Eigenblut-Transfusion bei HFC-Star Eigenblut-Transfusion bei HFC-Star: Boyd sitzt in Kaiserslautern als Joker auf der Bank

Halle (Saale) - Eines kann Terrence Boyd partout nicht leiden: „Ich hasse es, von der Bank zu kommen“, sagt der Stürmer des Halleschen FC. Doch er wird wohl zunächst zuschauen, wenn die Rot-Weißen am Samstag (14 Uhr im Liveticker) beim 1. FC Kaiserslautern zum Abstiegsduell der dritten Liga antreten.
Dass der 30-Jährige nach einem Muskelfaserriss im Oberschenkel vor zwei Wochen überhaupt mit in den Bus geklettert ist, übertraf schon die eigenen Erwartungen. Braydon Manu, ein Woche früher ähnlich verletzt, hat es nicht geschafft.
HFC schoss nur ein Tor im März
Um den Star fit zu kriegen, wurde auch alles unternommen: Boyd bekam Eigenblut-Transfusionen in den lädierten Muskel, es gab Lymphdrainagen, normale Massagen. Daheim hat er sein Bein über Fazienrollen bewegt: Immer schön lockern. Doch gänzlich wird der Heilung immer noch nicht getraut. Reißt die Verletzung erneut auf, könnte es fatal werden.
Deshalb setzt Trainer Florian Schnorrenberg zunächst auf andere Kräfte: Jonas Nietfeld (kein Tor, bisher Mittelfeld), Julian Derstroff (sieben Tore) der genesene Jan Shcherbakovski (ein Tor) sollen auf dem Betzenberg für Gefahr sorgen.
Die ging dem HFC zuletzt gänzlich ab: „Ich hoffe, dass wir die Torflaute mit dem Monatswechsel hinter uns lassen“, sagt Schnorrenberg mit dem Hinweis, dass seinem Team im zurückliegenden Monat nur ein Tor (Shcherbakovski beim 1:1 gegen Duisburg) gelungen war. Von zwölf möglichen Punkten wurde auch lediglich einer erobert.
„Wir haben kein Spiel zu Null verteidigt und offensiv Luft nach oben“, so Schnorrenberg zu den März-Mankos. Seine Erkenntnis: „Die Situation ist bedrohlicher geworden, weil es uns an Passqualität und damit an Torgefahr fehlte.“ Er hofft auf ganz schnelle Besserung - auch ohne Boyd.
HFC in Kaiserslautern: Julian Guttau ist nicht mit
Der wird von der Bank aus zunächst die Daumen drücken, dass sein Team in den ersten 15 Minuten nicht in Rückstand gerät. Aber zugleich findet er die Situation vor diesem Duell spannend: „Als Kicker willst du, dass es um etwas geht.“ Geht es: Der HFC muss den freien Fall stoppen, damit es nicht noch heißere Diskussionen um Schnorrenberg gibt, der überraschend Offensivmann Julian Guttau in Halle gelassen hat. (mz)