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"Am Boden liegend getreten" Schiedsrichter verprügelt: Kreisliga-Spiel eskaliert nach Roter Karte

17.06.2019, 10:42

Duisburg - Ein Spiel um den Aufstieg in die Kreisliga ist am Wochenende in Duisburg eskaliert. Die Partie zwischen Gastgeber TuS Asterlagen und dem Büdericher SV wurde kurz vor Schluss beim Stande von 3:0 abgebrochen, weil der Schiedsrichter und ein Assistent nach heftigen Attacken ins Krankenhaus mussten.

Wie verschiedene Medien berichten, hatte der Schiedsrichter kurz hintereinander zwei Rote Karte gegen die Gastgeber gezeigt. Nach dem zweiten Platzverweis wegen einer Beleidigung verloren einige Akteure offenbar komplett die Nerven. Asterlagens Kerim Kücük soll laut „Bild“ dem Schiedsrichter ins Gesicht geschlagen haben, dessen Assistent sei mit einem Karatesprung zu Boden gebracht worden. Gäste-Trainer Stefan Tebbe berichtete zudem von einem Schlag gegen einen seiner Spieler.

„Einer der Assistenten wurde am Boden liegend getreten. Die Schiedsrichter sind im Sprint in die Kabine geflüchtet“, sagte Staffelleiter Peter Hanisch. Nach Informationen der NRZ soll noch vor Ort Strafanzeige gestellt worden sein. Wie die Polizei am Montag mitteilte, wird gegen zwei Spieler und einen Co-Trainer wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.

Gewalt in Kreisliga: Trainer fordert lebenslange Sperre für Übeltäter

Laut Polizeiangaben gingen die Teams und einige Anhänger aufeinander los. Erst als sechs Polizeiwagen zur Hilfe kamen, konnte die Situation etwas beruhigt werden. Asterlagens Trainer Tugay Yilmazer fordert gegenüber der Bild nun eine lebenslage Sperre gegen den schuldigen Spieler: „Wir hatten mit 350 Zuschauern eine tolle Kulisse und liefern dann solch ein schlimmes Bild ab.“

„Wir verfolgen diese Entwicklung in den unteren Klassen mit großer Sorge. Es geht um den Schutz der Schiedsrichter, die einige offenbar als Freiwild empfinden“, sagt Peter Frymuth, Vize-Präsident des DFB, der Rheinischen Post.

Gewalt gegen Schiedsrichter: DFB warnt vor fataler Entwicklung

Der DFB-Vizepräsident ergänzte: „Dieser Vorfall sollte alle sensibilisiert haben, sich nun endlich gegen diese Entwicklung zu stellen. Schiedsrichter sind nicht der Gegner. Sie verdienen Respekt. Wenn wir darauf keine Antwort finden, wird es schwierig, den Spielbetrieb in allen Bereichen aufrechtzuerhalten. Es werden sich dann schlicht keine Schiedsrichter mehr finden.“

Bei Facebook entschuldigte sich der TuS Asterlagen noch einmal für die Vorfälle: „Wir wünschen uns inständig, solch ein Bild von Unsportlichkeit auf keinem Platz wieder sehen zu müssen und entschuldigen uns erneut in aller Form bei allen Beteiligten und deren Familien.“

Das Spiel wird vom Sportgericht aller Voraussicht nach gegen die Duisburger gewertet, die damit nicht aufsteigen werden. (mz/sid/dpa)