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Zwei Szenen werden heiß diskutiert „Klare Fehlentscheidung“: Wurde der Hallesche FC gegen Braunschweig benachteiligt?

Aktualisiert: 17.08.2021, 12:51

Halle (Saale)/MZ - Der Hallesche FC und Eintracht Braunschweig lieferten sich am Montagabend ein heiß umkämpftes Drittliga-Spiel, das die Gäste aus Niedersachsen am Ende nicht unverdient mit 2:0 gewannen. Diskutiert wurde anschließend aber auch über zwei Entscheidungen von Schiedsrichter Benjamin Brand. Wurde der HFC bei der Heimniederlage womöglich entscheidend benachteiligt?

Ja, sagt Babak Rafati. Der Ex-Schiedsrichter widmet sich in seiner Kolumne für das Portal „liga3-online.de“ jede Woche den kniffligsten Entscheidungen des Spieltags. Und er erkennt beim HFC eine „klare Fehlentscheidung“. Dabei ging es um eine Szene in der zwölften Spielminute - es stand zu diesem Zeitpunkt noch 0:0. Terrence Boyd ging im Strafraum zum Ball und dann zu Boden und forderte sofort einen Foulelfmeter.

Sehen Sie hier die Video-Highlights zu HFC gegen Braunschweig

Zu Recht, wie Rafati erklärt: „Ohne Fremdeinwirkung wäre Boyd an den Ball herangekommen und hätte das Spielgerät auf das Tor gebracht, zumal er in einer besseren Position zum Ball steht als der Verteidiger, der hinter ihm postiert ist. Das ist ein klares Foulspiel, sodass es einen Elfmeter für Halle und die gelbe Karte gegen Schultz hätte geben müssen.“ Stattdessen ließ Brand die Partie weiterlaufen.

Terrence Boyd wird von Michael Schultz im Strafraum bedrängt - und wohl auch elfmeterreif gefoult.
Terrence Boyd wird von Michael Schultz im Strafraum bedrängt - und wohl auch elfmeterreif gefoult.
(Foto: imago images/Picture Point LE)

Die zweite diskutable Szene war das Braunschweiger Tor zum 1:0 - in gleich doppelter Hinsicht. Dass das Foul von Louis Samson im Strafraum letztlich ein berechtigter Elfmeter war, räumten spätestens nach Ansicht der TV-Bilder alle Protagonisten ein. Doch war auf der Gegenseite zuvor Tom Zimmerschied kurz vor dem Braunschweiger Strafraum im Zweikampf zu Boden gegangen, ein Pfiff von Brand blieb aus. Eine „50:50-Szene“ nannte das Eintracht-Trainer Michael Schiele nach Spielende.

HFC gegen Braunschweig benachteiligt? Pech bei zwei Schiedsrichter-Entscheidungen

Und was sagt Babak Rafati? Er sieht keine Fehlentscheidung von Brand. „Als Krauße eingreift und das Bein herausnimmt, um den Ball zu spielen, lässt sich Zimmerschied ohne Fremdeinwirkung und jegliche Berührung spektakulär fallen, um einen Freistoß zu schinden“, schreibt der Ex-Referee zur heiß diskutierten Szene, die dem 0:1 unmittelbar vorausging: „Allein am Fallmuster erkennt man sehr gut, dass kein Kontakt vorliegen kann und der Faller vom Angreifer selbst initiiert ist.“

So bleibt am Ende bei allen Diskussionen der Fakt, dass der HFC mit Schiedsrichter Benjamin Brand einfach kein Glück hat. Das sechste Spiel in Folge unter der Leitung des Unparteiischen ging für Halle verloren.

Der HFC machte allerdings kein großes Thema draus, kein Verantwortlicher nannte nach Abpfiff Brands Pfiffe als Ursache für die erste Saisonniederlage. Dazu hat auch die eigene Leistung am Ende nicht ausgereicht.