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Hakan Calhanoglu im ZDF-Sportstudio zur "Pistolen-Affäre" um Gökhan Töre Hakan Calhanoglu im ZDF-Sportstudio zur "Pistolen-Affäre" um Gökhan Töre: "Ich hatte Panik und lag in der Ecke"

Von Marco Schyns 19.10.2014, 10:42

Köln - Die „Pistolen-Affäre“ um die Bayer-Profis Hakan Calhanoglu und Ömer Toprak ist um ein Kapitel reicher. Bei seinem Auftritt im ZDF-Sportstudio sprach Calhanoglu erstmals über den Vorfall mit Nationalmannschaftskollege Gökhan Töre. Dieser soll die Bayer-Profis im Oktober 2013, am Rande des Länderspiels der Türkei gegen die Niederlande, in deren Hotelzimmer mit einer Waffe bedroht haben.

Bislang gab es um jenes Geschehen vor allem Spekulationen. Anhaltspunkte lieferte allen voran Calhanoglus Vater, der in einem Interview mit der türkischen Zeitung „Hürriyet“ sagte, dass sein Sohn nie wieder mit Töre in einem Team spielen wird. „Das Interview von meinem Vater war nicht abgesprochen, er hat einfach als Vater reagiert“, sagt Calhanoglu bei seinem Auftritt im Sportstudio.

Dennoch bestätigt der Deutsch-Türke erstmals gegenüber Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein den Vorfall. „Es wurde viel geschrieben in den Medien. Es stimmt nicht alles. Es ging nicht um mich und Ömer (Toprak, Anm. der Redaktion), sondern um einen Freund von Ömer und um Gökhan Töres Ex-Freundin“, stellt Calhanoglu klar.

Die beiden Bayer-Profis hätten mit der „Sache nichts zu tun“ und seien einfach „zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen“. Töre, der in Köln aufwuchs, bei Bayer 04 Leverkusen die Jugend durchlief, nach Chelsea verkauft wurde und später beim Hamburger SV spielte, soll mit einem bewaffneten Mann in das Hotelzimmer gestürmt sein, um Topraks Freund zu attackieren. „Ich weiß nicht, ob Töre was genommen hat, auf jeden Fall war er stinksauer. Ich hatte Panik“, sagte Calhanoglu.

„Er ist direkt zu dem Jungen hin, dann kam noch einer rein. Der Mann hat die Waffe genommen, ist erst auf Ömer los und hat gesagt: 'Leg dich hin, sonst erschieß ich dich. Auch zu mir hat er gesagt: 'Beweg dich dich nicht, sonst erschieß ich dich.' Ich konnte mich kaum bewegen und lag in einer Ecke“, gestand Calhanoglu vor der sichtlich schockieren Katrin Müller-Hohenstein.

Calhanoglu schweigt lange

Die Geschichte hatte Calhanoglu zunächst für sich behalten wollen: „Es ist ja schon eine Weile her, aber ich wollte nichts sagen, weil ich seiner (Töres, Anm. der Reaktion) Karriere nicht schaden wollte, weil ich selbst daraus lernen wollte.“ Dann habe er aber seiner Familie von dem Vorfall berichtet: „Irgendwann habe ich das meinen Eltern erzählt, meine Mutter hat jeden Tag geweint. Dann kam das Interview mit meinem Vater.“

Das Interview erschien im Zuge der Meldungen, dass weder Calhanoglu, noch Toprak - trotz Nominierungen - zu den letzten EM-Qualifikationsspielen der Türkei gereist waren. Laut Calhanoglu sei aber nicht Töre der Grund gewesen: „Ich war wirklich verletzt, es hat auf jeden Fall nichts mit Töre zu tun.“ Künftige Einsätze für die Türkei will er nun aber zunächst mit Nationaltrainer Fatih Terim absprechen: „Ich hoffe jetzt auf ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Trainer. Ich wünsche mir natürlich, künftig wieder dabei zu sein.“

Auch das Wechseltheater um Calhanoglus Transfer vom Hamburger SV zu Bayer Leverkusen war Thema in der Sendung. Calhanoglu warf dem ehemaligen HSV-Sportdirektor Oliver Kreuzer vor, sein Versprechen nicht gehalten zu haben: „Es gab eine mündliche Vereinbarung, dass ich für eine bestimmte Ablösesumme den Verein verlassen kann“, so der 20-Jährige. Kreuzer hat eine solche Zusage allerdings stets bestritten, (mit sid)