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HFC-Trainer Hallescher FC: Für HFC-Trainer Rico Schmitt geht es im Sommer wohl nicht weiter

Von Christoph Karpe 13.03.2018, 08:30
Bis zum Sommer soll Rico Schmitt noch den HFC trainieren - danach geht es für ihn in Halle wohl nicht weiter.
Bis zum Sommer soll Rico Schmitt noch den HFC trainieren - danach geht es für ihn in Halle wohl nicht weiter. Eckehard Schulz

Halle (Saale)/Chemnitz - Dieser letzte, vermeintlich beiläufige Satz war vielsagend. „Ich hoffe, dass der Fußball mich in Zukunft noch will.“ So hatte sich Rico Schmitt am Sonntag in Chemnitz von einem Bekannten verabschiedet. Nach der Pressekonferenz.

Die Worte waren zwar nicht als öffentliches Statement gedacht. Aber dennoch unüberhörbar. Und sie lassen nur einen Schluss zu: Der Trainer des Halleschen FC befürchtet, dass er ab Sommer keine Zukunft mehr bei den Rot-Weißen hat.

HFC: Rico Schmitt ist nicht auf Jobsuche

Am Montag, während sich die Mannschaft die Strapazen des 1:1 beim Chemnitzer FC aus den Muskeln schüttelte, wurde Rico Schmitt mit der Aussage konfrontiert. Rechnet er bereits damit, dass sein Vertrag nicht verlängert wird?

Das Thema stehe derzeit nicht auf der Agenda, meinte er. Schmitt mag sich nicht in sein Seelenleben blicken lassen, versprüht professionelle Gelassenheit. Ganz so, wie es seine Art ist. Doch es ist auch ein anderer Nebensatz, der vor etwa zwei Wochen fiel, der mehr aussagt: „Ich kann die Zeichen lesen“, hatte er vor dem Karlsruhe-Spiel mal eben so fallen lassen.

Ist Schmitt also aktiv auf Jobsuche? Nein, sagt er. Einen Berater habe er auch nicht, der sich eventuell schon umhört, wo man im Fall des Falles eine Anstellung finden könnte. Schmitt stellt eine Gegenfrage: „Wie viele Fußball-Trainer aus dem Osten arbeiten bei einem Verein im Westen?“ Gefühlt keiner.

Für Rico Schmitt gibt es wohl wenige Alternativen zum HFC

Stattdessen holen sich die Ost-Klubs verstärkt Übungsleiter aus den alten Bundesländern. Wie gerade der FSV Zwickau mit dem Ur-Osnabrücker Joe Enochs für die kommende Saison. Rico Schmitt weiß also: Jobs für einen wie ihn, der in Halle nun nicht gerade eine Erfolgsgeschichte geschrieben hat, sind rar.

Nach außen hin verdrängt Rico Schmitt jegliche Sorge: „Es ist wichtig, dass der HFC die finanziellen Probleme geklärt hat. Dann geht es darum, den Liga-Verbleib zu sichern.“ Auch in diesem Punkt sieht es aktuell ganz gut aus - bei zehn Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone.

Wofür die letzten beiden Duelle entscheidend waren. Nach dem 0:3 gegen Fortuna Köln schallte es massiv „Schmitt raus!“ von den Tribünen. Nun, vier Punkte später, haben sich die Gemüter beruhigt. In Chemnitz wurde die Mannschaft nach dem Schlusspfiff gefeiert, als wäre der Klassenerhalt bereits fix. „Schmitt raus!“ gab es nur mal kurz nach dem Rückstand zu hören.

Ein Neustart beim HFC würde ohne Rico Schmitt stattfinden

Auch der neue Vorstand hat angesichts der letzten Spiele durchgeatmet. Man muss jetzt nicht auf die Schnelle in dieser Woche einen neuen Trainer suchen. Hinter den Kulissen gab es nämlich die Absprache: Holt Schmitt gegen Bremen II und gegen Chemnitz nur einen Punkt, dann soll er gehen, weil der Klassenerhalt mehr denn je in Frage gestanden hätte. Diese Hektik wollte niemand. Schließlich soll in dieser Woche erst einmal ein neuer sportlicher Leiter sondiert und womöglich auch verkündet werden.

Der soll dann die neue Saison planen, mit Spielern über Verträge und natürlich auch mit dem Trainer reden. Doch jetzt, da alles auf Neustart beim Halleschen FC gestellt wird, hat Schmitt nur wenige gute Argumente für sich. Das ahnt er. (mz)