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Zu viele Fehler Hallescher FC: Zu viele Fehler bei Niederlage in Wiesbaden

Von Fabian Wölfling 24.02.2018, 15:58

Halle (Saale)/Wiesbaden - Eine Niederlage, die schmerzt: Vor allem dank einiger defensiver Aussetzer hat der Hallesche FC das Auswärtsspiel beim keineswegs überzeugenden SV Wehen Wiesbaden mit 1:3 verloren und muss weiter auf den zweiten Auswärtssieg der Saison warten.

Rico Schmitt veränderte seine Startaufstellung im Vergleich zum 0:1 gegen Karlsruhe auf zwei Positionen: Für den gesperrten Tobias Müller rückte wie angekündigt Fabian Franke in die Startelf. Im Sturm musste Hilal El-Helwe nach schwacher Leistung gegen Karlsruhe für Benjamin Pintol weichen. Auch das hatte sich in der Trainingswoche angedeutet.

Schlechter Start für den HFC

Nicht angedeutet hatte sich dagegen der völlig missratene Start des HFC. Von den stabilen Auftritten zuletzt war in der Anfangsphase nichts zu sehen. So dauerte es nur sieben Minuten, da waren die Hallenser schon im Hintertreffen. Tobias Schilk verlängerte einen langen Ball kläglich in den Lauf von Manuel Schäffler und eröffnete dem besten Wiesbadener Torschützen damit die große Chacne. Der ließ sich nicht lange bitten, behielt die Ruhe und schob zum frühen 1:0 für die Gastgeber ein. „Wehen braucht nur wenig Chancen für ein Tor“, hatte Schmitt vor dem Spiel gewarnt. Geholfen hat das nichts.

Schlimmer noch: Der HFC war durch den Rückstand verunsichert und ein Patzer von Tom Müller hätte fast den Doppelschlag für Wiesbaden gebracht. Einen Rückpass von Franke schoss er direkt zu Schäffler. Der zog von der Strafraumgrenze ab, zielte aber links neben das Tor. Glück für den HFC und für Müller, der schon gegen Unterhaching bei einem Abschlag schwer gepatzt hatte.

Ajani nutzt Kolkes Torwartfehler

Aber während sich die Rot-Weißen noch anschickten, ein zweites Tor zu kassieren, schenkte ihnen Wiesbaden in der 17. Minute den unverdienten Ausgleich. Nach einem langen Schlag war sich die Wiesbadener Abwehrspieler und Torwart Markus Kolke nicht einig, der Ball flutschte durch und Marvin Ajani konnte mühelos ins leere Tor einschieben.

Dann kam aber sofort wieder Wiesbaden, hatte in der 19. Minute nach einer Ecke durch Simon Brandstetter eine gute Chance. Aus kurzer Distanz scheiterte er aber am diesmal starken Müller. 

In dieser Schlagzahl ging es weiter: Beruhigung kam in der Anfangsphase nie ins Spiel, auch weil Wiesbaden, wie der HFC in der Abwehr keinesfalls sicher stand. So führten zahlreiche Fehler auf beiden Seiten zu vielen Torannäherungen und Halbchancen.

Wiesbaden lässt viele Chancen liegen

Erst nach 30 Minuten kam etwas Ruhe ins Spiel, auch weil beide Mannschaften jetzt auch mal auf den Ball traten, das Tempo verschleppten, zudem desöfteren zu taktischen Fouls griffen.

Erst in der 44. Minute brachte ein Freistoß für Wiesbaden wieder akute Torgefahr: Moritz Kuhn schnippelte den Ball an den linken Außenpfosten des halleschen Tores. In der Nachspielzeit fiel dann doch das 2:1 für Wiesbaden durch Stephan Andrist, Schiedsrichter Patrick Schult entschied aber auf Abseits – wohl eine korrekte Entscheidung. So blieb es beim 1:1-Pausenstand.

Die zweite Halbzeit begann ohne personelle Veränderungen, was insoweit verwunderte, dass gerade der HFC defensiv viele Unsicherheiten zeigte. Speziell Tobias Schilk war ein heißer Kandidat für einen frühen Feierabend.

HFC spielt gut mit, kassiert aber das Gegentor

Deutlich gemächlicher als noch im ersten Abschnitt gestaltete sich der Start in die zweiten 45 Minuten. Was vor allem damit zu tun hatte, dass Wiesbaden abwartender spielte, dem HFC die Spielkontrolle überließ und auf Kontergelegenheiten lauerte. Chancen gab es deshalb lange Zeit überhaupt keine.

In dieser Phase der völligen Ereignislosigkeit brachte ein erneuter Defensivaussetzer den HFC in der 65. Minute wieder in Rückstand. Ein langer Ball aus der Abwehr wurde von Brandstetter verlängert, dabei kam Fabian Franke zu spät. Stephan Andrist war dadurch in seinem Rücken frei durch und schob den Ball nervenstark an Müller vorbei zum 2:1 aus Wiesbadener Sicht ins Tor.

Ein Konter von Diawusie macht alles klar

Schmitt musste das Risiko erhöhen, wechselte in der 73. Minute Royal-Dominique Fennell aus und brachte mit Hilal El-Helwe eine weitere Offensivkraft. Prompt hatte der HFC in der 75. Minute seine erste Großchance der zweiten Halbzeit: Nach einem starken Konter steckte Mathias Fetsch auf Benjamin Pintol durch, der scheiterte aber an Kolke. Das hätte das 2:2 sein müssen. In der 78. Minute hatte erneut Pintol nach einem Ecken-Festival eine gute Chance, ein Wiesbadener konnte aber auf der Linie klären.

Der HFC blieb auch danach am Drücker, aber es fehlte in den Angriffsbemühungen die letzte Genauigkeit. Gegen aufgerückte Hallenser machte Agyemang Diawusie mit dem Schlusspfiff dann noch das 3:1 für Wiesbaden. Es war zugleich der Endstand.

SV Wehen Wiesbaden - Hallescher FC 3:1 (1:1)

SV Wehen Wiesbaden: Kolke - Kuhn, Mockenhaupt, Reddemann, Mintzel (57. Diawusie) - Andrich, Pezzoni (63. Blacha) - Dittgen, Andrist - Schäffler (80. Nothnagel), Brandstetter
Hallescher FC: Tom Müller - Schilk, Kleineheismann (85. Manu), F. Franke, Baumgärtel - Fennell (73. El-Helwe), Gjasula - Ajani, Zenga - Fetsch, Pintol
Schiedsrichter: Patrick Schult (Hamburg)
Zuschauer: 2500
Tore: 1:0 Schäffler (7.), 1:1 Ajani (17.), 2:1 Andrist (65.), 3:1 Diawusie (90.+3)

(mz)