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Nationalmannschaft Europameisterschaft 2016: Deutsche Nationalmannschaft fährt mit gemischten Gefühlen nach Ascona

Von Christian Löer 23.05.2016, 18:16
Das Fünf-Sterne-Hotel Giardino in Ascona in der Schweiz
Das Fünf-Sterne-Hotel Giardino in Ascona in der Schweiz dpa

Ascona - Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger waren schon damals dabei. Auch Mario Gomez zählte im Jahr 2008 zum EM-Kader, als Joachim Löw das Hotel Giardino am Lago Maggiore zum Quartier der deutschen Nationalmannschaft bestimmt hatte.

Doch die Veteranen dürften sich mit gemischten Gefühlen an die Zeit in Österreich und der Schweiz erinnern. Viele Unstimmigkeiten gab es seinerzeit im Teamquartier der deutschen Mannschaft. Acht Jahre ist das her, Mario Gomez hat seither zahlreiche Tore geschossen, ist immer noch erst 30 und damit nach wie vor jünger als Lukas Podolski, wenn auch nur einen Monat. Beide sind auch dabei, wenn am Dienstag die deutsche Nationalmannschaft erneut in eben dieses Hotel einrückt, um sich auf die EM 2016 in Frankreich vorzubereiten.

Gomez, Podolski und Schweinsteiger hätten also einiges zu erzählen von ihrem ersten Besuch in Ascona. Umso mehr dürfte sich das Trio darum bemühen, der DFB-Quartierromantik von Dienstag an hübschere Kapitel hinzuzufügen.

Bilderbuchwetter ab Dienstag

Am Montag machte das Wetter im Tessin vorab noch einmal Inventur. Ein enormer Regen ging über der Südschweiz nieder, es windete und war bitterkalt. Doch zur Anreise der Deutschen wird sich die Region präsentieren wie im Prospekt versprochen: Mit klarer Luft, blauem Himmel und dem satten Grün, das es eben nur gibt, wenn es zwischendurch gießt wie aus Eimern.

Das Medienzentrum auf dem stillgelegten Flughafen von Ascona ist bereitet, gleich nebenan im Stadio Comunale auf der anderen Seite der Schnellstraße wird Bundestrainer Joachim Löw seinen Männern von Mittwoch an ein Trainingsprogramm bieten, um den Kader zu einem Team zu formen. 27 Spieler hat er in sein vorläufiges Aufgebot berufen, nach der Woche werden 23 übrig sein.

„Die Struktur der Mannschaft und das taktische Korsett stehen“, sagte Löw vor einer Woche bei der Nominierung in Berlin. 14 Weltmeister sind dabei, elf Spieler ohne Turniererfahrung. Eine aussichtsreiche Mischung. „Es geht darum, eine Einheit zu bilden und ein bedingungsloses Miteinander“, beschreibt Löw seine Aufgabe bis zum ersten EM-Spiel am 12. Juni in Lille gegen die Ukraine.

Einige Spieler fehlen noch

Ob Bastian Schweinsteiger die DFB-Elf als Kapitän ins Turnier führen kann, ist offen. Nach zwei Knieverletzungen hat er zwar das Lauftraining aufgenommen. Doch eine Prognose ist schwer. Ein wenig erinnert die Geschichte des Mittelfeldspielers an die WM 2014, als er ebenfalls erst zu den entscheidenden Partien fit war. Womöglich hat Joachim Löw im Hinterkopf, dass er für die Gruppenphase gegen tiefstehende Gegner einen wie Schweinsteiger nicht unbedingt braucht. Und bis zum Finale in Paris blieben noch 47 Tage.

Lukas Podolski wird erst zum Wochenende anreisen, nach einem schwierigen Jahr bei Galatasaray Istanbul spielt er am Donnerstag noch das Pokalfinale gegen den Stadtrivalen Fenerbahce, um die Saison ein wenig zu retten oder eben vollends zu verderben. Toni Kroos steht mit Real Madrid am Samstag noch im Finale der Champions League gegen Atlético.

Neben den täglichen Trainingseinheiten bleiben dem Bundestrainer zwei Testspiele - eines vor und eines nach dem Nominierungsschluss am 31. Mai: Am Sonntag trifft der Weltmeister in Augsburg auf die Slowakei, am Samstag, 4. Juni, in Gelsenkirchen auf Ungarn. Am 7. Juni bezieht die DFB-Elf dann ihr Quartier in Frankreich am Südufer des Genfer Sees.

Auch in dieser Region hat die DFB-Elf ihre Vorgeschichte. Vor der WM 2006 traf sie sich in Genf zur Vorbereitung. Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski waren schon dabei. (mz)

Die Absperrung zum Trainingsplatz in Ascona hielt dem Unwetter am Montag nicht stand.
Die Absperrung zum Trainingsplatz in Ascona hielt dem Unwetter am Montag nicht stand.
Christian Löer
Sichtblenden am Eingangstor gehören dazu, wenn die deutsche Mannschaft im Hotel in Ascona einrückt.
Sichtblenden am Eingangstor gehören dazu, wenn die deutsche Mannschaft im Hotel in Ascona einrückt.
Christian Löer