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Ivica Banovic beim HFC Ivica Banovic beim HFC: Ein Hauch von Bundesliga

Von Ronny Banas 06.06.2014, 10:22
Ivica Banovic zeigte sich in Cottbus einsatzstark.
Ivica Banovic zeigte sich in Cottbus einsatzstark. Imago Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Ivica Banovic hat einmal verraten, dass ihn seine Frau bekehrt habe. Kristina Banovic habe es geschafft, den Kroaten dazu zu bewegen, sich hin und wieder ein Buch zu schnappen und zu lesen. Aber nicht irgendwas. Nein, Banovics Lektüre lässt aufhorchen: Psychologie interessiere ihn besonders, plauderte er einst in einem Interview. „Die Macht des Unterbewusstseins“ von Joseph Murphy stehe ziemlich weit oben in der Liste seiner Lieblingsbücher.

Vielleicht nicht die schlechteste Lektüre für den 33-Jährigen, wenn man sich die Aufgabe anschaut, die künftig auf ihn zukommen wird. Banovic ist der dritte Neuzugang des Halleschen FC für die kommende Saison.

Der Kroate soll gemeinsam mit Tim Kruse im defensiven Mittelfeld für Ordnung und Ruhe sorgen. In einem Mittelfeld, das in der abgelaufenen Saison hin und wieder - vor allem in der Hinrunde - überfordert schien. Und in einer Mannschaft, der ein wenig Psychologie in der Endphase der Saison sicher nicht geschadet hätte.

Nun kommt Banovic. „Uns hat es besonders im defensiven Mittelfeld in einigen Spielen an der entscheidenden Cleverness gefehlt. Da waren wir etwas zu grün“, gesteht auch Manager Ralph Kühne.

Banovic brennt für neue Aufgabe

Banovic mit seiner Erfahrung von 149 Erstligaspielen und 160 in der zweiten Liga sei genau der richtige Mann dafür. Der Kroate war 2004 Meister mit Bremen und stand zuletzt bei Zweitliga-Absteiger Energie Cottbus unter Vertrag. Der HFC bindet ihn für zwei Jahre an sich - einen großen Namen, der viel verspricht.

Ralph Kühne will aber das Wort Königstransfer nicht in den Mund nehmen. „So etwas wird immer leicht daher gesagt. Ivica ist eine Verstärkung, keine Frage. Ich habe noch nie einen Spieler erlebt, der trotz seines für Fußballer fortgeschrittenen Altes so brennt für seine neue Aufgabe. Aber Sascha Pfeffer und Dominik Rau, unsere anderen beiden Neuen, sind genauso gut“, beschwichtigt der Manager.

Wer sich die Zugänge anschaut, könnte meinen, der HFC mache ernst. Der komplette Umbruch bleibt vor dieser Saison aus. Im vergangenen Jahr holten sich Kühne und Trainer Sven Köhler vor allem junge Spieler, nachdem die Mannschaft völlig auseinandergefallen war. Jetzt also gezielte Verstärkungen mit erfahrenen Leuten.

Ein Stürmer fehlt noch

Außerdem wurden wichtige Säulen der vergangenen Saison in Halle gehalten. Allen voran Andy Gogia, Sören Bertram, Kruse und auch Torwart Pierre Kleinheider. Mit den Neuzugängen, so scheint es, plane der HFC den Großangriff auf die vorderen Plätze. Ist sogar der Aufstieg möglich? Auch hier wiegelt Kühne ab. „Davon will ich nichts hören. Wir wollen uns verbessern“, sagt er. Kühne spricht dann von „inhaltlicher Weiterentwicklung“. Davon, dass sich der HFC stabilisieren wolle und die im vergangenen Jahr eingeleitete taktische Umstellung festigen will. Kühne: „Wir sind zu einer offensiveren Ausrichtung übergegangen.“

Und genau da sollen nun noch die letzten Schrauben am Kader gestellt werden. Denn der HFC sucht noch einen Partner für Timo Furuholm im Angriff. „Ein Stürmer ist noch auf der Wunschliste. Aber das drängelt nicht“, sagt Kühne. Die Hoffnung, dass der Kongolese Francky Sembolo, der diese Rolle in der Rückrunde perfekt ausfüllte, doch noch irgendwie nach Halle zurückkommt, erteilt er aber eine deutliche Absage. „Sembolo ist null Komma null Thema beim HFC und es wird in diese Richtung auch keine weiteren Gespräche geben.“

Was passiert mit Schick?

Und noch eine Baustelle gibt es. Die eines Außenverteidigers, der Kapitän Daniel Ziebig auf links entlasten soll. Denn wie es ausschaut, wird Robert Schick in der neuen Saison nicht mehr im Kader stehen. „Wir würden ihn gern behalten“, gesteht Kühne, muss aber einschränken, dass Schicks derzeitiger Verein, Zweitligist FSV Frankfurt nicht mitspielt. „Die Verhandlungen laufen schwierig. Stand jetzt ist er nicht mehr bei uns.“

Bald im HFC-Trikot: Ivica Banovic (re., 33) kommt vom Zweitligaabsteiger Energie Cottbus nach Halle.
Bald im HFC-Trikot: Ivica Banovic (re., 33) kommt vom Zweitligaabsteiger Energie Cottbus nach Halle.
dpa Lizenz