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Nach DFB-Pokal-Qualifikation Lizenz für 3. Liga: Chemnitzer FC hat "Hausaufgaben gemacht"

26.05.2019, 09:49
Die Mannschaft des Chemnitzer FC feiert den Landespokalsieg.
Die Mannschaft des Chemnitzer FC feiert den Landespokalsieg. www.imago-images.de

Chemnitz - Michael Ballack lächelte, klatschte und schaute mit einer gewissen Zufriedenheit auf den Rasen des Stadions an der Gellertstraße. Dort feierten die Spieler des Chemnitzer FC ausgelassen den Landespokal-Triumph über den Drittligisten FSV Zwickau.

„Es war ein hochverdienter Sieg des CFC“, sagte Ballack im Interview dem MDR. „Die Chemnitzer haben es super und souverän gemacht. Sie waren von der ersten Minute an gut drin im Spiel. Für den Verein ist der DFB-Pokaleinzug sportlich und finanziell sehr wichtig. Ich hoffe, dass es für den Club in der kommenden Saison so erfolgre

Der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft hatte an seiner ehemaligen Wirkungsstätte genauso wie die meisten der 11.638 Zuschauer Spaß am Auftritt seines Heimatvereins. Die Mannschaft von Trainer David Bergner lieferte defensiv eine konzentrierte Leistung ab und hatte in der Offensive mit Tobias Müller den entscheidenden Spieler in den eigenen Reihen. Der Mittelfeldakteur erzielte beide Treffer für den CFC, der nach dem Gewinn der Regionalliga-Meisterschaft das Double perfekt machte.

Ex-HFC-Profi Tobias Müller als Matchwinner für den CFC

„Dass ich der Matchwinner bin, ist mir relativ egal. In erster Linie sind wir als Mannschaft glücklich. Was wir in dieser Saison geleistet haben, ist unfassbar“, sagte der Ex-HFC-Profi Müller nach mehreren Ehrenrunden und Bierduschen, die er und seine Teamkollegen über sich ergehen lassen mussten, bescheiden.

Auch einen Wunschgegner für die erste Runde im DFB-Pokal ließ sich der 25-Jährige nicht entlocken: „Wir nehmen alles mit, freuen uns auf ein zusätzliches Heimspiel und hoffen dann auf eine genauso sensationelle Atmosphäre wie gegen Zwickau.“ Vor zwei Jahren hatten die Chemnitzer mit Bayern München das große Los gezogen, nach 90 Minuten dem Rekordmeister mit 0:5 geschlagen geben müssen.

Drittliga-Lizenz für den Chemnitzer FC? „Auf dem Papier müsste es funktionieren“

Unabhängig vom Erstrunden-Gegner in der kommenden Saison: Durch den Einzug in den DFB-Pokal ist dem CFC eine TV-Prämie von 121.000 Euro schon sicher. Einnahmen, die der Verein vor allem in Hinblick auf das Lizenzierungsverfahren für die 3. Liga gut gebrauchen kann. Anfang Juni wird der Deutsche Fußball-Bund entscheiden, welche Vereine die Zulassung final erhalten.

Der Chemnitzer FC hat noch bis Dienstag Zeit, alle geforderten Auflagen und Bedingungen zu erfüllen. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, auf dem Papier müsste es funktionieren. Aber eine gewisse Anspannung ist trotzdem vorhanden“, erklärte Thomas Sobotzik, Geschäftsführer der Chemnitzer FC Fußball GmbH.

CFC will nach schwieriger Saison wieder zur Ruhe kommen

Der ehemalige Bundesligaspieler erhofft sich durch den sportlichen Erfolg auch wieder mehr Ruhe im Umfeld des Clubs. Eine Trauerbekundung für einen verstorbenen Rechtsextremen zum Heimspiel im März gegen die VSG Altglienicke sorgte national sowie international für negative Schlagzeilen und einen Imageschaden. Das Verhältnis zwischen der CFC Fußball GmbH und Teilen der Fanszene war schon davor und ist auch weiterhin angespannt. Dazu befindet sich der Verein weiterhin im Insolvenzverfahren.

„Noch ein Jahr mit diesen Nebenkriegsschauplätzen können wir uns nicht leisten. Das wird auf Dauer nicht funktionieren. Wir müssen als Region zusammenrücken und die Chance nach dem Wiederaufstieg als Einheit nutzen“, sagte Sobotzik und für ein stärkeres Miteinander. (dpa)