Wasserwerfer vor Lok-Fanblock Lok gegen Chemie: Leipziger Derby nach Fan-Ärger unterbrochen

Leipzig - Das brisante Leipziger Derby zwischen Lok und Chemie (Endstand: 0:0) in der Regionalliga Nord musste am Mittwoch nach 50 Spielminuten unterbrochen werden. Schiedsrichter Henry Müller aus Cottbus schickte die Teams kurz nach Wiederanpfiff in die Kabine, nachdem im Chemie-Fanblock Leuchtraketen Richtung Lok-Fans abgefeuert worden waren.
„Wir haben hier eine angespannte Lage. Raketen sind abgeschossen worden, aus dem Lok-Fanblock wurde dann versucht, den Platz zu stürmen. Auch Polizisten wurden angegriffen", sagte Leipzigs Polizeipräsident Bernd Merbitz dem MDR. Man habe die Lage aber schnell unter Kontrolle gebracht.
Die Polizei zeigte während der Unterbrechung massive Präsenz im Innenraum des Bruno-Plache-Stadions, sogar zwei Wasserwerfer wurden vor die Fankurven gefahren. Zum Einsatz kamen diese aber nicht, weil der Großteil der Fans sehr besonnen auf die Vorfälle reagierte.
Leipziger Derby: Chemie-Bus kommt nicht zum Stadion durch
Nach gut elf Minuten Pause pfiff Schiedsrichter Müller die Partie wieder an - doch es wurde gleich weitergezündelt. Im Lok-Fanblock brannte eine Chemie-Fahne, erneut flogen Leuchtraketen durchs Stadion. Erneut wurde die Partie unterbrochen.
Die Polizei ging gegen Störenfriede im Lok-Block vor, setzte dabei offenbar auch Tränengas ein. Nach dem erneuten Wiederanpfiff blieb es im Stadion weitestgehend ruhig. Beide Clubs müssen nun mit erheblichen Strafen durch den Nordostdeutschen Fußball-Verband rechnen.
Schon vor dem Spiel in Probstheida war es zu einer Kuriosität gekommen. Der Anpfiff wurde um 15 Minuten nach hinten verschoben, weil der Mannschaftsbus der Gäste von Chemie Leipzig nicht zum Stadion durchkam. Die Polizei hielt den Bus offenbar für einen Fanbus, die Chemie-Spieler mussten daraufhin ins Stadion laufen, wie der MDR berichtet.
(mz)