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Skandalstürmer vom FC Barcelona Skandalstürmer vom FC Barcelona: Luis Suarez zettelt Schlägerei im Camp Nou an

07.01.2016, 11:15
Luis Suarez (l.) hat wieder die Nerven verloren.
Luis Suarez (l.) hat wieder die Nerven verloren. Getty Images Lizenz

Barcelona - Die Szene hatte etwas von einer Schlägerei unter Halbstarken. Luis Suárez, spätestens seit seiner Biss-Attacke bei der WM 2014 schlecht beleumundeter Superstar des FC Barcelona, stand oben an der Treppe zu den Kabinen des Camp Nou und schwang die Fäuste. „Ich warte hier auf euch“, rief er den Spielern von Stadtrivale Espanyol nach dem 4:1 im Achtelfinal-Hinspiel des spanischen Königspokals zu, „kommt nur her, ihr seid Abfall!“ Dann knallte es.

Und dies geht nicht etwa aus dem Bericht irgendeines spanischen Revolverblättchens hervor, sondern aus dem von Schiedsrichter Juan Martínez Munuera. Der schrieb in die Spalten unter „otra observaciones“ (andere Beobachtungen) über diesen Vorfall.

Deshalb ist verbürgt, dass am Dreikönigstag im Spielertunnel nicht etwa verspätet „Weihnachtslieder“ gesungen wurden, wie Barça-Trainer Luis Enrique behauptete. Sondern, dass der Drohung von Suárez Taten folgten. Enrique, dessen Kollege Constantin Gâlca von Espanyol und Sicherheitsleute hätten schlichtend eingreifen müssen, heißt es in den Ausführungen des Referees.

Dass Suárez (28) in bald 15 Monaten Barcelona erstmals negativ auffiel, lastete Enrique aber nicht etwa dem heißblütigen Uruguayer an - sondern Martínez Munuera. Der Unparteiische habe dem wild um sich tretenden Gegner zuvor zu viel durchgehen lassen, behauptete er. „Wenn jemand eine Grenze überschreitet, muss der Schiedsrichter für Ordnung sorgen“, sagte Enrique.

Das aber tat der Unparteiische. Er zeigte den Gästen sieben Gelbe Karten, dazu kamen Gelb-Rot gegen Hernán Pérez (72.) und Rot für Papa Diop (76.). Letzterer musste vom Feld, nachdem er die Mutter von Suárez mit absolut nicht jugendfreien Worten übelst beleidigt hatte. Auch das hielt der aufmerksame Martínez Munuera fest.

Gelungenes Debüt von Turan und Vidal

Rotsünder Diop spielte den Unschuldigen und wies beim Radiosender Cadena Ser darauf hin, dass Suárez mit den „palabrotas“ (Schimpfwörtern) angefangen habe. Dass Espanyol „gewalttätig“ agiere, wie von Barça seit dem umkämpften 0:0 in der Liga am vergangenen Samstag behautet, wies er zurück. „Das sind Klassespieler. Wenn wir sie nicht berühren, machen sie, was sie wollen. Es gab doch kein Blut! Wenn wir gewollt hätten, hätten die das Spielfeld auf einer Bahre verlassen.“

Das gelungene Debüt der Neuzugänge Arda Turan und Aleix Vidal für Barça geriet angesichts dieser Vorkommnisse in den Hintergrund. Nationaltorwart Marc-André ter Stegen musste früh hinter sich greifen, als Felipe Caicedo die Gäste in Führung brachte (9.).

Doch der überragende Lionel Messi (13., 44.) drehte die Partie mit zwei Treffern noch vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel schossen Gerard Piqué (49.) und Neymar (88.) einen beruhigenden Vorsprung für das Rückspiel am kommenden Mittwoch heraus. Dann, versprach Espanyols Gerard Moreno, werde es „ein weiteres intensives Derby“ geben. (sid)