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Europameisterschaft Hooligans bei der EM 2016: Polizei in Sachsen-Anhalt hielt 37 Gefährderansprachen

12.01.2017, 17:55
Ein deutscher Hooligans wird bei der EM von französischen Polizisten festgenommen.
Ein deutscher Hooligans wird bei der EM von französischen Polizisten festgenommen. imago sportfotodienst

Magdeburg - Während der Fußball-EM im Sommer in Frankreich kam es immer wieder zu hässlichen Szenen: Kroatische Fans versuchten einen Spielabbruch zu provozierenrussische Schläger machten Jagd auf englische Fans und deutsche Hooligans posierten mit rechtsextremen Flaggen in französischen Innenstädten. 

37 polizeibekannte Fans erhielten Gefährderansprachen 

Dabei hatten die Sicherheitskräfte in Deutschland vor dem Fußballturnier zahlreiche Ausreiseverbote ausgesprochen und Gefährderansprachen an potenzielle Schläger gehalten. Allein in Sachsen-Anhalt wurden 37 polizeibekannte Fans für eine solche Ansprache aufgesucht. Meldeauflagen oder Ausreiseverbote für Fans aus Halle oder Magdeburg gab es jedoch nicht. 

Das geht aus einer Antwort der Landesregierung Sachsen-Anhalts auf eine kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Eva von Angern und Thomas Lippmann zurück. Gemeinsam mit der Fanhilfe Magdeburg und dem Magdeburger Linke-Stadtrat Dennis Jannack hatten die Politiker das Landes-Innenministerium nach polizeilichen Maßnahmen im Vorfeld der EM gefragt.

Gefährderansprachen an Fans von HFC, FCM, Halberstadt und Braunschweig

Aus der Anfrage, die das Innenministerium am Donnerstag öffentlich machte, geht auch hervor, dass es sich bei den befragten Fans um Anhänger des Halleschen FC, 1. FC Magdeburg sowie von Zweitligist Eintracht Braunschweig und Oberligist VfB Germania Halberstadt handelt. Als Gründe für die Gefährderansprachen nannte das Ministerium vor allem "polizeiliche Erkenntnisse über zurückliegende Gewalttaten im Zusammenhang mit Fußballspielen oder ein Vermerk in der Datei Gewalttäter Sport". 

In einem Fall seien den bundesweit agierenden Polizeibehörden Daten eines Fußball-Fans aus Sachsen-Anhalt übermittelt worden, weitere Daten seien nicht ausgetauscht worden. Laut Ministerium reisten ohnehin keine gewaltbereiten oder gewaltsuchenden Fans aus Sachsen-Anhalt nach Frankreich. (cbo/mz)