Lieber Jena als Halle Nach Horror-Unfall: Wie fit ist Eshele wirklich für das HFC-Duell?
Manassé Eshele verletzte sich vor zwei Wochen schwer, will im Duell mit dem HFC mit Spange im Mund aber wieder auflaufen. Warum er im Sommer Carl Zeiss Jena Halle vorzog.

Jena/Halle/MZ - Es war ein Schockmoment: Manassé Eshele, der ehemalige Angreifer des Halleschen FC, schwer getroffen, bewusstlos auf dem Fußballrasen. Seine jetzigen Mitspieler von Carl Zeiss Jena und auch die Gegner von der Reserve des 1. FC Magdeburg in Aufregung. „Ich weiß nicht mehr, was passiert ist. Ich bin erst im Krankenhaus wieder richtig zu mir gekommen“, sagte Eshele jetzt, zwei Wochen später, der Ostthüringer Zeitung. „Die Szene habe ich schon gar nicht mehr wahrgenommen. Die Jungs hatten mir dann das Video geschickt, da war ich schockiert, hatte Gänsehaut am ganzen Körper.“
Andi Hoti, Verteidiger der Magdeburger, hatte den Angreifer unabsichtlich mit dem Fuß im Gesicht getroffen. Eshele zog sich neben einer Gehirnerschütterung eine Wunde an der Lippe zu. Und: „Mein Zahn wurde nach dem Schlag nach hinten verschoben. Ich hatte erst einen Tag nach dem Zusammenprall gemerkt: Mein Zahn war nicht da, wo er sein sollte. In einer Woche habe ich dann aber auch wieder ein schönes Lächeln“, so Eshele, der gerade eine Spange trägt.
Am Freitagabend (20.20 Uhr/MDR), wenn Jena den Halleschen FC empfängt, will der 26-Jährige dabei sein. Bei Carl Zeiss, Tabellenzweiter und das formstärkste Team der Liga, ist er als Zielspieler im Angriff gesetzt, kommt auf vier Tore und vier Vorlagen. „Bei Kopfverletzungen muss man vorsichtig sein, das ist was anderes als zum Beispiel ein Bänderriss“, sagt Eshele. Ein Kurzeinsatz im Landespokal habe ihm geholfen, wieder Sicherheit zu gewinnen. „Ein bisschen ist es noch im Hinterkopf und der Gegner wird keine Rücksicht nehmen. Aber im Training konnte ich diese Woche wieder Kopfbälle machen. Ich fühle mich sicher, bin bereit und vollkommen da.“
In Halle konnte Eshele die Erwartungen nicht erfüllen, war nach einem halben Jahr und vier Ligatoren wieder weg. Dabei hätte sich der HFC durchaus vorstellen können, den Deutsch-Kongolesen zu halten. „Ich hätte auch in Halle bleiben können, wollte aber etwas Neues machen und bereue es gar nicht, ganz im Gegenteil: Ich bin super aufgenommen worden und fühle mich sehr, sehr wohl“, sagt er.
Während der HFC tief in der Krise steckt, Trainer Robert Schröder um seinen Job kämpfen muss, kann Eshele in Jena vom Aufstieg träumen. Die dritte Liga hatte er schon während seiner Zeit in Halle als großes Ziel formuliert. Daher soll jetzt auch der Sieg gegen die Ex-Kollegen her. „Wir sind zu Hause sehr stark, sind noch ungeschlagen und wollen und werden es auch dabei belassen“, so Esheles Ansage.