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HFC siegt zum Abschluss HFC siegt zum Abschluss: Halles "Joker" entscheiden das Spiel in Karlsruhe

Von Fabian Wölfling 18.05.2019, 15:31
Braydon Manu (l.) lässt sich nach seinem Kunstschuss zum 2:1 von Julian Guttau feiern.
Braydon Manu (l.) lässt sich nach seinem Kunstschuss zum 2:1 von Julian Guttau feiern. dpa

Karlsruhe - Ein Abschluss nach Maß: Der Hallesche FC hat das letzte Spiel in der dritten Liga gewonnen. Beim Aufsteiger Karlsruher SC setzte sich Rot-Weiß verdient mit 3:2 durch und beendete die so starke Saison somit mit einem Erfolgserlebnis.

Ein bedeutungsloses Spitzenspiel als Versuchslabor. So zumindest die Herangehensweise von Torsten Ziegner für die Partie in Karlsruhe. „Es ist denkbar, dass wir im Vorgriff auf die neue Saison auch ein paar Sachen probieren“, so der HFC-Trainer vor dem Spiel.

HFC spielt mit Viererkette und Raute

Eine Ankündigung, auf die er einen bunten Strauß Überraschungen folgen ließ. Sowohl personell, wie auch taktisch. Nicht nur durften die Youngster Niklas Kastenhofer und Julian Guttau von Beginn an ran, Ziegner setzte auch noch auf Viererkette plus Raute. Das gab es bisher in der Saison noch nie. Dabei gab Kilian Pagliuca die Rauten-Spitze und Marvin Ajani durfte sich in seinem womöglich letzten Liga-Spiel für den HFC als Stürmer erproben.

Eine große Geste zeigte Ziegner dann vor Spielbeginn: Er applaudierte beim Einlauf dem Aufsteiger aus Karlsruhe anerkennend. Danach sollte es mit dem Respekt aber auch gut sein: Auf dem Rasen, so die klare Maßgabe des Trainers, waren drei Punkte das Ziel der Gäste. Allein schon wegen der zahlreich mitgereisten Fans. Die zeigten vor Spielbeginn eine schöne rot-weiße Choreo. Leider mal wieder mit Pyro-Einsatz. Unnötig. Die nächste Geldstrafe ist dem HFC damit sicher.

Auf dem Platz zeigte sich Halle in der Anfangsphase dann tatsächlich als mutiger und spielfreudiger Gast, hatte auch die ersten Offensivszenen. Der KSC versuchte es recht erfolglos mit Pässen in die Tiefen auf ihre Individual-Könner Marvin Pourie und Anton Fink. Erst nach einer Viertelstunde hatte der Aufsteiger mehr Zugriff auf das Spiel, ließ den Ball und damit auch den Gegner nun selbst auch mal laufen.

Langraf flankt, Sohm köpft zur Führung ein

Die erste wirklich große Chance, bei der auch die Fahne der Linienrichter unten blieb, hatte aber Halle. In der 27. Minute geriet ein Fernschuss von Pagliuca zur Vorlage, Pascal Sohm kam am Fünfer an den Ball, die KSC-Innenverteidiger behinderten den Angreifer im letzten Moment aber noch beim Abschluss. Karlsruhe konterte das mit einem Kopfball von Daniel Gordon und einem Fernschuss von Marvin Wanitzek – jeweils über das Tor von Kai Eisele.

In der 40. Minute dann aber die – nicht unverdiente – Führung für den HFC: Björn Jopek leitete den Angriff mit einer feinen Verlagerung ein, Niklas Landgraf schlug eine perfekte Halbfeld-Flanke genau zwischen die beiden Innenverteidiger, dort lauerte Sohm und köpfte ein. Ein herrlicher Angriff, ein schöner Abschluss. So stellt man sich einen Saisonausklang vor.  

Mit dem Halbzeitpfiff aber der Ausgleich. Auslöser war ein Aufstiegsgeschenk von Katrin Rafalski an den KSC: Einen leichten Armeinsatz von Bentley Baxter Bahn gegen Burak Camoglu bewertete die Schiedsrichterin als elfmeterwürdig. Routinier Fink ließ sich die Gelegenheit nicht ergehen, versenkte den Ball links unten im Tor.

Manu mit  dem Traumtor zum 2:1

Aber für ein Unentschieden war der HFC nicht nach Karlsruhe gefahren. Also brachte Torsten Ziegner zur zweiten Halbzeit frischen Offensivgeist: Braydon Manu kam für den wenig durchschlagskräftigen Pagliuca. Was aber erstmal keinerlei Wirkung zeigte. Stattdessen passierte 15 Minuten das, was gemeinhin als Leerlauf bezeichnet wird. Da war der Blick auf die Parallelspiele der dritten Liga spannender.

In der 67. Minute dann endlich der erste Aufreger nach der Pause und was für einer: Nach einem Ballverlust von Manu schalte der KSC um, Fink war am Ende frei vor Eisele, scheiterte aber. Den Abpraller beförderte der HFC mit vereinten Kräften aus dem Strafraum. Großes Glück für Rot-Weiß. Wie auch kurz danach, als Eisele gegen den Ex-Hallenser Martin Röser retten musste.

Mitten in die Drangphase der Karlsruher setzte der HFC in der 71. Minute aber die erneute Führung: Ein Ball in die Tiefe von Bahn fand Manu, der zog mühelos an Daniel Gordon vorbei und jagte den Ball aus spitzem Winkel über die Unterkante der Latte ins Tor. Eine Traumtor und eine brillante Aktion des Flügelflitzers, der bis dahin eine so glücklose Rückrunde gespielt hatte. Direkt nach dem Treffer brachte Ziegner Maxim Pronichev für den emsigen Sohm.

Pronichev verabschiedet sich mit seinem ersten Tor aus Halle

In der 80. Minute kam es noch besser: Nachdem Karlsruhe nach einem Zweikampf im Mittelfeld das Spielen mehr oder weniger einstellte, spielte sich der HFC mühelos vor das Tor, am Ende machte der eingewechselte Pronichev sein erstes HFC-Tor. Er überraschte KSC-Torwart Benjamin Uphoff mit einem Schuss ins kurze Eck.  Prompt schallte es „Zweite Liga, keiner weiß warum“ aus dem HFC-Block.

Nach Pronichev bekam ab der 84. Minute auch noch Niclas Fiedler einige Abschiedsminuten für den HFC. Er kam für Julian Guttau ins Spiel. Das 2:3 konnte die Einwechslung aber nicht verhindern, Marvin Wanitzek zog einen Freistoß direkt ins Tor. Dabei blieb es aber.

Der HFC beendete damit seine stärkste Drittliga-Saison der Geschichte mit einem starken Spiel und einem verdienten Sieg. (mz)

Statistik: Karlsruher SC - Hallescher FC 2:3 (1:1)

KSC: Uphoff - Thiede, Gordon (77. Stoll), Pisot, Roßbach - Camoglu, Choi (69. Möbius), Wanitzek, Röser - Fink (84. Batmaz), Pourié
HFC: Eisele - Schilk, Kastenhofer, Landgraf - Ajani, Jopek, Guttau (86. Fiedler), Heyer - Bahn - Pagliuca (46. Manu), Sohm (74. Pronichev)
Schiedsrichterin: Katrin Rafalski (Baunatal)
Zuschauer: 13.000
Tore: 0:1 Sohm (40.), 1:1 A. Fink (45.+2/Foulelfmeter), 1:2 Manu (72.), 1:3 Pronichev (81.), 2:3 Wanitzek (89.)
Gelbe Karten: - / Bahn (9)