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Desolater Auftritt HFC - 1860 München: Halle enttäuscht komplett bei Heimpleite

Von Christoph Lesk 09.11.2019, 16:01
Stefan Lex (TSV 1860 München) trifft für München zum 0:1.
Stefan Lex (TSV 1860 München) trifft für München zum 0:1. Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Was für eine Enttäuschung für und vom Halleschen FC. Vor 8624 Zuschauern zeigten die Saalestädter eine extrem schwache Leistung und verloren mit 0:1 (0:1) gegen den TSV 1860 München. Es war die zweite Niederlage in Folge. In dieser Verfassung ist das Thema Spitzenplätze der in der 3. Liga ganz schnell vorbei.

Trainer Torsten Ziegner, der am Samstag seinen 42. Geburtstag feierte, nahm zwei Änderungen im Vergleich zum 0:1 in Magdeburg vor. Pascal Sohm hatte seine Verletzung auskuriert und stand wieder von Beginn an auf dem Platz.

Zudem lief Jannes Vollert in der Defensive auf. Dafür musste Jonas Nietfeld auf die Bank. Toni Lindenhahn stand verletzt gar nicht im Kader. Halle agierte mit einer defensiven Dreierkette und einer Doppel-Sechs davor, bestehend aus Björn Jopek und Jan Washausen.

Der Pfosten rettet früh für den HFC

Die ersten Minuten der Partie begannen ereignisarm. Die Gäste aus München, bei denen unter der Woche Daniel Bierofka als Trainer zurückgetreten war, standen defensiv kompakt und waren vorerst darauf aus, keinen Fehler zu begehen. Der HFC, durch die jüngsten Ergebnisse selber etwas angeschlagen, hatte die Kontrolle, aber noch keine Ideen.

So vergingen die ersten 17 Minuten ohne Chance auf beiden Seiten. Doch dann ergab sich auf einmal die große Chance für die Gäste: Jopek und Vollert rannten sich gegenseitig über den Haufen, Münchens Stefan Lex kam an den Ball und knallte diesen aus 18 Metern an den Pfosten – Kai Eisele wäre wohl chancenlos gewesen.

Auf der Gegenseite prüfte Terrence Boyd mit einem Linksschuss die Fähigkeiten von Marco Hiller im TSV-Gehäuse, der jedoch vor keine Probleme gestellt wurde (21.). Es war die erste nennenswerte Offensiv-Aktion der Rot-Weißen. Zu viele Fehler beim Spielaufbau, das fehlende Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und eine kompakte Löwen-Defensive verhinderten mehr. Auch ein Freistoß von Patrick Göbel nach mittlerweile 27 Minuten brachte keine wirkliche Gefahr.

Washausens Ballverlust bringt Halle in Rückstand

Immerhin kam zur ausbleibenden Gefahr das nötige Glück. Nach einem Angriff über die rechte Seite kam Sascha Mölders im Strafraum an den Ball, schaffte es jedoch nicht, diesen aus wenigen Metern im HFC-Tor unterzubringen und die Bayern so in Führung zu schießen (29.). Das Raunen im Erdgas Sportpark wurde allmählich lauter, die Unzufriedenheit der Fans stieg. Das spiegelte sich nach 34 Minuten auch in Pfiffen wieder.

Und aus Sicht des HFC wurde es noch schlimmer. Nach einem erneuten Ballverlust im Mittelfeld von Washausen hatte Lex plötzlich freie Bahn und ließ Eisele keine Chance zur Verhinderung der Münchener 1:0-Führung (39.). Wenige Sekunden vor der Pause hatte dieser sogar noch die Chance, zu erhöhen, verfehlte den Torwinkel jedoch mit seinem Abschluss.

>>> Lesen Sie hier die Stimmen zur HFC-Niederlage

In der Pause reagierte Ziegner, nahm Washausen aus dem Spiel und brachte für diesen Felix Drinkuth. Jopek war nun alleine im defensiven Mittelfeld, Drinkuth rückte neben Baxter Bahn hinter die Doppel-Spitze. Und der HFC wurde gleich gefährlich. Erst kam Bahn zum Abschluss, nach einer Ecke zog Vollert ab, dessen Versuch im letzten Moment geklärt werden konnte (48.).

HFC vorne harmlos und hinten mit viel Glück

Doch neuen Schwung und Selbstvertrauen in die Bemühungen der Hallenser brachte auch das nicht. Weiterhin blieb die Ziegner-Truppe schwach und konnte die Münchener nicht groß in Bedrängnis bringen. Da musste schon ein Zufallsprodukt helfen nach 57 Minuten: Bei einer Flanke verschätzte sich 1860-Schlussmann Hiller, der Ball landete bei Drinkuth. Doch dessen artistischer Schuss wurde von Aaron Berzel auf der Linie weggeköpft. Immerhin blieb den Gastgebern das Glück hold: Wieder war Lex frei durch, sein Lupfer an Eisele vorbei landete am Pfosten – es war der zweite Aluminium-Treffer des Stürmers in dieser Partie (58.).

Viktoria Köln - FC CZ Jena 2:2 (0:1)
KFC Uerdingen - 1. FC Kaiserslautern 0:3 (0:1)
FC Ingolstadt 04 - FSV Zwickau 4:2 (3:2)
SG Sonnenhof Großaspach - SV Waldhof Mannheim 0:3 (0:1)
SpVgg Unterhaching - SV Meppen 0:0
Hallescher FC - TSV 1860 München 0:1 (0:1)
Hansa Rostock - MSV Duisburg 1:2 (0:0)

Der HFC zeigte weiterhin eine unterirdische Leistung und wusste selber nicht, warum es nur 0:1 stand. Dieses Mal vergab Dennis Dressel nach einer Hereingabe fast ungestört aus sieben Metern (65.). Danach war auch der wenig überzeugende Arbeitstag von Bahn beendet, der für Nietfeld weichen musste.

Aber erst einmal war wieder Eisele gefordert, der einen sicheren Treffer von Lex stark parierte und wohl die Vorentscheidung verhinderte (70.). Nur vier Minuten später wäre er wohl erneut machtlos gewesen und konnte einem Abschluss von Mölders, der erneut aus aussichtsreicher Position vergab, nur hinterherschauen konnte. Es lag lediglich an der eklatanten Abschlussschwäche des TSV, dass der HFC nicht deutlich höher zurücklag.

Boyd vergibt Sekunden vor Schluss die letzte HFC-Chance

Mit Florian Hansch zog das Geburtstagskind seine letzte Option, in der Hoffnung, seine Mannschaft würde endlich gefährlich werden und einen Schlussspurt starten können. Danach sah es bis dahin nämlich überhaupt nicht aus (76.).  

Immerhin ein Lebenseichen des HFC gab es nach 82 Minuten. Eine Göbel-Flanke landete auf dem Kopf von Boyd. Von da aus aber nicht im Tor. Und dann fiel er fast doch noch, der Ausgleich. Doch Boyd schoss in der Nachspielzeit knapp daneben. Somit blieb es bei der sehr ernüchternden 0:1-Niederlage, die wesentlich höher hätte ausfallen müssen.

Statistik: Hallescher FC - TSV 1860 München 0:1 (0:1)

HFC: Eisele - Vollert (77. Hansch), Kastenhofer, Landgraf - Göbel, Washausen (46. Drinkuth), Jopek, Guttau - Bahn (67. Nietfeld) - Boyd, Sohm
1860: Hiller - Willsch (90.+3 Paul), Weber, Erdmann, Berzel, Steinhart - Wein, Rieder, Dressel (89. Böhnlein) - Mölders, Lex (81. Owusu)
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 8624
Tore: 0:1 Lex (40.)
Gelbe Karten: Steinhart (4)

(mz)