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Kommentar zum DFB und der 3. Liga Kommentar zum DFB und der 3. Liga: Zeitspiel aus Angst vor Klagen von Klubs

11.04.2020, 11:01

Halle (Saale) - Nein, niemand behauptet, dass es für den Deutschen Fußball-Bund derzeit leicht ist. 2,2 Millionen Kicker in 25.000 Vereinen im Land sind in der Corona-Zwangspause. Und alle bis in die zweite Kreisklasse erwarten einen verständlichen Beipackzettel: Dann kommt Tag X - und so wird wieder gespielt.

Der DFB kann nur vage Richtlinien geben. Die medizinische und politische Beurteilung der Situation ist nicht sein Thema. Was soll er den Vereinen sagen, vor allem denen in der dritten Liga - seinem „Premiumprodukt“ nach der Nationalelf?

DFB sendet ein fatales Signal an Drittliga-Vereine

Hier findet das große Tauziehen zwischen den Spiel- und den Abbruchwilligen statt. Der DFB zieht an der Seite derjenigen mit, die sich Hoffnungen machen, mit einem Aufstieg in Liga zwei den gerade wachsenden Schuldenberg abtragen zu können. Also will er die Saison über den 30. Juni verlängern. Notfalls mit Geisterspielen. Weil die finanziell ein Desaster sind, drückt er künftig bei Insolvenzen ein Auge zu. Ein fatales Signal.

Das fragwürdig-unvernünftige Handeln hat seinen Grund: Der DFB muss von denjenigen Klagen befürchten, die womöglich um die Chance auf Liga zwei gebracht werden. Abbruch und Wertung, Annullierung, Ligen-Aufstockung - nichts funktioniert reibungsfrei. Also wird auf Zeit gespielt. Die Politik sollte abpfeifen. (mz)

Den Autor erreichen Sie unter [email protected]