Frieder Diestelhorst und Carsten Voigt Frieder Diestelhorst und Carsten Voigt: So arbeitet die neue HFC-Geschäftsstelle

Halle (Saale) - Beim Beantworten dieser Frage haben Frieder Diestelhorst und Carsten Voigt schon Routine entwickelt. Wie kommen ein Ex-Basketballprofi und ein Handballer zum Fußball-Drittligisten Hallescher FC? „Hier bin ich weiter beim Thema Sport und es ist eine Herausforderung, meinen Heimatverein dabei zu unterstützen, irgendwann mal in der zweiten Liga zu spielen“, erklärt der Diplomsportlehrer Voigt, der seit dem 1. Juli die Geschäftsstelle des HFC leitet.
Der 42-Jährige spielt bei den Handballern des USV und war vor seiner Tätigkeit beim HFC bei den Stadtwerken Halle als Teamleiter im Maya Mare beschäftigt. „Ich wollte mich mit diesem Schritt auch persönlich weiterentwickeln“, sagt Voigt.
Neues HFC-Duo mit Verbundenheit zu Halle
So ging es auch dem ehemaligen Basketballer Diestelhorst, der - ebenfalls seit Juli - im Marketing und Sponsoring des HFC tätig ist. Der 32-Jährige kümmert sich dort mit um die Außendarstellung des Vereins, Vorbereitung von Spieltagen, aber auch um die Gestaltung der Trikots.
Während seiner Profi-Karriere ging er unter anderem für den MBC, Jena und Würzburg auf Korbjagd. Nach seinem Studium in Halle (Wirtschaft und Sportwissenschaften) verschlug es ihn nach München. Dort legte Diestelhorst, der seine Karriere schon frühzeitig mit 27 Jahren beendete, den Master in „Sports Business and Communication“ ab.
Die Verbundenheit zur Stadt Halle führte ihn anschließend zurück in die Heimat und zum HFC. „Für uns als gebürtige Hallenser ist es einfach, sich mit dem HFC zu identifizieren“, sagt Diestelhorst. „Darüber hinaus haben wir ein großes Netzwerk in der Stadt und der Umgebung.“
Carsten Voigt: „Wir sind trotzdem nah an der Mannschaft“
Die magische 100-Tage-Grenze in ihrem neuen Job ist mittlerweile überschritten „und bisher macht es sehr viel Spaß“, versichert Diestelhorst. Dass sie bisher nicht im Fußball, sondern in anderen Sportarten unterwegs waren, ist kein Nachteil. Da sind sie sich einig. Im Gegenteil: „Wir haben deshalb auch andere Sichtweisen und können dies in die tägliche Arbeit einbringen“, erklärt der ehemalige Basketballer.
Dass sie ihrem Job in der Merseburger Straße und nicht im Erdgas Sportpark nachgehen, sei auch kein Problem. „Wir sind trotzdem nah an der Mannschaft und haben einen guten Kontakt zu Sportdirektor Ralf Heskamp und Cheftrainer Torsten Ziegner. Und das Stadion ist keine zehn Minuten entfernt“, sagt Voigt, der unter anderem Chef der Bereiche Marketing, Sponsorenakquise, Buchhaltung und Ticketing ist.
So gibt es derzeit auch keine Überlegungen, die Geschäftsstelle an oder sogar in das Stadion umzusiedeln. Auch ein Fanshop im Erdgas Sportpark ist nicht geplant. Es wird bei der bereits bestehenden mobilen Lösung durch den Wosz-Fanshop bleiben.
Voigt und Diestelhorst leiteten überfällige Maßnahmen ein
Das Duo kann bereits Erfolge vorweisen: Die Zuschauerzahl bei Heimspielen ist deutlich gestiegen, das Bild des HFC in der Stadt und dem Umland ist aufpoliert worden. „Wir haben versucht, das Marketing etwas frischer zu gestalten und neue Zielgruppen zu erreichen“, sagt Voigt. „Wir bekommen auch positives Feedback, auch wenn wir in einigen Bereichen noch viel Potenzial sehen.“
So wünscht sich Voigt, dass die Leute an den Spieltagen „noch mehr über den HFC reden. Deshalb war auch ein Image-Wechsel nötig, welcher unter anderem mit der Neugestaltung des Familienblocks begonnen hat.“ Maßnahmen, die überfällig waren. Aber eben erst jetzt in Gang gekommen sind. „Es gab in der Geschäftsstelle immer gute Ideen, es fehlte jedoch an der nötigen Manpower“, äußert sich Voigt über die Zustände bei seinem Antritt diplomatisch.
Bei all der Hingabe für den neuen Arbeitgeber fällt die Zeit für das Hobby, das einst Teil des Berufslebens war, jedoch zu kurz aus. So würde Diestelhorst gern bei den Basketballern der USV Halle Rhinos mittrainieren, bei denen er bereits zur seiner aktiven Zeit gespielt hat. „Aber man verpflichtet sich dem Verein gegenüber. Das kann ich nicht leisten“, sagt der 2,01-Meter-Mann. Er sei zu sehr Sportsmann, um nur gelegentlich vor Ort zu sein.
Voigt schafft es noch einmal in der Woche zum Training in der vierten Mannschaft des USV. „Einfach, um nicht ganz damit aufzuhören. Aber für den Spielbetrieb habe ich keine Zeit. Die Familie hat Priorität.“
(mz)