Stasi-Vorwürfe Stasi-Vorwürfe: Dynamo-Idole Kreische Sammer und Riedel fordern Ede Geyers Absetzung als Ehrenspielführer

Dresden - Beim ostdeutschen Traditionsverein Dynamo Dresden brodelt es derzeit gewaltig. Dabei geht es nicht um die sportliche Situation des Zweitligisten, sondern um Eduard „Ede“ Geyer und seine Ernennung zum Ehrenspielführer.
Genau daran stoßen sich nämlich drei andere Alt-Stars des Vereins. Die Dresdner Urgesteine Hansi Kreische (70), Klaus Sammer (75) und Dieter Riedel (70) wollen nicht mehr in einem Atemzug mit „Ede“ genannt werden. Wichtig sei ihnen auch, dass ihr Konterfei nicht neben dem von Geyer im Stadion hängt.
Die Dresdner Ex-Kicker wollen seit Monaten, dass Geyer die im November 2014 verliehene Ehrenspielführer-Würde wieder aberkannt wird. Ein entsprechender vereinsinterner Antrag sei gestellt worden, berichten verschiedene Medien.
Das Argument der Geyer-Gegner: Ihr heute 73 Jahre alter ehemaliger Mannschaftskamerad soll zu DDR-Zeiten als Informeller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit wissentlich viele andere Spieler und Trainer ausspioniert und angeschwärzt haben. Dass er bereitwillig als IM „Jahn“ tätig war, sei erwiesen und schon länger bekannt. Vorliegende Unterlagen sollen beweisen, dass Geyer dafür Geld erhalten haben soll (teilweise sogar D-Mark).
„Wir sind der Meinung, dass ein Ehrenspielführer ein sportliches und charakterliches Vorbild für unsere Mitglieder sein muss. Diesen Anforderungen wird Herr Geyer wegen seines Verhaltens nicht gerecht“, zitiert das Portal Sportbuzzer ein Schreiben, das im Januar an den Ehrenrat des Dresdner Vereins gegangen sein soll.
Geyer habe anderen Spielern geschadet und der eigenen Karriere auf die Sprünge geholfen. Kreische, Riedel und Sammer fordern, dass Geyers Bild aus dem Stadion entfernt wird.
„Wir oder er“, wird Kreische zitiert. Wenn bis zum Beginn der neuen Saison nichts passieren sollte, wollen die drei als Konsequenz von ihrer Ehrenspielführerschaft zurücktreten. Kreische betont, dass dieser Schritt „sehr, sehr weh“ tue, da ihnen die Auszeichnung sehr viel bedeute. Aber für das Trio stehe fest, dass eine grundsätzliche Entscheidung gefällt werden müsse. (mz)
