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Fan-Aktion im Erdgas Sportpark Hallescher FC: HFC-Ultras mit Protest-Choreo gegen den DFB

19.08.2017, 15:24
Organisierte Proteste gegen den DFB in der HFC-Kurve vor dem Spiel gegen Unterhaching.
Organisierte Proteste gegen den DFB in der HFC-Kurve vor dem Spiel gegen Unterhaching. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) bleibt es momentan ungemütlich in den Stadien. Am 5. Spieltag gab es erneut deutschlandweit massive Fan-Proteste, so auch am Samstag im Erdgas Sportpark in Halle.

Unmittelbar vor Anpfiff des Heimspiels gegen die SpVgg Unterhaching wurden in der Fankurve Banner mit der Aufschrift „Fick dich DFB!“ und Plakate mit durchgestrichenen DFB-Logos gezeigt, dazu gab es minutenlang entsprechende Sprechchöre von den Rängen. Identische Proteste hatte es auch in den anderen Stadien der ersten drei Ligen am Wochenende gegeben.

Was war der Hintergrund der Aktion? Ein von Vertretern der Ultra-Gruppen im Stadion verteilter Flyer klärt auf. Unterzeichnet war das Schreiben mit „Saalefront-Ultras im Namen der Ultraszene Chemie Halle“.

Protest im Erdgas Sportpark: Das sind die Ziele der Ultras

Demnach richtet sich der Protest gegen die aus Fansicht vom Verband betriebene „Zerstörung des Fußballs“. Konkret werden unter anderem Spieltagszerstückelung, fehlende Transparenz bei der Sportsgerichtbarkeit, Kommerzialisierung, Korruption, Zensur, die 50+1-Regel und die Zerstörung der Fankultur angeprangert. Kritikpunkte, die schon seit Jahren den Konflikt zwischen Verband und aktiven Fans befeuern.

Erst am Donnerstag hatte DFB-Präsident Reinhard Grindel einen großen Schritt auf die Ultra-Szenen zu gemacht, indem er auf die Verhängung von Kollektivstrafen verzichten will und Hansa Rostock in einem Fall sogar begnadigte. Geholfen haben diese Maßnahmen zumindest kurzfristig nicht, wie die organisiert Protestaktion zeigt.

„Zeigen wir dem Verband, dass wir unseren Sport nicht widerstandslos aufgeben werden“, appellieren die Ultras auch in Halle an die Stadionbesucher und kündigten zugleich weitere Proteste an, solange die „Missstände den deutschen Fußball beherrschen“.

(mz/bbi)