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Madrid Polizeieinsatz im Gästeblock: Verwechselte die spanische Behörde einen Banner?

20.04.2017, 17:20
Während der Halbzeitpause stürmte die spanische Polizei den Block der Bayern-Fans im Santiago Bernabeu Stadion.
Während der Halbzeitpause stürmte die spanische Polizei den Block der Bayern-Fans im Santiago Bernabeu Stadion. AP

Köln - Die Bilder des brutalen Vorgehens der spanischen Polizei gegen die Fans des Rekordmeisters in der Halbzeitpause beim Viertelfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid gingen um die Welt. In zahlreichen Videos ist das rücksichtslose Vorgehen gegen die wehrlosen Schlachtenbummler zu sehen. Auch zwei Tage nach dem Sturm des Gästeblocks schweigen die spanischen Behörden, was genau der Anlass für den Einsatz war. 

Die spanischen Polizisten, die für ihr gewalttätiges Vorgehen gegen Fußballfans berüchtigt sind, hatten es offenbar auf zwei Banner abgesehen. Diese wollten sie entfernen, einige Bayern-Fans wehrten sich, was die Beamten mit Prügeln beantworteten. Es floss auch Blut. 

Unterlief der Polizei eine Verwechslung? 

Wie aus Münchner Fankreisen nun bekannt wurde, könnte eine Verwechslung das Chaos ausgelöst haben. Denn der Banner der befreundeten „Ultramarines Bordeaux" des FC Girondins Bordeaux, auf den Totenköpfe abgebildet sind, hat gewissen Ähnlichkeiten mit der verbotenen Real-Gruppierung „Ultras Sur", die im Stantiago Bernabeo nicht erwünscht sind. Diese Ultras sind in der Vergangenheit immer wieder durch rechtsextreme Symbole und Gewalttaten negativ aufgefallen. Daraufhin erteilte Real der Gruppierung Hausverbot. 

Auch die Verantwortlichen von Bayern München verurteilten die „teilweise heftigen Attacken“ der Sicherheitskräfte aufs Schärfste. Wie der Verein mitteilte, ist bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) bereits eine Beschwerde eingelegt worden. Die Münchner fordern zudem eine lückenlose Aufklärung über die Vorgänge von der spanischen Polizei. (mbr)