"Er war direkt und immer gerade heraus" Siegmar Wätzlich ist tot: Trauer um DDR-Nationalspieler bei Dynamo Dresden

Dresden - Siegmar Wätzlich ist tot. Der ehemalige DDR-Auswahlspieler starb in der Nacht zum Donnerstag nach kurzer, schwerer Krankheit. Wätzlich bestritt den Großteil seiner Karriere für die SG Dynamo Dresden. Der Verlust schmerze sehr, erklärte Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Minge in der Mitteilung zum Tod des früheren Profis.
Wätzlich wurde 71 Jahre alt. „Er war bis zuletzt ein lockerer Typ, uneitel und herzlich. Und er war grundehrlich, direkt und immer gerade heraus“, sagte Minge.
Tod von Siegmar Wätzlich: Olympia-Bronze mit der DDR 1972
Wätzlich absolvierte nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes 25 Länderspiele für die ehemalige DDR. Die SGD schreibt in ihrer Mitteilung von 24 Partien. Der Abwehrspieler gewann mit der DDR-Auswahl 1972 bei den Olympischen Spielen in München die Bronzemedaille. Im Spiel um den dritten Platz war er allerdings nicht zum Einsatz gekommen, die Partie gegen die Sowjetunion war mit einem 2:2 nach Verlängerung zu Ende gegangen, beide Nationen erhielten die Bronzemedaille.
Bei der WM zwei Jahre später in der Bundesrepublik gehörte Wätzlich ebenfalls zum DDR-Kader und stand unter anderem auch beim denkwürdigen 1:0 am 22. Juni 1974 im Hamburger Volksparkstadion gegen den Gastgeber auf dem Platz. 1976 musste Wätzlich seine Karriere wegen eines Meniskusschadens beenden.
Dynami Dresden hat Siegmar Wätzlich „als wunderbaren Menschen geschätzt“
Für Dynamo Dresden bestritt Wätzlich 220 Pflichtspiele. Geboren in Rammenau, wechselte er von der dortigen SG 1965 zu Dynamo. Am 12. August 1967 kam er zu seinem Debüt in der DDR-Oberliga beim 1:1 gegen den 1. FC Magdeburg.
„,Wätzer„ hat als Aktiver viel geleistet für unseren Verein und an der Geschichte der Sportgemeinschaft mitgeschrieben“, sagte Minge. „In erster Linie aber haben alle, die Siegmar kannten, ihn als einen wunderbaren Menschen geschätzt.“
Der Verein will an diesem Sonntag vor dem Heimspiel in der 2. Bundesliga gegen den 1. FC Köln eine Schweigeminute veranstalten. Die Dresdner werden mit Trauerflor spielen. (dpa)