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(Un FC Bayern: BVB-Pressesprecher Sascha Fligge entlässt Trainer Carlo Ancelotti

20.11.2016, 13:37
Bayerns Trainer Carlo Ancelotti während der Partie beim BVB. In Dortmund kassierte der FCB seine erste Saison-Niederlage.
Bayerns Trainer Carlo Ancelotti während der Partie beim BVB. In Dortmund kassierte der FCB seine erste Saison-Niederlage. dpa

Dortmund - Carlo Ancelotti hatte nicht viel Zeit. Weil in Dortmund kein Flugzeug mehr nach 22 Uhr von der „Startbahn Ruhrgebiet“ abheben darf, war der Coach des FC Bayern in Eile.

Auf der Pressekonferenz nach der 0:1-Niederlage bei Borussia Dortmund – der ersten in dieser Bundesliga-Saison, der ersten seit 2. März 2016 (1:2 gegen Mainz) – zeigte sich der Star-Trainer daher wortkarg.

Carlo Ancelotti wirkte auch nicht glücklich, sprach davon, dass er zufrieden sei mit der Leistung seiner Mannschaft, allerdings nicht mit dem Ergebnis: „Die Dortmunder haben gut begonnen, dann kamen wir zurück ins Spiel. Nach 20 Minuten waren wir besser, gegen eine immer noch starke Mannschaft.“

Nachfragen zu diesem exakt 44-sekündigen Statement gab es nicht. Ancelotti durfte also schnell wieder gehen und den Signal Iduna Park verlassen. BVB-Mediendirektor Sascha Fligge erlaubte sich auf der Pressekonferenz übrigens nach dem Statement von Ancelotti (un)gewollt ein wenig Ironie auf Kosten des Bayern-Coaches. Bei der Verabschiedung sagte er: „Dann bedanke ich mich bei Ihnen, Sie sind offiziell entlassen.“

Zum Spiel: Pierre-Emerick Aubameyang hatte mit seinem Tor des Tages (11.) und nach Vorarbeit von Mario Götze eine vierjährige Durststrecke beendet und gleichzeitig die eindrucksvolle Heimserie (27 Partien ohne Niederlage) ausgebaut.

„Die Zuschauer sind natürlich völlig aus dem Häuschen. Es hat vier Jahre gedauert, bis wir zuhause mal wieder gegen die Bayern gewonnen haben. Wir genießen das. Es ist ein schöner Tag", erklärte BVB-Boass Hans-Joachim Watzke.

BVB - FC Bayern: Thomas Tuchel überglücklich

Borussias Trainer Thomas Tuchel war nach der Partie überglücklich, auch weil seine Elf einige brenzlige Phasen überstehen musste. 11:18 Torschüsse und nur 38 Prozent Spielanteile zählten die Statistiker aus Sicht des BVB. Nach Toren stand es am Ende vor 81.360 Zuschauern jedoch 1:0.

„Der Schlüssel war, wenige Chancen zuzulassen. Was die Mannschaft dafür investiert hat, war einfach toll“, lobte Thomas Tuchel. Torschütze Aubameyang erklärte: „Wir sind jetzt endlich zurück in der Spur, müssen jetzt genau so weitermachen. Wir müssen uns auf unsere Spiele fokussieren und dürfen nicht auf die anderen Teams schauen.“

Der Gabuner hätte seinem zwölften Saisontor im zehnten Spiel und einem ungewöhnlichen Torjubel in der zweiten Hälfte noch einen weiteren Treffer folgen lassen können, scheiterte aber in der 71. Minute an Bayern-Keeper Manuel Neuer. „Da habe ich die Kontrolle verloren. Normalerweise lege ich mir den auf den rechten Fuß“, sagte Aubameyang bei BVB TV.

Philipp Lahm, Kapitän beim FC Bayern München, zeigte sich im Interview bei sky nach dem 0:1 in Dortmund genervt und gefrustet. Angesprochen auf den neuen Spitzenreiter in der Bundesliga, 14 Monate war es zuvor der FCB, sagte er ironisch: „Ist doch schön für die Liga. Das haben sich doch alle gewünscht.“

FC Bayern: Bilanz von Carlo Ancelotti schlechter als bei Pep

Aber noch einmal zurück zu Bayerns-Coach Carlo Ancelotti. Weil der Rekordmeister von 17 Pflichtspielen in dieser Spielzeit schon fünf nicht gewinnen konnte – unter Pep Guardiola waren es 2015/16 zwei aus 17 – nimmt der Druck auf den Italiener weiter zu. Die nächsten Gegner lauten Rostow (A), Leverkusen (H), Mainz (A) und Atlético (H). (mz)