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Klaus Gjasula Klaus Gjasula: Bleibt der Kapitän beim HFC?

Von Christoph Karpe 10.11.2017, 09:48

Halle (Saale) - Der Eindruck von Steve Rohr ist ein positiver: „Klaus geht es besser“, meinte der Physiotherapeut des Halleschen FC am Rande des Donnerstags-Trainings. Und wenig später bestätigte Trainer Rico Schmitt, dass die Fußprobleme des Kapitäns abklingen: „Zu Wochenbeginn soll er ins Mannschaftstraining einsteigen.“

Für das Punktspiel am Freitag nächster Woche gegen Preußen Münster könnte Gjasula wieder eine Option sein. Doch Schmitt wüsste zudem gern, ob Klaus Gjasula in der kommenden Saison für den HFC aufläuft. Der Sechser ist die zentrale Figur im Personalpuzzle - bei 19 auslaufenden Verträgen.

Sein Berater weiß natürlich von den Bemühungen des HFC, den Kapitän über den Sommer hinaus binden zu wollen. „Ralph Kühne hat sich mit Klaus schon getroffen. Da ging es in diese Richtung“, sagt Silvio Meißner.

Er gibt zu bedenken: „Klaus hat einen prima Namen in der dritten Liga, und es besteht vielleicht sogar die Chance für ihn, ab 2018 einmal eine Liga höher zu spielen. Besser spät als nie“, sagt Meißner über den 27-Jährigen. „Es liegt an der Perspektive, die ihm in Halle geboten wird.“

Berater mit HFC-Vergangenheit

Meißner weiß, worüber er redet, wenn er vom HFC, von zweiter Liga und Perspektiven spricht. Schließlich war der rot-weiße Klub für ihn das Sprungbrett zu einer bemerkenswerten Fußballer-Karriere. 250 Bundesliga-Spiele mit 38 Toren stehen in der Vita des 44-Jährigen, er war 2007 Meister mit dem VfB Stuttgart, zehn Mal kickte er in der Champions League und 132 Mal in Liga zwei. Und er hat seine Wurzeln nicht vergessen. „Dass ich es soweit gebracht habe, verdanke ich eigentlich Klaus Urbanczyk“, sagt er.

Meißner erinnert sich an den Sommer 1992. „Ich wollte damals aufhören mit dem Fußball - mit 19 Jahren. Dann klingelte Urbanczyk, der den HFC nach dem Zweitliga-Abstieg als Trainer übernommen hatte, bei mir zu Hause und sagte: ,Komm zur Saisonvorbereitung, wenn es dir nicht gefällt, kannst du immer noch dein Talent wegschmeißen‘“, erzählt Meißner.

Er hielt durch, schoss an der Seite des Stürmer-Routiniers Frank Pastor 28 Saison-Tore und war ab dem Sommer 1993 Zweitliga-Profi beim Chemnitzer FC. 2008 beendete er als Idol beim VfB Stuttgart seine Karriere.

Meißner kümmert sich auch um Landgraf

Heute profitiert Silvio Meißner im Berater-Job von seinen reichlichen Profierfahrungen. „Ich habe so lange Fußball gespielt, da hatte ich keine Lust, bei einem Bürojob beim VfB aus dem Fenster zu gucken. Ich wollte raus, aber nie Trainer werden.“ Er stieg in die Berater-Firma von Jürgen Schwab ein, der hatte Klienten wie Sven Ulreich und Christian Gentner. 2011 machte sich Meißner selbstständig, nachdem ihm Schwab, der sich nur noch auf wenige Kicker konzentrieren wollte, zahlreiche Profis überlassen hatte.

Inzwischen kümmert sich Silvio Meißner nicht nur um die Belange von Klaus Gjasula, sondern auch um die von dessen Bruder Jürgen, der bei Zweitligist Greuther Fürth unter Vertrag steht. Beim HFC berät er zudem Niklas Landgraf, „ein guter Spieler, dessen Chance noch kommen wird“. Um junge Kicker unter 18 Jahren bemüht er sich gar nicht. „Wenn die bekannter werden, kommen eh die großen Agenturen und schnappen dir den Spieler weg.“

Seinen Job koordiniert Meißner von Saarbrücken aus, wo er seit 2012 lebt. „Das ist viel ruhiger als in Stuttgart, wo man selbst beim Bäcker immer nur auf den VfB angesprochen wurde.“ Mit seiner Frau hat er einen dreijährigen Sohn. „Ein Linksfuß.“

Konkrete Verhandlungen erst später

Doch eh er sich um die Karriere des Steppkes kümmert, haben seine aktuellen Klienten Priorität. Konkrete Verhandlungen im Fall Klaus Gjasula erwartet Meißner noch nicht in den nächsten Wochen. „Erst wenn der HFC genug Abstand zur Abstiegszone hat.“ Und um das möglichst schnell zu schaffen, braucht der HFC einen fitten Kapitän. (mz)