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"Fragen was im Spielerkopf vorgeht" Horror-Foul von Paulo Otavio: Wie lange wird Wolfsburgs Rot-Sünder gesperrt?

07.03.2021, 11:00
Paulo Otavio springt Munas Dabbur brutal von hinten in die Beine.
Paulo Otavio springt Munas Dabbur brutal von hinten in die Beine. www.imago-images.de

Sinsheim - Paulo Otavio wetzte Munas Dabbur im Vollsprint fast über den ganzen Platz hinterher, kam dem auf das leere Tor zustürmenden Angreifer der TSG Hoffenheim immer näher. Kurz vor dem Strafraum sprang der Brasilianer mit voller Kraft ab, mit beiden Beinen voraus von hinten in Richtung Dabbur. Ohne jede Chance auf den Ball klemmte Otavio im Flug die Beine des Israelis ein und verhinderte das vermeintlich sichere 1:3 - ein Horrorfoul.

Die eingesprungene Grätsche von hinten war sicher eines der härtesten Fouls der letzten Bundesligajahre. „Es war die klarste Rote Karte der Saison“, schrieb der ehemalige Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer bei Bild: „Das war nicht dunkelrot, das war schon schwarz.“ Pures Glück, dass sich Dabbur nicht verletzte.

Rote Karte gegen Paulo Otavio: Drohen vier bis sechs Spiele Sperre?

Wolfsburg-Trainer Oliver Glasner gab zwar zu, dass es eine „klare Rote Karte“ war, nahm seinen Spieler aber auch in Schutz. Er wolle „mit Paulo nicht zu hart ins Gericht gehen, weil er heute 60-, 70-mal die Linie rauf- und runtermarschiert ist“. Der habe nur retten wollen, „was eigentlich eh nicht mehr zu retten war“.

Denn so verlor der VfL im Kraichgau nicht nur mit 1:2 (1:2), sondern wegen seiner sinnlosen Aktion in der vierten Minute der Nachspielzeit für einige Zeit auch Otavio. „Er wird vier bis sechs Spiele gesperrt“, mutmaßte Sky-Experte Dietmar Hamann: „Das Foul war brutal. Da muss man sich fragen, was im Spielerkopf vorgeht“. Zeit zum Nachdenken wird Otavio nach der ersten Roten Karte seiner Karriere sicher genug bekommen.

Paulo Otavio entschuldigt sich bei Instagram für sein Foul

Otavio selbst hat sich mit einer langen Instagram-Botschaft für sein hartes Foul und seine Rote Karte entschuldigt. „Gott sei Dank habe ich meinen Gegenspieler nicht verletzt“, schrieb der 26 Jahre alte Brasilianer noch am späten Samstagabend.

„Als ich mit diesem Sport anfing, hatte ich mir nicht vorgestellt, dass ich so weit kommen würde. Ich habe von Momenten geträumt, in denen ich die Spiele als Held verlassen würde. Ich würde aber sagen, dass das heute einer der Alpträume war.“ (sid/dpa)