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  7. 3. Liga: Vier Ost-Klubs vor unterschiedlichen Herausforderungen

Dresden, Aue, HFC und Zwickau So ist die Situation der vier Ost-Drittligisten nach dem Deadline Day

Dresden und Aue müssen sich nach dem Zweitliga-Abstieg noch finden in der 3. Liga. HFC und Zwickau sind dagegen erfahren, haben aber andere Herausforderungen.

Aktualisiert: 02.09.2022, 12:32
Dynamo Dresden peilt die Rückkehr in die 2. Bundesliga an, der Hallesche FC wäre schon mit dem Klassenerhalt in Liga drei zufrieden.
Dynamo Dresden peilt die Rückkehr in die 2. Bundesliga an, der Hallesche FC wäre schon mit dem Klassenerhalt in Liga drei zufrieden. (Foto: Objektfoto)

Halle (Saale)/Berlin/dpa/MZ - Die vier Vertreter des Nordostdeutschen Fußball-Verbands (NOFV) sind mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Zielen in die aktuelle Drittliga-Saison gestartet. Eines haben sie aber gemeinsam: einen enttäuschenden Saisonstart. Wie stellen sich die Kader nach dem Schließen des Sommertransferfensters auf?

Dynamo Dresden: Der Umbruch bei den Absteigern von Liga zwei in drei ist gewöhnlich groß, Dynamo kennt das bereits. Von den Stammspielern blieben lediglich eine Hand voll um den im Vorjahr lange ausgefallenen Kapitän Tim Knipping. Drum herum gingen und kamen je 22 Spieler.

Die beiden Stürmer Ransford-Yeboah Königsdörffer (Hamburger SV) und Christoph Daferner (1. FC Nürnberg) generierten immerhin Millionen-Einnahmen. Sie ersetzen sollen der frühere Drittliga-Torschützenkönig Manuel Schäffler und der gebürtige Dresdner Stefan Kutschke. Bislang blieben beide noch glücklos.

Eingeschlagen hat vor allem Ahmet Arslan, Leihgabe von Zweitligist Holstein Kiel, der vier Tore in den ersten sechs Spielen erzielte. Bemerkenswert war die Verpflichtung des Ukrainers Kyrylo Melitschenko, der vor dem Krieg in seinem Heimatland floh und seit März bei Dynamo mittrainierte.

Auf den mäßigen Saisonstart hat Dynamo kurz vor Ende der Wechselperiode nochmal reagiert. Wie Kutschke kehrten mit Niklas Hauptmann (1. FC Köln) und Ex-HFC-Profi Akaki Gogia (FC Zürich) zwei weitere frühere Leistungsträger nach Dresden zurück.

Erzgebirge Aue in 3. Liga: Neuer Trainer und neues Team suchen noch den Erfolg

Erzgebirge Aue: Als „Wundertüte“ wurde auch der zweite sächsische Zweitliga-Absteiger vor der Saison gehandelt. Ähnlich radikal runderneuert wie Dresden kommt Aue daher. Rund um die Identifikationsfiguren Martin Männel und Dimitrij Nazarov blieben nur wenige Spieler dem Verein erhalten, darunter die erfahrenen Jan Hochscheidt und Philip Riese in anderer Funktion.

Die Mannschaft wird nun von neuen Gesichtern geprägt: Der frühere Dresdner Marvin Stefaniak ist in der Offensive gesetzt, der aus Zwickau gekommene Steffen Nkansah in der Defensive. Ansonsten sucht der ebenso neue Trainer Timo Rost noch eine feste Formation. Nach der 1:5-Heimniederlage gegen Wehen Wiesbaden veränderte er die erste Elf im folgenden Spiel gegen Saarbrücken gleich auf sieben Positionen.

Hallescher FC: Umbruch kostet Halle viel Erfahrung

Hallescher FC: Der aktuell dienstälteste Drittligist steht vor einer schwierigen Saison. Es ist die elfte in Serie, so lange schon haben die Hallenser stets den Klassenverbleib geschafft. Sportdirektor Ralf Minge und Trainer André Meyer haben die Mannschaft nun aber deutlich verjüngt. Die unerfahrenen Neuzugänge kamen fast durchweg von unterklassigen Vereinen.

„Alle wollten den Umbruch. Dafür brauchen wir neben Vertrauen auch Zeit. Auch wenn das in dieser Liga schwierig ist“, sagte Trainer Meyer nach dem ersten Saisonsieg am vierten Spieltag. Vor allem offensiv muss Halle schnell die Abgänge der Torjäger Michael Eberwein (Borussia Dortmund II) und Elias Huth (war von Kaiserslautern nur ausgeliehen) kompensieren, nachdem im Winter bereits Terrence Boyd den Verein verlassen hatte.

Zwar legte der HFC mit zwei späten Transfers nach: Dominik Steczyk kam für den Sturm, Aljaz Casar für das zentrale Mittelfeld. Doch fehlt beiden die Erfahrung in der 3. Liga.

FSV Zwickau: Mit bewährten Kräften in den Abstiegskampf

FSV Zwickau: Ganz anders das Bild in Westsachsen. Hier blieben die etablierten Offensivkräfte um Dominic Baumann und den ewigen Ronny König. Dafür wechselten mit Steffen Nkansah, Marco Schikora (beide nach Aue) und Max Reinthaler (Wehen Wiesbaden) drei defensive Stammspieler zur direkten Drittliga-Konkurrenz.

Beim Ersatz setzt Zwickau, wie überhaupt im Kader, auf etablierte Kräfte. Robin Ziegele und der ehemalige Auer Filip Kusic sollen die Abwehr stärken - davor vor allem Jan Löhmannsröben aufräumen. Für den aus Halle gewechselten Routinier ist Zwickau bereits die siebte Station in der dritten Liga, die fünfte bei einem NOFV-Team.

Die Westsachsen haben im Gegensatz zu Aue, Dresden und Halle den Vorteil, dass das Gerüst der Mannschaft weitgehend beisammen geblieben ist - und genau weiß, worauf es ankommt, um auch in diesem Jahr wieder so schnell wie möglich das Saisonziel - in Zwickaus Fall der Klassenverbleib - zu erreichen.