1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Fußball
  6. >
  7. Punktabzug durch den DFB: Rot-Weiß Erfurt: Punktabzug durch DFB-Urteil für RWE in der 3. Liga

Punktabzug durch den DFB Rot-Weiß Erfurt: Punktabzug durch DFB-Urteil für RWE in der 3. Liga

13.02.2018, 15:22
RWE-Trainer Stefan Emmerling.
RWE-Trainer Stefan Emmerling. imago sportfotodienst

Erfurt - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat den Drittligisten Rot-Weiß Erfurt wegen Verstoßes gegen die Zulassungsauflagen mit einem Punktabzug bestraft.

Die Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit während der Saison habe eine Liquiditätslücke beim Tabellenletzten ergeben, die die Thüringer auch innerhalb einer vorgegebenen Frist nicht schließen konnten. Dafür wird ihnen am Ende der Saison ein Punkt abgezogen.

Punktabzug: Rot-Weiß Erfurt kann gegen das Urteil Protest einlegen

Erfurt kann innerhalb von einer Woche offiziell Beschwerde bei der DFB-Zentralverwaltung gegen die Entscheidung einlegen. Wird die Strafe dort nach erneuter Prüfung bestätigt, kann sich der Verein an den Zulassungsbeschwerdeausschuss wenden. Sollte der Klub von diesen Möglichkeiten keinen Gebrauch machen, ist der Punktabzug rechtskräftig.

Durch den Punktabzug hätten die Erfurter acht Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz in der 3. Liga. Zuletzt hatte das Team unter dem neuen Trainer Stefan Emmerling überraschende Siegen gegen den 1. FC Magdeburg und beim SC Paderborn gelandet und so neue Hoffnung geschöpft.

Punktabzug in der 3. Liga: Was Rot-Weiß Erfurt zum DFB-Urteil sagt

 „Wir sind natürlich nicht glücklich über den Punktabzug, aber es hätten auch vier Punkte Abzug sein können“, sagte Rot-Weiß-Präsident Frank Nowag am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Erfurt.

„Wir werden nächste Woche Einspruch dagegen einlegen. Ich denke, wir haben gute Argumente, dass der Punktabzug in eine Geldstrafe umgewandelt werden kann“, sagte der Präsident, der seit 100 Tagen im Amt ist. Er rechne aber damit, dass es bis zur endgültigen Entscheidung vier bis sechs Wochen dauern könne.

RWE will die Insolvenz verhinden

„Dass wir die Schließung der Liquiditätslücke von 1,6 Millionen Euro nicht vollständig nachweisen konnten, liegt vor allem daran, dass der DFB die von uns mitkalkulierten Einnahmen aus den Freundschaftsspielen gegen die Bundesligisten aus Hannover, Leverkusen und Köln nicht mit einbezogen hat“, erklärte Nowag. Die Ausstattung der vier Neuzugänge mit Amateurverträgen wäre dagegen rechtlich korrekt und mit dem DFB abgesprochen, betonte Nowag.

Ziel sei es weiterhin die 3. Liga zu halten und die Insolvenz zu vermeiden. Man habe in den vergangenen vier Wochen hart gekämpft und aktuell rund 600 000 Euro vor allem in der Geschäftsstelle und beim Personal eingespart.
Neueinstellungen seien derzeit nicht geplant, die Gehälter seien auf absehbare Zeit gesichert. Trotzdem werde es schwer, auch die neue Lizenz zu bekommen. „Hätten wir mehr Zeit, würde sich auch die Arbeit im Präsidium und im Aufsichtsrat besser einspielen können“, ergänzte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Michael Tallai. Auf Hilfe hofft der FC Rot-Weiß auch vom in dieser Woche gegründeten Wirtschaftbeirat.

Auszüge aus der Mitteilung des DFB vom Dienstag

„Die turnusmäßige Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit während der Saison durch den DFB hatte beim Klub aus Thüringen eine Liquiditätslücke ergeben. Diese konnte der FC Rot-Weiß innerhalb der vorgegebenen Frist nicht vollständig schließen, sodass ein Auflagenverstoß vorlag, der gemäß der Regularien geahndet werden muss.“

„Das DFB-Statut 3. Liga sieht den Abzug eines Punktes vor, wenn eine Liquiditätslücke nur zu 51 bis 90 Prozent geschlossen werden kann. (...)
Rot-Weiß Erfurt hat nun die Möglichkeit, innerhalb einer Woche offiziell Beschwerde bei der DFB-Zentralverwaltung gegen die Entscheidung einzulegen. Wird die Strafe dort nach erneuter Prüfung bestätigt, kann sich der Verein an den Zulassungsbeschwerdeausschuss wenden. Sollte der Klub von diesen Möglichkeiten keinen Gebrauch machen, ist der Punktabzug rechtskräftig. (...)“

(sid/dpa/mz)