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Verfolgerduell HFC - Uerdingen Hallescher FC - KFC Uerdingen: Torkrise trifft Formkrise im Erdgas Sportpark

27.02.2019, 13:24

Halle (Saale) - Nach dem Spitzenspiel in Osnabrück steht nun das Verfolgerduell in Halle an: Am Freitagabend (19 Uhr im Liveticker) empfängt der Hallesche FC den KFC Uerdingen im Erdgas Sportpark.

Die Ausgangslage

Der KFC Uerdingen, aktuell Tabellenfünfter mit 39 Punkten, übernahm in den letzten Monaten immer mehr die Rolle des „KFC Hollywood“ in der 3. Liga. Eine Trainerentlassung mitten im Aufstiegskampf, die Suspendierung von Stammspielern, dazu reichlich Aktivität auf dem Transfermarkt und die Verpflichtung namhafter Spieler.

Und dann gibt es noch den Mäzen Mikhail Ponomarev, der Millionen in den Klub pumpt und dafür auch mitreden will. Zuletzt sprach der KFC den eigenen Anhängern, die gegen Montagspiele protestierten, ab, echte Fans zu sein. In Krefeld ist viel los, vor allem abseits des Fußballrasens.

Im Vergleich mit dem Gegner ist es in Halle (Platz vier, 42 Punkte) derzeit deutlich ruhiger. Leider auch in den gegnerischen Strafräumen. Seit 362 Minuten ist der HFC inzwischen ohne Tor, nimmt die Situation aber mit Humor. Viel hat Trainer Torsten Ziegner zuletzt ausprobiert: Neues Personal und neue Taktik, mal lobte er seine Spieler, mal kritisierte er sie offen, um sie dann wieder zu verteidigen. Aber vorne wollte der Knoten zuletzt einfach nicht platzen.

Die Form

Sechs Punkte aus fünf Spielen 2019 sind für den HFC keine tolle Bilanz. Aber was soll erst Uerdingen vom neuen Jahr halten? Der KFC ist noch sieglos, holte nur zwei Punkte und kassierte schon zehn Gegentore. Torkrise trifft also auf Formkrise am Freitagabend im Erdgas Sportpark.

Heim- vs. Auswärtsstärke

Das Stadion des HFC ist bislang nicht die erhoffte Festung. 19 Punkte holte Halle aus zwölf Partien, das ist ligaweit nur ein Mittelfeldplatz. Die Krefelder hingegen machen sich sehr gerne auf die Reise, denn auswärts sind sie erfolgreicher als daheim. 21 Punkte in der Fremde sind momentan der fünftbeste Wert der 3. Liga.

Die Trainer

Torsten Ziegner sucht beim HFC den Weg zurück zur Leichtigkeit der Hinrunde. Man kann dem Trainer nicht vorwerfen, nicht alle Optionen auszuprobieren. So recht gelingen wollte ihm dabei aber wenig. Die Viererkette löste er gegen Osnabrück schon nach 30 Minuten wieder auf, um zum bewährten 3-5-2 zurückzukehren.

In Uerdingen übernahm Norbert Meier Anfang Februar, ein Sieg ist dem bundesligaerfahrenen Coach aber noch nicht gelungen. Meier setzt beim KFC auf ein 4-2-3-1-System, immerhin sechs Profis aus seiner illustren Startelf vom 0:0 gegen Münster in der Vorwoche haben schon Bundesliga-Erfahrung.

Die Schlüsselspieler

Bei Halle hakt seit Wochen das Spiel über die Außenbahnen, Braydon Manu und Marvin Ajani sind ein Stück weit von der Bestform entfernt. Daraus resultieren dann weniger gute Bälle für die Stürmer und weniger Torchancen. Dass dann auch die Angreifer die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen lassen, brachte den HFC in die aktuell schwierige, aber keinesfalls hoffnungslose Situation.

Der KFC hat seinen Kader in der Winterpause noch einmal umgekrempelt. Konstanten im Team sind die Flügelstürmer Stefan Aigner (zehn Torbeteiligungen) und Maximilian Beister (neun). Im Zentrum durfte zuletzt der Ex-HFC-Angreifer Osayamen Osawe stürmen, der schon zwei Mal traf. Abwehrchef Dominic Maroh ist ebenso bundesligaerfahren wie Abräumer Adam Matuschyk und Rechtsverteidiger Kevin Großkreutz.

Die Ausfälle

Beim HFC muss Sebastian Mai weiter zuschauen, ebenso Erik Henschel. Auch Björn Jopek ist wegen einer Gelbsperre definitiv keine Option. Ob es noch weitere kurzfristige Ausfälle gibt, werden die letzten beiden Trainingstage zeigen. Am Donnerstag spricht Trainer Ziegner bei der obligatorischen Pressekonferenz über das Spiel.

Uerdingen verzichtet freiwillig auf Christopher Schorch, der im Januar suspendiert wurde. Der gebürtige Hallenser ist gegen seinen Heimatklub also höchstens Zuschauer. Verletzt sind die Angreifer Ali Ibrahimaj und Adriano Grimaldi.

Das Hinspiel

Ein Spiel, das Emotionen weckt: Der HFC dominierte die Partie in Duisburg, verlor am Ende aber mit 1:2. Dass Braydon Manu wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit gegen Manuel Konrad eine sehr umstrittene Rote Karte sah, werden Fans und Spieler nicht vergessen haben. Für jede Menge Emotionen sollte also gesorgt sein, wenn am Freitagabend der Ball rollt. (mz/bbi)