landespokal am Mittwochabend zwischen dem Halleschen FC und dem 1. FC Magdeburg hat die Aufarbeitung der Vorfälle begonnen. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Aktion systematisch geplant war.

Unmittelbar vor Beginn der 30-minütigen Spielverlängerung versuchten Randalierer, von außerhalb des Stadions über die Gegentribüne einzudringen und den Fanbereich der Magdeburger Anhänger zu stürmen. Der private Sicherheitsdienst reagierte auf diese Aktion, verteilte seine Kräfte neu und konnte dies verhindern. „Wir haben unter anderem Leute vom Eingangsbereich abgezogen, um die gefährdeten Stellen zu besetzen“, erklärte der Chef des Sicherheitsdienstes BRU, Dirk Claus.

Auf genau diese Reaktion aber hatten die Chaoten gewartet. Sie nutzten die reduzierte Anzahl von Security-Leuten an den Haupteingangstoren, um dort ins Stadion einzudringen, sich unter die halleschen Fans zu mischen und Böller zu zünden.

„Wir hatten 290 unserer Leute und noch 55 Ordner des HFC im Einsatz. Selbst mit 500 Kräften wäre es schwer gewesen, solch eine geplante Gewaltaktion zu verhindern“, sagte Claus. Augenzeugen hatten dem Sicherheitsdienst vorgeworfen, den Haupteingang nach Ablauf der regulären 90 Minuten verlassen und Randalierern den Einlass ermöglicht zu haben.

Landesverband zurückhaltend

Der Fußball-Landesverband als Veranstalter reagierte zurückhaltend. „Wir hatten von dem Vorfall zunächst keine Kenntnis“, sagte Vizepräsident und Veranstaltungsleiter Matthias Albrecht. „Im Nachhinein sind uns diese Vorwürfe aber auch zu Ohren gekommen und wir gehen der Sache nach.“

Für den Halleschen FC waren das Täuschungsmanöver und die damit verbundene Stürmung des Haupteingangs ein Vorgeschmack auf das, was ihn in der neuen Saison in der dritten Fußball-Liga erwartet. Denn durch den Abstieg der ostdeutschen Traditionsvereine Dynamo Dresden und Energie Cottbus steht der Klub vor zwei zusätzlichen Risikospielen. Vor allem die Dresdner Anhänger sind für ihre Gewaltbereitschaft auch in der Fremde berüchtigt.

„Ich bin entsetzt, wie die Arbeit vieler ehrenamtlicher Leute mit Füßen getreten wird“, sagte HFC-Präsident Michael Schädlich und kündigte konkrete Maßnahmen an. „Wir werden für eine noch bessere Organisation der Spiele sorgen und dazu einen Sicherheitsbeirat gründen, der über die gesamte Saison tätig sein wird.“

Schiedsrichter Patrick Kluge (re.) unterbricht das Spiel als Böller aus dem HFC-Fanblock aufs Spielfeld fliegen.
Schiedsrichter Patrick Kluge (re.) unterbricht das Spiel als Böller aus dem HFC-Fanblock aufs Spielfeld fliegen.
Eckehard Schulz Lizenz