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"Keine Ausreden mehr!" Im Saisonendspurt entwickelt sich spürbar Euphorie um den HFC

Von Christoph Karpe 20.04.2019, 06:00
Die Fans des Halleschen FC feiern ihre Mannschaft nach dem Sieg gegen Würzburg.
Die Fans des Halleschen FC feiern ihre Mannschaft nach dem Sieg gegen Würzburg. Imago/Bösener

Halle (Saale) - Für Torsten Ziegner steht fest: „Es gibt keine Ausreden mehr!“ Der Trainer des Halleschen FC meinte diesen Satz bei der Spieltags-Pressekonferenz allerdings nicht sportlich. Es war ein Hinweis an all jene Menschen, die es im Normalfall nur heimlich mit den Rot-Weißen halten und ihre Sympathie nicht zwangläufig durch Anwesenheit im Erdgas Sportpark zeigen. Was oft beklagt wurde. Aber an diesem Sonnabend gegen 1860 München (14 Uhr) sollte das Stadion rappelvoll sein. Schließlich das Spiel eine Etappe im Aufstiegsrennen. Und: „Durch große Tradition riecht der Klub eher nach Bundesliga“ als nach dritter Fußball-Liga. Nicht nur der Coach erwartet bei „herrlichem Wetter“ eine „tolle Kulisse“.

HFC gegen 1860: Mehr als 8.000 Tickets waren bis Gründonnerstag verkauft

Die Hoffnung kann sich erfüllen. Die Eintrittskarten gingen im Vorfeld weg wie nie zuvor in dieser Saison. Mehr als 8.000 Tickets waren bis Gründonnerstag verkauft. Es winkt ein Rekordbesuch für diese Serie. Die Region um Halle spürt, dass die Mannschaft des HFC tatsächlich die Aufstiegschance nutzen will. „Wir haben die berechtigte Möglichkeit, bis zum Schluss vorn dabei zu bleiben und dann vielleicht sogar etwas Großes erreichen zu können“, sagt Torsten Ziegner.

Einnahmen durch Zuschauer kann der Klub außerdem gut gebrauchen. Die Punkteprämien an die Profis waren vor der Saison im Etat nur auf 45 Zähler hochgerechnet worden. Nun hat der Tabellenvierte bereits den Rekord von 56 Zählern aufgestellt - und es sind noch fünf Partien offen. Das Punktegeld hat sich das Team redlich verdient - und es winkt ihm auch noch eine Aufstiegsprämie von 200.000 Euro.

HFC: Zuschauerschnitt liegt jetzt schon um 1.000 höher als kalkuliert

Da kommt jeder Zusatzcent gelegen. Mit 6.500 Fans im Schnitt hatte der HFC vor Saisonstart kalkuliert. Der Schnitt liegt jetzt schon um 1.000 höher. 120.406 Zuschauer wurden gezählt. Kämen zu den letzten drei Spielen - nach 1860 noch gegen Münster und Braunschweig - jeweils 10.000 Menschen, dann hätte der HFC am Ende einen Zuschauerschnitt von etwa 7.900 - der zweitbeste in Liga drei. Die 1.400 Fans mehr je Spiel im Gegensatz zur Prognose würden Mehreinnahmen von geschätzt 290.000 Euro bedeuten.

Der Hallesche FC hat nach einer schwachen Vorsaison seinen Zuschauerschnitt gesteigert. Hier eine Übersicht:

Eine fünfstellige Besucherzahl deutet sich bereits für das Heimfinale am 11. Mai gegen Braunschweig an. Wegen der hohen Kartennachfrage wurde der freie Verkauf gestoppt. Bis zum 5. Mai haben nun ausschließlich Mitglieder die Chance, Tickets für das Eintracht-Spiel zu erwerben.

Aufstiegsmitbewerber Wehen Wiesbaden hat einen Schnitt von 2.752 Fans

Übrigens: Als der HFC in der Saison 1991/92 in der zweiten Bundesliga kickte, lag der Schnitt bei kläglichen 3.881 Besuchern. Und noch etwas: Aufstiegsmitbewerber Wehen Wiesbaden hat einen aktuellen Schnitt von 2.752 Fans, den zweitschlechtesten der Liga vor Lotte. Kein Wunder, dass sie in Liga zwei dem HFC in punkto Aufstieg die Daumen drücken. Auf Wiesbadener Tristesse hat da niemand Lust. (mz)