Zweites Heimspiel der Saison HFC gegen Jena: Hallescher FC Zum Siegen verdammt
Halle (saale) - Es gab Einzelgespräche, sie haben in Gruppen zusammengesessen, Bildsequenzen der wichtigsten Szenen, die Fehler angeschaut „und auch teilweise kontrovers darüber diskutiert“, wie Rico Schmitt berichtete.
Die 1:2-Niederlage von Aalen ist analysiert. Jetzt geht es gegen Jena, den Aufsteiger. Heißt: „Wir sind Favorit“, sagt der Trainer des Halleschen FC. Und die Pleite von Aalen nehme man nun „kämpferisch“.
Was auch sonst: Der HFC ist bei dem dritten Ligaspiel der Saison am Dienstagabend in der Bringepflicht. „Die Zeit ohne Heimdreier währt schon zu lange“, sagt der Trainer.
Neun Spiele konnte der HFC im Erdgas Sportpark in Folge nicht gewinnen - seit dem 1:0 gegen Erfurt im Januar. Saisonübergreifend sind die Rot-Weißen nun acht Mal in Serie sieglos. „Jetzt müssen wir mit einem Dreier in die Saison starten“, sagt Schmitt.
Hallescher FC: Vor dem zweiten Heimspiel des HFC in dieser Saison gerät das erste Ziel ins Wanken
Gelingt das nicht, ist das interne Ziel von „fünf bis sieben Punkten“ aus den ersten vier Spielen schon vor dem Sonntags-Auftritt in Osnabrück nicht mehr zu schaffen. Der Druck auf ihn würde wachsen. Obwohl der Coach betont: „Druck spielt für mich keine Rolle.“
Um eine akute Ergebnis-Krise abzuwenden, hat Schmitt seine Mannen eindringlich darauf getrimmt, Fehler möglichst zu vermeiden. Heißt: Bei eigenen Angriffen nicht zu tändeln, zu zögern, sondern den Abschluss zu suchen. Und ebenso entschlossen auch Konter zu unterbinden.
Zur Not mit taktischen Fouls? Schmitt nennt diese Überlegung, dass mal einer im Mittelfeld die teilweise umstrittene Rolle des verletzten Klaus Gjasula übernehmen könnte, und Gegenspieler strecken solle „Populismus“.
Gjasula ist einer, der hinlangt, wenn es brenzlig zu werden droht. Indiz: 15 Gelbe Karten in der letzten Saison. „Taktische Fouls sind ein unfaires Mittel“, sagt Schmitt im vollen Bewusstsein, dass dieses Mittel zugleich Schlimmeres verhindern kann. Nämlich Gegentore nach Kontern - wovon der HFC in dieser Saison schon fünf kassierte, was Schmitt in zwei Spielen „so noch nicht erlebt hat“.
Nein, er werde nicht proklamieren, seine Spieler sollten doch nun gegen Jena im Mittelfeld mal hart zu Werke gehen, um den Gegner vom eigenen Tor fern zu halten. Doch gleichzeitig hat er auch ein Beispiel parat: „Wenn man sich den Spielbericht des 4:0-Sieges von Wehen Wiesbaden am letzten Freitag in Osnabrück durchliest“, was er natürlich getan hat, wäre daraus ersichtlich, dass Wiesbaden konsequent den Spielfluss der Hausherren unterbunden hätte.
HFC gegen Jena: Trainer Rico Schmitt fordert Siegermentalität
Nun ist dies womöglich ein Hinweis darauf, wie der HFC beim VfL, dem nächsten Gegner in der Fremde, auftreten könnte. Gegen Jena verlangt der Trainer mehr, als Zweikampf-Entschlossenheit. Hörbare Siegermentalität zum Beispiel. „Die Spieler müssen sich untereinander mehr puschen.“ Exemplarisch erwartet er da mehr Lautstärke von Abwehrspieler Hendrik Starostzik.
Und personell? Tobias Schilk wird nicht fit. Damit dürfte Toni Lindenhahn sein Startelf-Debüt in dieser Saison als Rechtsverteidiger geben. Ob Regisseur Benjamin Pintol wieder eingreifen kann, war am Montagnachmittag noch offen. (mz)